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Getötete Mädchen: Kriminalpsychologe zum Fall Krailling: "Rausch der Vernichtung"

Getötete Mädchen

Kriminalpsychologe zum Fall Krailling: "Rausch der Vernichtung"

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    Zwei Mädchen wurden ermordet in einer Wohnung in Krailling entdeckt.
    Zwei Mädchen wurden ermordet in einer Wohnung in Krailling entdeckt.

    Christian Lüdke (50) aus Essen ist ein bekannter Kriminalpsychologe, Psychotherapeut und promovierter Erziehungswissenschaftler. Kollege Holger Sabinsky-Wolf sprach mit ihm über den Doppelmord von Krailling:

    Wer kann so etwas getan haben?

    Lüdke: Die Familie scheint nach den ersten Ermittlungsergebnissen sauber zu sein. Ich glaube dennoch, dass es sich um eine Beziehungstat handelt.

    Warum?

    Lüdke: Der Täter verrät seine Handschrift am Tatort. In diesem Fall hat er einen geradezu bestialischen Vernichtungsrausch gezeigt. Er hat vielfach auf die Mädchen eingestochen und eingeschlagen. Da waren Emotionen im Spiel, vielleicht ging es um einen früheren Gesichtsverlust.

    Sie halten die Tat für einen Racheakt?

    Lüdke: Ja, dieses Motiv halte ich für wahrscheinlich. Der Täter wurde einst seelisch verletzt und handelt jetzt nach dem Motto: Ich nehme dir das Liebste, was du hast. Das war eine ganz primitive Form der Konfliktbewältigung. Es könnte ein Ex-Geliebter gewesen sein, der sich zurückgestoßen fühlt. Ein Zufallstäter geht so nicht vor. Der geht nicht herum und drückt Klinken, um zu schauen, ob offen ist.

    Einspruch. Im Fall der ermordeten Vanessa aus Gersthofen ist ein junger Mann ziellos umhergezogen und hat sich ein Opfer gesucht.

    Lüdke: Stimmt, ich kenne den Fall. Man kann nie ausschließen, dass es ein psychisch Kranker war. Ich halte es im Fall von Krailling aber für sehr unwahrscheinlich.

    Wenn Ihre These stimmt, dann hat der Täter einen Bezug zur Mutter. Müsste er dann nicht schnell gefasst werden?

    Lüdke: Doch, so ist es. Ich glaube, dass der Doppelmörder schnell überführt wird. (hogs)

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