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München: 10 Dinge, die Sie noch nicht übers Oktoberfest wussten

München

10 Dinge, die Sie noch nicht übers Oktoberfest wussten

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    Thomas Wimmer (links), erster Münchner Oberbürgermeister, mit seinem Nachfolger Hans-Jochen Vogel
    Thomas Wimmer (links), erster Münchner Oberbürgermeister, mit seinem Nachfolger Hans-Jochen Vogel Foto: Georg Göbel, dpa

    Zwei Schläge bis das Bier sprudelt: Das erwarten die Besucher, wenn Oberbürgermeister Dieter Reiter am heutigen Samstag das erste Fass auf dem Münchner Oktoberfest „o’zapft“. Immerhin sind er und sein Vorgänger Christian Ude mit zwei Schlägen die amtierenden Anzapf-Rekordhalter. Aber wissen Sie, wer am meisten Schläge gebraucht hat? Oder was Einstein mit der Wiesn zu tun hat? Mit diesen Fakten punkten Sie am Biertisch:

    1. Mitdrei Millionen Kilowattstunden verbraucht die Wiesn in zwei Wochen so viel Strom wie eine Kleinstadt. Beim Bierkonsum kann die Kleinstadt nicht mithalten: Auf einer Größe von 60 Fußballfeldern tranken die Gäste 2017 etwa 7,5 Millionen Liter Bier. Wer viel trinkt, muss auch viel bieseln. Deshalb gibt es heuer fast einen Kilometer Pissoir-Rinnen und 1400 Toilettensitzplätze.

    2. Ein Bierzelt ohne Bier? Unvorstellbar. Passiert ist es trotzdem schon mal: Im großen Hofbräu-Festzelt ging 1981 das Bier aus. Doch unter Kollegen steht man zusammen: Zeltnachbar Richard Süßmeier half großzügig aus. So floss im Hofbräu-Zelt für einige Stunden Paulaner-Bier. Ob die Gäste den Unterschied gemerkt haben?

    Der Negativ-Rekord beim O‘zapfn

    3. Jährlich wird im Schottenhamel-Festzelt das erste Fass Bier angezapft. Die Tradition geht darauf zurück, dass Michael Schottenhamel – der Großvater des heutigen Wirts Christian – mit dem damaligen Oberbürgermeister, Thomas Wimmer, in der Kutsche auf die Wiesn gefahren ist und gesagt hat: „Du, jetzt bist scho da, jetzt kannst auch anzapfen.“ Das machte Wimmer – mit 17 Schlägen.

    4. Auch wenn es gerne heißt, sieben Bier seien ein Schnitzel: Trinken auf leeren Magen ist keine gute Idee. Lieber nimmt man ein paar Wiesn-Kalorien in Kauf, als ein Magenkarussell zu riskieren. Wie wäre es mit einem halben Wiesn-Hendl (400 Kilokalorien) oder einer Riesenbrezel (800)? Und zum Nachtisch 100 Gramm gebrannte Mandeln (600)? Ein Radieserl hat übrigens bloß 30 Kilokalorien – und die Maß bis zu 500. Na dann, Prost und an Guadn!

    In unserem Podcast "Bayern-Versteher" diskutiert ein Wiesn-Liebhaber mit einem, den es so gar nicht mehr dorthin zieht.

    5. Es gab Zeiten, da war das Oktoberfest ein echtes Oktoberfest. Kronprinz Ludwig, der spätere König Ludwig I., heiratete Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen mit einem fünftägigen Fest am 12. Oktober 1810. Das Fest wiederholte sich in den Folgejahren. Bis man darauf kam, dass im September das Wetter schöner ist. Schlechtes Wetter, schlechtes Geschäft. Also wurde das Fest 1904 offiziell vorverlegt. Seither ist das Oktoberfest ein Oktoberfest mit reichlich Septemberanteil.

    6. Mittlerweile wollen weltweit Menschen so feiern wie einst König Ludwig I. Inzwischen gibt es Oktoberfeste auch in Afrika, Asien und Südamerika. Das mit Abstand größte findet seit 1969 im kanadischen Kitchener-Waterloo statt, mit etwa 700.000 Besuchern.

    Albert Einstein im Schottenhamel

    7. Ob ihm damals beim Glühbirnen-Eindrehen auf der Wiesn schon ein Licht aufgegangen ist und ihm im Festzelt die Idee zu seiner Relativitätstheorie kam? Jedenfalls half Albert Einstein 1896 als 17-Jähriger bei der Elektrofirma seines Vaters mit, die Beleuchtung im Schottenhamel zu installieren. Jahre später erleuchtete er mit seinen Ideen die ganze Welt.

    8. 2006 wurde Hotel-Erbin Paris Hilton der Wiesn verwiesen. Nicht etwa wegen Wildbiesln, Busenblitzer oder Maßkrugschlägerei. Mit Maßkrug hätte sie bleiben dürfen. Aber sie zeigte sich stets mit Prosecco-Dose und trug den Namen des Produkts auf einem Haarband spazieren. Auf der Wiesn herrscht aber offiziell Werbeverbot. Also hieß es: Raus mit ihr!

    9. Ohne Helm und doppelten Boden fahren die „Motorellos“ scheinbar todesmutig im Motodrom mit ihren nostalgischen Motorrädern in der Steilwand. Danach sammeln sie stets Spenden. Warum? Weil sie keine Unfallversicherung unter Vertrag nehmen will. Sie sammeln für die eigene Unfallkasse.

    10. Zu den Millionen „normalen“ Besuchern gesellen sich Reporter aus der ganzen Welt. 2017 zählte die Oktoberfest-Pressestelle fast 6000 Kontakte zu Journalisten. 759 Dreh- und Fotogenehmigungen wurden erteilt. Mal sehen, was sie heuer Kurioses berichten.

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