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Allgäu: Schockanrufer erbeuten über 3000 Euro für "Not-Operation"

Allgäu

Schockanrufer erbeuten über 3000 Euro für "Not-Operation"

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    Schockanrufer erbeuteten in Weiler-Simmerberg am Ostermontag 3.250 Euro für eine angebliche Notoperation. Die Polizei warnt vor den Trickbetrügern und bittet um Hinweise.
    Schockanrufer erbeuteten in Weiler-Simmerberg am Ostermontag 3.250 Euro für eine angebliche Notoperation. Die Polizei warnt vor den Trickbetrügern und bittet um Hinweise. Foto: Ralf Lienert (Symbolfoto)

    In Lindenberg und Weiler-Simmerberg im Allgäu erhielten am Ostermontag mindestens fünf Menschen einen Anruf von einem vermeintlichen Familienmitglied, das vorgab, dringend Geld zu benötigen. Diese dreisten "Schockanrufe" laufen immer in etwa gleich ab und sind vergleichbar mit dem Enkeltrick. In einem der Fälle waren die Betrüger erfolgreich und erbeuteten 3.250 Euro für eine angebliche Not-Operation.

    "Schockanrufer" täuscht Verkehrsunfall vor

    In diesem Fall sollte der Sohn der Angerufenen in Bregenz in einen Verkehrsunfall verwickelt worden sein, gibt ein Sprecher der Polizei bekannt. Dort sei angeblich ein kleines Kind schwer verletzt worden und müsse nun dringend operiert werden. Weil es nicht krankenversichert sei, müsse der Sohn die Operation nun aus der eigenen Tasche bezahlen. In die Gespräche schaltete sich stets ein angeblicher Rechtsanwalt ein, der sich Oleg Denisow nannte. Viermal waren die Anrufer erfolglos, in einem Fall aber konnten die Täter den Angerufenen tatsächlich von dem Sachverhalt überzeugen, wie die Polizei berichtet.

    Polizei sucht Geld-Kurier

    Ein Mann aus Weiler-Simmerberg übergab am Montagnachmittag einem Kurier, der sich Michail Kogon nannte und sich als Bruder des „verunglückten Mädchens“ ausgab, so viel Bargeld, wie er auf die Schnelle zusammentragen konnte. Nach Angaben der Polizei waren es insgesamt 3.250 Euro. Der Geldkurier soll 18 bis 20 Jahre alt sein, 1,80 bis 1,85 groß und schlank. Bekleidet war er mit einer blauen oder grünen Weste, einer Jogginghose und Sportschuhen. Die ganze Geschichte war, so wie laut Polizei üblich in diesen Fällen, frei erfunden. Die Anrufe erfolgten mittels einer litauischen Handy-Nummer.

    Bei der Kriminalpolizei Lindau werden derartige Fälle unter der Bezeichnung „Schockanrufer“ bearbeitet. Die Kripo Lindau warnt erneut, den Sachverhalt bei solchen Anrufen genau zu hinterfragen und niemals Geld an einen scheinbar Beauftragten zu geben, sondern nur an Personen, die man persönlich gut kennt. AZ

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