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Kultur: Das Kino ist zurück: Wie Bayerns Kinos durch die Pandemie gekommen sind

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Das Kino ist zurück: Wie Bayerns Kinos durch die Pandemie gekommen sind

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    Komm, wir gehen ins Kino. Das denken sich wohl aktuell wieder mehr Menschen in Bayern, wie die steigenden Ticketverkäufe bestätigen.
    Komm, wir gehen ins Kino. Das denken sich wohl aktuell wieder mehr Menschen in Bayern, wie die steigenden Ticketverkäufe bestätigen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Es sind positive Neuigkeiten für die bayerische Kinolandschaft. Überraschend positiv vielleicht sogar, wenn man sich an die monatelangen coronabedingten Schließungen, die Bilder von leeren Sälen und die großen Sorgen der Betreiber zurückerinnert. Doch wie Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) am Mittwoch im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des Landtags berichtete, geht es den Kinos im Freistaat gut. „Das Kino ist zurück“, sagte Gerlach. „Die Menschen strömen wieder in die Säle, die Zahlen sind großartig.“

    Kein Kino in Bayern musste wegen Corona schließen, heißt es offiziell

    279 Kinos gibt es aktuell im Freistaat, vergangenes Jahr waren es noch 285. „Uns ist nicht bekannt, dass auch nur eine Spielstätte wegen Corona schließen musste“, so die Ministerin. „Wenn Kinos zumachen mussten, dann hatte das etwas mit normalen Schwankungen am Markt zu tun. Mit Besitzerwechseln etwa oder mit neuen Mietverträgen.“

    Die Ministerin ist überzeugt, dass die Corona-Hilfen des Freistaats und vom Bund eine enorme Hilfe waren, um die Branche zu stabilisieren. Rund 24 Millionen Euro seien in Bayern im Rahmen der sogenannten Kino-Anlaufhilfen auf den Weg gebracht worden. Doch trotz aller Erfolge werden auf die Kinos harte Zeiten zukommen, warnt Gerlach.

    Konkurrenz durch Streaming-Plattformen wird für Kinos immer größer

    „Die nächsten Jahre werden nicht leichter werden“, sagt sie. Denn in der Krise sei der größte Konkurrent der Filmtheater mehr und mehr gewachsen und habe seine Markt-Macht immer weiter ausgebaut. Streamingdienste wie Netflix und Amazon hätten während der Pandemie mehrere Millionen neue Zuschauer gewinnen können. Serielle Erzählformate veränderten gleichzeitig das traditionelle Sehverhalten. „Unsere Spielstätten und deren Betreiber müssen mit der Zeit gehen und neue Formate entwickeln“, fordert Gerlach. „Das Kino muss weg vom reinen Abspiel- hin zum Event-Ort.“ Denn klar ist: Der Freistaat könne die Spielstätten nicht dauerhaft subventionieren, nur um sie am Leben zu halten.

    Doch die aktuellen Besucherzahlen geben auch ein wenig Grund zur Hoffnung für die Branche: Zwischen 1. Juni und 14. Oktober dieses Jahres belief sich der Umsatz der deutschen Kinos auf 219 Millionen Euro, 24,8 Millionen Tickets wurden verkauft. Das seien hervorragende Zahlen, so Gerlach.

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