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Ottobrunn: Notärztin mit Schnapsflasche schwer verletzt: Haftbefehl gegen 20-Jährigen

Ottobrunn

Notärztin mit Schnapsflasche schwer verletzt: Haftbefehl gegen 20-Jährigen

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    Ein 20-jähriger Eritreer hat in München eine Notärztin schwer verletzt.
    Ein 20-jähriger Eritreer hat in München eine Notärztin schwer verletzt. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Ein 20-jähriger Eritreer hat am Freitagabend mehrere Personen verletzt. Das teilte die Polizei München mit. Zunächst gab es eine Auseinandersetzung mit den Betreuerinnen eines Jugendhauses in Ottobrun. Der Eritreer, der als Flüchtling in Deutschland lebt, und sein 17-jähriger Freund hatten gegen das Alkoholverbot des Jugendhauses verstoßen. Darauf angesprochen ging der 20-jährige mit den Fäusten auf die beiden Betreuerinnen los. Diese erlitten Kopfverletzungen und riefen die Polizei. Die Jugendlichen flüchteten.

    20-Jähriger wirft mit Whiskey-Flasche und verletzt eine Ärztin schwer

    Auf ihrer Flucht kamen die beiden jungen Männer an einem Notarztwagen vorbei, der gerade zu einem Einsatz in einem Altenheim gerufen wurde. Ohne Vorwarnung oder erkennbaren Anlass schleuderte der 20-Jährige eine volle Schnapsflasche in das Einsatzfahrzeug des Rettungsdienstes. Er warf die Flasche aus etwa einem bis eineinhalb Metern Abstand durch die geschlossene Scheibe der Beifahrertür und traf eine Notärztin damit im Gesicht. Die Ärztin wurde schwer verletzt und musste dann selbst in einem Krankenhaus behandelt werden. Sie erlitt unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Kieferbruch und Schnittverletzungen. Ihr wurden außerdem mehrere Zähne ausgeschlagen. Die zweite Person in Notarztwagen, ein Rettungssanitäter, wurde durch umherfliegende Glassplitter am Auge verletzt.

    Der 20-jährige Eritreer und sein Freund flüchteten sofort nach dem Flaschenwurf. Die umgehend alarmierte Polizei nahm die beiden aber noch in Tatortnähe fest. Dabei wehrten sich die Jugendlichen. Der 17-Jährige wurde nach der polizeilichen Sachbearbeitung entlassen. Der 20-jährige Haupttäter wurde in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums München gebracht. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl, der inzwischen vom zuständigen Haftrichter erlassen wurde.

    Innenminister Herrmann fordert eine rasche Abschiebung des Eritreers

    Innenminister Herrmann reagierte auf den Vorfall scharf: "In unserem Land Schutz und Sicherheit zu suchen und gleichzeitig in einem Anfall blinder Aggression unsere Rettungskräfte anzugreifen, geht gar nicht." Zugleich fordert er, dass der Täter hart bestraft werden müsse. Er verwies auf die im April 2017 beschlossene Strafverschärfung bei Angriffen auf Rettungskräfte im Einsatz. Zusammen mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wolle er eine möglichst rasche Abschiebung des 20-jährigen Verdächtigen prüfen.  (AZ mit dpa)

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