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Allgäu: Nach Razzia: Plesser Bürgermeister erklärt, woher die Waffen kamen

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Nach Razzia: Plesser Bürgermeister erklärt, woher die Waffen kamen

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    Am Dienstagmorgen gab es in Pleß einen Großeinsatz der Polizei.
    Am Dienstagmorgen gab es in Pleß einen Großeinsatz der Polizei. Foto: Verena Kaulfersch

    Einen Tag nach der Razzia auf seinem Bauernhof, bei der Spezialkräfte mehrere Waffen sichergestellt haben ist der Plesser Bürgermeister Anton Keller (CSU) bereits wieder im Rathaus anzutreffen: „Für mich hat sich dadurch an dem heutigen Tagesablauf nichts geändert.“ Allerdings gibt sich der 60-Jährige reumütig. „Wenn ich was ausgefressen habe, muss ich es auch ausbaden“, erklärt der ehrenamtliche Rathauschef der Unterallgäuer Gemeinde nördlich von Memmingen.

    Die Frau des Nachbarn fühlte sich nicht sicher

    Ein Großteil der Waffen, die auf seinem Hof gefunden wurden, stammen ihm zufolge von seinem Nachbarn, auf den sich die Ermittlungen konzentrieren. Bei dem 50-Jährigen wurden ebenfalls Waffen entdeckt. Die Polizei geht zudem davon aus, dass er dem rechten politischen Spektrum zuzuordnen ist. Die Frau des 50-Jährigen, habe ihn darum gebeten, die Waffen an sich zu nehmen. „Sie hat sich nicht sicher gefühlt“, sagt der Bürgermeister. Ob er die Waffen hätte lagern dürfen, darüber habe er sich keine großen Gedanken gemacht. Ebenso wenig darüber, ob er die Behörden verständigen soll.

    Keller betont, dass er kein Waffennarr ist. Er besitze zwar Schreckschuss- und Luftpistolen und sei Mitglied im Schützenverein. Durch seinen Beruf als Landwirt und seine Tätigkeit als Bürgermeister sei er aber so sehr eingespannt, dass er nur wenig Zeit für dieses Hobby habe.

    Schwarzpulver für die Böllerschützen im Haus

    Die bei ihm gelagerten drei Kilogramm Schwarzpulver habe er vor einigen Wochen gekauft und noch bis vor ein paar Tagen in einem Safe vor der Garage unter einem Vordach deponiert. „Da hat es jedoch hingeregnet, sodass ich das Schwarzpulver mit ins Haus genommen habe“, sagt Keller. „Schließlich brauchen wir es von der Gemeinde aus für die Böllerschützen am Volkstrauertag.“ Der 60-Jährige will weiter Bürgermeister bleiben. Er vermutet aber, dass dies wohl nicht mehr möglich sein werde, sollte er eine Vorstrafe erhalten. Laut Landratsamt muss ein Rathauschef seinen Posten räumen, wenn er zu mindestens einem Jahr Gefängnis verurteil wird.

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