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München: Kardinal Marx rügt Forderung nach Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

München

Kardinal Marx rügt Forderung nach Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

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    Kardinal Marx äußert sich kritisch gegen die Forderung des ZdK. Sie wollen die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren.
    Kardinal Marx äußert sich kritisch gegen die Forderung des ZdK. Sie wollen die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Foto: Holger Hollemann/dpa

    Das ist Kardinal Reinhard Marx

    Reinhard Marx wurde am 21. September 1953 in Geseke, Kreis Lippstadt in Nordrhein-Westfalen, geboren. Er ist seit 2007 Erzbischof von München und Freising.

    1972 schrieb er in Geseke sein Abitur. Dann studierte er in Paderborn und Paris Theologie und Philosophie.

    1979 wurde er vom Erzbischof von Paderborn, Johannes Joachim Degenhardt, zum Priester geweiht.

    Von 1981 bis 1989 studierte Reinhard Marx in Münster und Bochum, promovierte zum Doktor der Theologie. Titel seiner Dissertation ist „Ist Kirche anders? Möglichkeiten und Grenzen einer soziologischen Betrachtungsweise.“

    1989 wurde Reinhard Marx zum Direktor des Sozialinstituts der Erzdiözese Paderborn. Er war außerdem beauftragter Seelsorger in der Berufs- und Arbeitwelt.

    1996 wurde er Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät Paderborn. Sie ist heute eine eigenständige, staatlich anerkannte Hochschule päpstlichen Rechts in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn mit Promotions- und Habilitationsrecht und dient vor allem der Priesterausbildung. Marx wurde im gleichen Jahr zum Weihbischof des Erzbischofs von Paderborn ernannt.

    An seinem 43. Geburtstag weihte ihn Erzbischof Degenhardt zum Bischof und ernannte ihn zum Bischofsvikar für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft.

    Seit 1999 ist Marx Vorsitzender der von der Deutschen Bischofskonferenz und vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken gemeinsam getragenen Kommission „Justitia et Pax“ (Gerechtigkeit und Frieden).

    Am 20. Dezember 2001 ernannte Papst Johannes Paul II. Reinhard Marx zum Bischof von Trier. Am 1. April 2002 wurde er in sein Amt im Trierer Dom eingeführt. Für sein bischöfliches Wirken wählte er ein Wort aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Korinth zum Wahlspruch: „Ubi spiritus Domini ibi libertas – Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit“ (2 Kor 3,17).

    In der Deutschen Bischofskonferenz führt Reinhard Marx den Vorsitz der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen und ist Stellvertretender Vorsitzender der Kommission Weltkirche.

    Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 30. November 2007 zum Erzbischof von München und Freising. Kraft dieses Amts ist er zugleich Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz.

    Am 26. Januar 2008 hatte sich Marx bei einem feierlichen Gottesdienst im Trierer Dom vom Bistum Trier verabschiedet. Am 29. Juni 2008 empfing Marx als Metropolit der Kirchenprovinz München und Freising im Petersdom zu Rom das Pallium.

    2010 nahm ihn Papst Benedikt XVI. als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Corbiniano in das Kardinalskollegium auf.

    Am 22. März 2012 wurde er zum Präsidenten der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) gewählt.

    Papst Franziskus berief Marx im April 2013 als ein Mitglied des achtköpfigen Kardinalsrates, der den Papst bei der Leitung der Weltkirche beraten und im Hinblick auf eine Reform der Kurie Änderungen der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus, vorbereiten soll.

    Marx wurde am 12. März 2014 zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt.

    Kardinal Reinhard Marx hat die katholischen Laein wegen ihrer Vorschläge zum Umgang mit gleichgeschlechtlichen Paaren gerügt. Einige Forderungen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) seien "mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar", so Marx.

    ZdK fordert Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren

    Das ZdK hatte Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare gefordert. Außerdem sollen liturgische Formen zur Segnung neuer Partnerschaften nach einer Scheidung von der Kirche gefunden werden. "Beide Themen bedürfen einer weiteren theologischen Klärung und nicht vorschneller, plakativer Forderungen", sagt der Münchner Erzbischof Marx. "Eine sicher notwendige theologische Debatte und ein innerkirchlicher Dialog werden so nicht gefördert."

    Der Passauer Bischof Stefan Oster äußerte sich kurz nach der Veröffentlichung der ZdK-Erklärung auf Facebook: "Das Zentralkomitee ist aus meiner Sicht dabei, mit dieser Erklärung sehr wesentliche Aspekte des biblischen Menschenbildes und des biblischen Offenbarungsverständnisses hinter sich zu lassen. Und tatsächlich beunruhigend ist für mich, dass es diesen Weg offenbar mit der größtmöglichen Mehrheit seiner Repräsentanten geht", schrieb Oster.

    Katholische Bischöfe wollen sich mit umstrittenen Themen befassen

    Der ZdK äußerte sich wie folgt: "Wer Brücken zwischen Lehre und Lebenswelt bauen will, wendet sich gerade nicht von dieser Lehre ab, sondern er oder sie wendet sich ihr zu."

    Die Ehe von Mann und Frau ist laut katholischer Lehre ein Sakrament und kann daher nicht gelöst werden. Deshalb sind Geschiedene, die auf dem Standesamt erneut heiraten, von der Kommunion ausgeschlossen und können auch nicht erneut kirchlich heiraten. Die katholischen Bischöfe wollen sich im Herbst in Rom mit umstrittenen Fragen zu Familie und Sexualität befassen. AZ/dpa

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