
Patient verbrennt im Krankenhaus

Ein Feuer in einem Krankenhaus bedeutet für die Einsatzkräfte immer Großalarm. In Lindenberg (Allgäu) konnten sie einen Patienten nur noch tot bergen.
Die Fensterscheiben sind zerborsten, die Fassade ist rauchgeschwärzt, das Zimmer im dritten Stock der Lindenberger Rotkreuzklinik ist für die Arbeit der Brandermittler gesperrt. In dem Westallgäuer Krankenhaus ist bei einem Brand am Dienstagabend ein Patient ums Leben gekommen. Vier Menschen wurden schwer verletzt. Die Klinik wurde evakuiert, noch in der Nacht konnten die Patienten aber in ihre Zimmer zurück. Unklar ist, warum das Feuer ausbrach.
Zimmernachbar erlitt schwere Verletzungen
Gegen 21.25 Uhr hatte die Brandmeldeanlage Alarm ausgelöst. Unmittelbar danach bestätigte die Klinik einen Brand. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, schlugen Flammen aus einem Zimmer im dritten Stock, schildert Einsatzleiter Marcus Schneider. Vier Wehren mit 120 Feuerwehrlern und drei Drehleitern rückten an. Dazu wurde ein Großaufgebot an Notärzten, Rettungsassistenten und Helfern des Roten Kreuzes in die 11 000-Einwohner-Stadt beordert. Für einen Patient in dem Brandzimmer kam jede Hilfe zu spät. Er starb. Sein Zimmernachbar erlitt schwere Verletzungen und wurde noch in der Nacht mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach München geflogen. Zu den Verletzten gehört auch ein Feuerwehrmann. Er half, den Schwerverletzten aus dem brennenden Zimmer zu retten.

Wegen der anfangs unklaren Lage ließen Klinik- und Einsatzleitung das Krankenhaus nach einem Alarmplan evakuieren. Über 130 Patienten wurden in den Vortragssaal der angegliederten Krankenpflegerschule gebracht. „Mitarbeiter und Patienten haben besonnen reagiert“, sagt Verwaltungsdirektor Marco Clobes. In kurzer Zeit brachten die Feuerwehrler den Brand von innen und von außen über eine Drehleiter unter Kontrolle. Gegen 2.30 Uhr waren nach Angaben der Klinik alle Patienten wieder in den Zimmern.
Seit Mittwochvormittag ist das Krankenhaus laut Clobes wieder „voll arbeitsfähig“. Weder Operationssäle noch Behandlungszimmer seien betroffen, sagt der Verwaltungsleiter. Die Station 5, in der das Brandzimmer liegt, wird derzeit aber nicht belegt.
Die Ursache des Feuers war am Mittwoch unklar, ebenso, warum sich die Flammen unbemerkt ausbreiten konnten. Die Kriminalpolizei hat einen Gutachter des Landeskriminalamtes hinzugezogen.
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