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In jedem von uns steckt ein Clown

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In jedem von uns steckt ein Clown

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    Clown Daniel in Aktion
    Clown Daniel in Aktion

    Am Samstag wird die Rotnase zusammen mit mindestens 15 Clown-Kollegen aus ganz Deutschland beim großen Clown-Charity-Tag im Legoland die kleinen und großen Besucher zum Lachen und zum Weinen bringen. Wir haben mit ihm übers Clown-Sein gesprochen.

    Wie wird man eigentlich Clown?

    Daniel: Das wird man nicht, das ist man. Ich glaube, dass in jedem von uns ein Clown steckt, man muss ihn nur finden. Und dann gilt es, ihn zuzulassen und zu pflegen. Ich habe früher Leistungssport gemacht. Irgendwann habe ich Feuer gefangen. Das war vor 14 Jahren. Jetzt bin ich Clown aus Leidenschaft und liebe es, den Menschen Freude zu machen. Mein Beruf ist doch super: Jeder freut sich, mich zu sehen, jeder mag mich. Auf gar keinen Fall möchte ich Politesse sein. Oder Zahnarzt.

    Von welchem Beruf haben Sie als Kind geträumt?

    Daniel: Taxifahrer. Als Zweijähriger bin ich meinen Eltern auf der Berliner Funkausstellung ausgebüxt und habe in irgendein Mikrofon geplappert: Ich will Taxifahrer werden. Das habe ich später auch mal ausprobiert - hat mir nicht gefallen.

    Kann man Lustigsein lernen?

    Daniel: Ein Clown muss nicht immer lustig sein. Er muss nur Lachen erzeugen.

    Ist das Leben als Dauer-Spaßvogel anstrengend?

    Daniel: Nein, gar nicht. Für mich ist der Clown ein Ist-Zustand, er ist immer da in mir, sitzt auf meiner Schulter. Und wenn er sich einmal versteckt, versuche ich, mich durch bestimmte Rituale vor einem Auftritt wieder in den Clown-Zustand zu bringen - allein schon durchs Schminken. Das Anstrengendste für mich ist meine Steuererklärung.

    Wie charakterisiert man einen Clown?

    Daniel: Er ist naiv, ehrlich, direkt, pur. Er ist ein liebenswerter Trottel, der mit Schwung in jeden Fettnapf springt und sich dann wundert, warum seine Schuhe nicht zu sehen sind . . . (lacht). Ein Clown ist ein Träumer, der sich mit seiner Fantasie alle Welten erschaffen kann. Ein Beispiel: Obwohl es regnet, kann sich ein Clown draußen in die Sonne legen. Er ist Erwachsener und immer Kind - ein Grenzgänger.

    Was muss man in Ihrem Beruf können?

    Daniel: Man muss fühlen können. Denn wenn man nicht fühlen kann, kann man auch nicht erkennen, wie es dem Gegenüber geht. Dann spult man nur ein Programm herunter, das ist wie Fernsehschauen. Und ein Clown muss Lust am Spielen haben.

    Warum haben eigentlich alle Clowns rote Nasen?

    Daniel: Hmm, gute Frage . . . Wenn ich die nicht aufhätte, würden sie mich wahrscheinlich einfangen und wegsperren. So aber lachen die Leute über mich und klatschen.

    Sie haben eine der ersten Clown-Sprechstunden in Berliner Kliniken ins Leben gerufen, zählen zu den Pionieren der Krankenhaus-Clowns. Was ist das Besondere an dieser Arbeit?

    Daniel: Die Kinder vergessen durch unseren lustigen Besuch für kurze Zeit ihre Schmerzen und Ängste. Ihre Mütter auch. Der Clown kommt als Freund ins Krankenzimmer - zu seinen Freunden, den Kindern. Da muss er nicht unbedingt immer Späße machen, er muss einfach nur da sein.

    Die Kinder stehen bei Ihnen im Mittelpunkt - wie im Legoland . . .

    Daniel: Deshalb der Clown-Tag auch in Günzburg. Denn wir Clowns wollen nicht nur Kinder in Krankenhäusern glücklich machen, sondern alle. Und gleichzeitig auf die wichtige Arbeit des Vereins Clown-Projekt aufmerksam machen.

    Der Erlös des Clown-Charity-Tages kommt dem Verein zugute?

    Daniel: Wir bekommen einen Euro pro Eintrittskarte und verteilen rote Clown-Nasen gegen Spenden im Park. Damit wird unter anderem eine Clown-Road-Show finanziert. Die tourt durch medizinische Einrichtungen und Kliniken in der Region, in denen es bisher noch keine Krankenhaus-Clowns gibt.

    Was wird am Samstag, 23. Juni, in Legoland geboten sein?

    Daniel: Viele Späße, viele Shows, viel Lachen und eine Clown-Parade. Wir werden außerdem viele, viele Fotos von Kindern mit Clowns machen - und die am Schluss zur allergrößten Genesungsglückwunschkarte der Welt zusammenbauen. Sie wissen ja: Wir Clowns reden immer in Superlativen.

    " Weitere Infos im Internet unter

    www.clown-projekt.de

    www.legoland.de

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