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Kirchen Neubauten: Mitglieder treten aus: Kirchen bauen dennoch neue Gotteshäuser

Kirchen Neubauten

Mitglieder treten aus: Kirchen bauen dennoch neue Gotteshäuser

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    Ein Handwerker betritt in Buttenheim (Bayern) die neu errichtete Matthäuskirche der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Hirschaid-Buttenheim. Die Kirche mit dem markanten Dach und der grünen Kupferverkleidung wird am 22. September 2013 eingeweiht.
    Ein Handwerker betritt in Buttenheim (Bayern) die neu errichtete Matthäuskirche der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Hirschaid-Buttenheim. Die Kirche mit dem markanten Dach und der grünen Kupferverkleidung wird am 22. September 2013 eingeweiht. Foto: David Ebener, dpa

    Die Austrittszahlen aus Kirchen sind hoch in Bayern. Der Besuch des Sonntagsgottesdiensts ist nicht einmal mehr im konservativen Bayern unumgängliche Pflicht. Trotzdem: Die Kirchen müssen kein Gotteshaus dichtmachen. Im Gegenteil - mancherorts wird sogar neu gebaut. In Buttenheim im Landkreis Bamberg etwa weiht Regionalbischöfin Dorothea Greiner am kommenden Sonntag (22. September) eine neue evangelische Kirche ein.

    Neue Kirche bei Bamberg gebaut

    Die evangelischen Gläubigen im katholisch geprägten Ort konnten rund 180 Jahre lang ihre Gottesdienste in der Schlosskapelle feiern. Doch aus versicherungsrechtlichen Gründen sei das nicht mehr möglich gewesen, sagt Robert Schäfer, der Vertrauensmann des Kirchenvorstands. Buttenheim gehört zur Gemeinde Hirschaid-Buttenheim, der Hirschaider Pfarrer kommt alle 14 Tage, um Gottesdienst zu feiern.

    Man wechselte ins Gemeindehaus, doch das sei nur ein Behelf gewesen, sagt Schäfer. "Uns war schnell klar: Wir brauchen eine bessere Lösung." Die Gemeinde entschloss sich also, eine neue Kirche zu bauen. Gesamtkosten: 725 000 Euro. "Das ist schon ein Ausrufezeichen. Denn ein Kirchenneubau in der heutigen Zeit ist ja doch recht ungewöhnlich", sagt Schäfer. Das gelte vor allem für eine Diaspora-Gemeinde wie Buttenheim.

    Noch fehlt die Orgel in der Kirche

    Aber nun steht sie da, die neue Matthäuskirche mit dem markanten Dach und der grünen Kupferverkleidung. Geplant hat sie der Bamberger Architekt Christoph Gatz. Direkt neben der Hauptstraße entstand sogar ein Glockenturm. Spenden ermöglichten die Anschaffung von zwei Glocken. Innen ist das Gotteshaus hell und freundlich. Altar, Ambo und Kreuz sorgen für eine festlich-sakrale Atmosphäre. Noch fehlt in der neuen Kirche allerdings eine Orgel, Schäfer und seine Mitstreiter hoffen auch hier auf Spenden.

    Küche wird in Kirche gebaut

    Gerade werkeln die Handwerker noch in einer Nische und bauen eine neue Küche ein. Eine Küche in einer Kirche? Robert Schäfer schmunzelt, die Antwort ist simpel: Die Kirche solle bei Bedarf auch als Gemeindezentrum dienen können, dieser Bereich sei durch eine Wand vom Gottesdienstraum abgetrennt. Denn das bisherige protestantische Gemeindehaus hat der Markt Buttenheim gekauft, um der Kirchengemeinde die Finanzierung der Kirche zu erleichtern.

    Zunehmend Gottesdienste zu besonderen Anlässen

    Kirchenneubauten findet man im Landeskirchenamt in München gar nicht mal so ungewöhnlich. Ja, die Besucherzahl im klassischen Sonntagsgottesdienst sinke leicht, sagt Sprecher Michael Mädler. "Dafür werden aber zunehmend Gottesdienste zu besonderen Anlässen angeboten, die von Menschen besucht werden, die den "normalen" Gottesdienst wohl eher nicht besuchen würden."

    Es gebe gute Gründe für Kirchenneubauten, etwa der Zuzug von evangelischen Christen - etwa in traditionell katholischen Gegenden wie Ingolstadt. Und in Großstädten wie München entstünden ganze Stadtviertel neu. Aufgeben wegen Mitgliederschwunds musste man noch keine Kirche. Das gilt auch für die katholischen Diözesen in Bayern.

    Zwei neue Kirchen für München

    Im Großraum München etwa laufen zwei Bauprojekte für Neubauten: In Poing (Landkreis Ebersberg) reagiert das Erzbistum München-Freising nach Worten eines Sprechers auf den starken Zuzug junger Familien. In Holzkirchen (Landkreis Miesbach) muss neu gebaut werden, weil die alte Kirche statische Mängel aufweist.

    Das ist der Augsburger Dom

    Der Augsburger Dom ist das zentrale Gotteshaus des Bistums Augsburg und Stadtpfarrkirche der Dompfarrei Zum Heiligsten Herzen Jesu.

    Er ist, neben der Ulrichsbasilika am Südende der Maximilianstraße, der bedeutendste Kirchenbau der Stadt Augsburg.

    Die Ursprünge des Domes werden auf das 8. Jahrhundert datiert.

    Er wurde mehrfach umgebaut und erweitert.

    Besonders wertvoll sind fünf Buntglasfenster mit Prophetendarstellungen aus dem 12. Jahrhundert.

    Sie gelten als die europaweit ältesten Werke dieser Art. (AZ)

    Das meiste Engagement in Sachen Bautätigkeit aber müssen die Kirchen sowieso entfalten, wenn es darum geht, die sakralen Gebäude aus dem Mittelalter, dem Barock oder dem Rokoko instand zu halten oder zu sanieren. Mehr als sieben Millionen Euro hat das Erzbistum Bamberg im vergangenen Jahr beispielsweise dafür ausgegeben; im Bistum Augsburg sind es heuer nach Angaben eines Sprechers rund 40 Millionen Euro. Das Erzbistum München-Freising gibt für den Erhalt von Gotteshäusern jährlich ungefähr 28 bis 30 Millionen Euro aus. dpa/AZ

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