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Interview
26.07.2019

Junge Unterallgäuerin: "Ohne Esperanto gäbe es mich nicht"

Esperanto ist die am weitesten verbreitete internationale Plansprache und wurde als neutrale Sprache für die internationale Verständigung entwickelt. Auch Comics gibt es auf Esperanto.
Foto: Friso Gentsch, dpa

Lioba Hölzle spricht Esperanto, seit sie fünf Jahre alt ist. Dass es keine Weltsprache ist, findet sie nicht schlimm. Im Gegenteil: Sie genießt die lebendige Community.

Esperanto ist eine Plansprache, die in keinem Land der Welt als Amtssprache genutzt wird. Was ist das Faszinierende daran?

Lioba Hölzle: Esperanto begleitet mich schon mein Leben lang. Ohne die Sprache gäbe es mich nämlich gar nicht. Nur durch Esperanto haben sich meine Großeltern kennengelernt. Meine Oma ist in Oberschlesien im heutigen Polen aufgewachsen und suchte per Annonce in einem Esperanto-Magazin nach einem Brieffreund. Den hat sie im Unterallgäu in meinem Opa gefunden - und so schrieben sie sich immer wieder und besuchten sich auch - und irgendwann haben sie geheiratet! Weil meine Oma zwar deutsche Eltern hatte, aber in ihrer Heimat auf Polnisch erzogen wurde, haben meine Großeltern in ihrer Ehe tatsächlich lange nur auf Esperanto miteinander kommuniziert. Das Esperanto-Netzwerk ist wirklich lebendig - das fasziniert mich besonders.

Wie war es, die Sprache selbst zu lernen?

Hölzle: Ich selbst habe Esperanto fast wie eine Muttersprache beigebracht bekommen. Als ich fünf war, wurde meine Schwester geboren. Ihr wollte meine Mama Esperanto als Muttersprache mit auf den Weg geben. Und auch zu mir sagte sie stets: Wir müssen jetzt Esperanto sprechen, das Baby versteht nichts anderes. Als Fünfjährige habe ich ihr das natürlich geglaubt - und so ist es auch für mich zumindest zur halben Muttersprache geworden.

Hast du deiner Familie den Trick einmal übel genommen?

Hölzle: Nein, überhaupt nicht! Esperanto ist eine große Bereicherung für mich, deshalb verstehe ich vollkommen, dass sie mich an die Sprache herangeführt haben. Auch wenn ich es selbst nicht so gut beherrsche, dass es für meinen Alltag ausreicht: Esperanto begegnet mir immer wieder - und ist dabei richtig nützlich.

Mit wie vielen Menschen kannst du auf Esperanto überhaupt kommunizieren?

Hölzle: Es ist schwierig, mit Zahlen zu argumentieren. Zwar gibt es den Deutschen Esperanto-Bund, aber nicht alle Esperantisten sind darin organisiert. Viele bringen sich die Sprache auch selbst bei. In meiner Familie sprechen meine Mutter, meine Schwester und meine Großeltern Esperanto. Außerdem bin in einer Whatsapp-Gruppe von Esperantisten, mit denen ich mich hin und wieder zum Stammtisch in München treffe.

Kann man sich Esperanto denn gut selbst aneignen?

Hölzle: Ich finde, es ist super einfach zu lernen. Weil es eine Plansprache ist, gibt es klare Regeln und Strukturen und nur ganz wenige Ausnahmen. Bei der Entwicklung von Esperanto hat man darauf geachtet, die leichtesten und besten Elemente aus verschiedenen Sprachen zusammenzufügen. Und es gibt nur wenige Vokabeln, weil man mit verschiedenen Endungen ganz leicht aus einem Substantiv ein Adjektiv oder Verb machen kann. Mittlerweile kann man Esperanto auch über die Sprachlern-App Duolingo lernen. Am besten lernt man aber im Austausch mit anderen Esperantisten. Und die trifft man auf Treffen oder Kongressen der Esperanto-Verbände - oder spontan über eine Esperanto-App, bei der ich meinen Standort eingebe und mir andere Esperantisten im Umkreis anzeigen lassen kann.

Für Lioba Hölzle ist Esperanto ein Familiending: Seit sie fünf Jahre alt ist, spricht sie die Plansprache. Und sie sagt: "Ohne Esperanto gäbe es mich nicht."
Foto: Lioba Hölzle

Fühlen sich Esperantisten nicht manchmal wie Exoten?

Hölzle: Ehrlich gesagt wissen gar nicht so viele Menschen aus meinem Umfeld, dass ich Esperanto spreche. Aber wenn ich neue Leute kennenlerne und das erwähne, ist es schon so, dass ich mich immer wieder erklären muss. Einigen ist Esperanto schon ein Begriff, aber andere haben davon noch gar nicht gehört. Das ist manchmal ermüdend. Aber man fühlt sich irgendwie auch exklusiv. Man hat Zugang zu einer eigenen, exklusiven Welt.

Immer wieder ist die Rede davon, dass Esperanto nicht funktioniert hat, weil es gar nicht so verbreitet ist und eigentlich als Weltsprache gedacht war...

Hölzle: Wie kann man sagen, dass eine Sprache nicht funktioniert? Auch andere Sprachen sind nicht so verbreitet, aber für die Gruppe der Sprecher sehr wichtig. Aus meiner Sicht ist es gar nicht so erstrebenswert, dass Esperanto zur Weltsprache wird. Jetzt, da es nur einige sprechen, fühlt es sich an wie eine richtige kleine Community und das Netzwerk der Esperantisten ist wirklich lebendig. Wenn ich mir auf einer Reise die Wartezeit verkürzen möchte, schaue ich einfach auf meiner App, ob zufällig andere unterwegs sind, mit denen ich mich spontan auf einen Kaffee treffe. Und auch Couchsurfing ist sehr verbreitet. Würde Esperanto eine Weltsprache werden, wäre es eben auch Alltagssprache und nicht mehr eine Welt für sich, in die ich mich gern mal zurückziehe.

Kann man sagen, dass Esperantisten auch eine Mentalität teilen?

Hölzle: Es gibt definitiv gemeinsames Gedankengut, das viele Esperantisten teilen. Um Teil der Esperanto-Community zu werden, sind Gastfreundschaft, Reisefreudigkeit und Offenheit auf jeden Fall gefragt. Auch ein gewisses Interesse für andere Kulturen und eben für die Sprache selbst sind nicht verkehrt.

Zur Person: Lioba Hölzle ist in Bad Wörishofen im Unterallgäu aufgewachsen und spricht Esperanto, seit sie fünf Jahre alt ist. Mittlerweile studiert sie Mathematik in München und ist von Zeit zu Zeit auf Kongressen und Treffen der Esperanto-Verbände dabei.

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