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Neu-Ulm: Arzt stellte wohl Dopingmittel her - Ex-Freundin belastet ihn

Neu-Ulm

Arzt stellte wohl Dopingmittel her - Ex-Freundin belastet ihn

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    Ein Arzt aus Neu-Ulm soll Dopingmittel hergestellt und verkauft haben.
    Ein Arzt aus Neu-Ulm soll Dopingmittel hergestellt und verkauft haben. Foto: Marc Tirl (dpa)

    Im Dopingmittel-Prozess vor dem Landgericht Memmingen hat der angeklagte Ulmer Arzt bislang keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht. Der 39-Jährige aus Neu-Ulm soll in großem Umfang Dopingmittel hergestellt und später verkauft haben. Seine ehemalige Lebensgefährtin und Kollegin bestätigte am Mittwoch vor Gericht, in der gemeinsamen Wohnung mehrere Fläschchen mit anabolen Steroiden gefunden zu haben, die der Angeklagte seinen Angaben zufolge zum Eigenkonsum besessen habe.

    Daraufhin sei es zu einem massiven Streit gekommen. "Er hat gesagt, er kann mit seinem Körper machen, was er für richtig hält", sagte die Zeugin. Von der Herstellung der Dopingmittel habe sie nichts mitbekommen.

    Der Angeklagte soll Steroide hergestellt haben

    Der Mediziner sitzt bereits seit vergangenem August in Untersuchungshaft. Von April 2012 bis zu seiner Festnahme soll er in seiner Wohnung Arzneimittel hergestellt haben, die zur Steigerung der Muskelkraft führen. Dabei soll es sich um anabole Steroide mit den Wirkstoffen Testosteron und Trenbolon gehandelt haben.

    Laut Anklage hat der Arzt die Grundstoffe zur Herstellung der Dopingmittel im Kilobereich in China bestellt und sich an die Universität Ulm schicken lassen, wo er im Fachbereich Sport- und Rehabilitationsmedizin beschäftigt war. Für die im Heimlabor produzierten Ampullen und Kapseln soll der Angeklagte einen Hauptabnehmer als Zwischenhändler gehabt haben.

    Zeugen beschreiben den Arzt als verantwortungsvoll

    Während sich der Angeklagte weder zur Sache noch zu seiner Person äußerte, beschrieben ihn die Zeugen am zweiten Prozesstag als anerkannten und engagierten Arzt, verantwortungsvollen Menschen und hilfsbereiten Freund. Seine Ex-Lebensgefährtin, die selbst in der Anti-Doping-Forschung tätig ist, gab jedoch auch an, dass der Angeklagte durchaus bereit war, verschiedene Arzneimittel zu konsumieren. Und dass er sich zuletzt zum Negativen verändert hatte.

    Ein Freund aus einem Fitness-Studio, der mit dem Arzt dort eigenen Angaben zufolge immer nur nachts trainierte, gab an, von dem Angeklagten über die Einnahme von Arzneimitteln beraten worden zu sein. Auch über Anabolika sei dabei gesprochen worden. "Ich arbeite als Tänzer und Stripper und habe von ihm Tipps bekommen, was ich nehmen kann, damit mein Körper gut aussieht." dpa

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