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Sicherheit: Senioren werden besonders oft Opfer von Verkehrsunfällen

Sicherheit

Senioren werden besonders oft Opfer von Verkehrsunfällen

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    Radfahrer sind im Straßenverkehr besonders schutzlos. Passiert ein Unfall, hat er nicht selten schwere oder gar tödliche Folgen.
    Radfahrer sind im Straßenverkehr besonders schutzlos. Passiert ein Unfall, hat er nicht selten schwere oder gar tödliche Folgen. Foto: Daniel Bockwoldt, dpa (Symbolbild)

    Senioren sind in Bayern überproportional oft Opfer von Verkehrsunfällen. Das geht aus der bayerischen Verkehrsunfall-Statistik für das Jahr 2019 hervor, die Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in München vorstellte. Fast jeder zweite Verkehrstote ist demnach über 65 Jahre alt.

    Fünfzig der tödlich verunglückten Senioren waren Radfahrer

    Laut Statistik kamen im vergangenen Jahr 215 Menschen über 65 auf Bayerns Straßen ums Leben – fünf mehr als noch ein Jahr zuvor. Damit gehören vierzig Prozent der 541 Verkehrstoten zu dieser Altersgruppe – bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von gut zwanzig Prozent. Leicht angestiegen ist zudem die Zahl der von Senioren verursachten tödlichen Verkehrsunfälle auf zuletzt 153.

    Bayerns Landespolizei-Präsident Wilhelm Schmidbauer führt die relativ hohe Seniorenquote bei den Verkehrstoten auch auf eine erhöhte Mobilität bis ins hohe Alter zurück. Allein fünfzig der tödlich verunglückten Senioren waren zudem Radfahrer: "Wenn auf dem Rad ein Fehler passiert, wird der natürlich viel weniger verziehen als in einem Auto mit viel Blech drum herum", sagte Schmidbauer. In allen Altersgruppen kamen 77 Radfahrer im vergangenen Jahr auf Bayerns Straßen ums Leben.

    Auch junge Erwachsene sind verhältnismäßig oft Opfer von Verkehrsunfällen

    Ebenfalls überproportional oft Opfer eines Verkehrsunfalls werden junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren: Bei einem Bevölkerungsanteil von rund acht Prozent gehörte mit 144 Verkehrstoten mehr als jeder Vierte in diese Altersgruppe. Schmidbauer sieht hier jedoch eine insgesamt positive Entwicklung – noch 2011 waren in dieser Altersgruppe 225 Menschen im Straßenverkehr gestorben: "Viele junge Erwachsene verhalten sich inzwischen im Straßenverkehr sehr verantwortungsbewusst", lobte der Polizeichef. Vor allem im Umgang mit Alkohol sei eine sehr positive Entwicklung festzustellen. Auch deshalb sei die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle, die von jungen Erwachsenen verursacht wurden, um fast fünf Prozent auf 82 gesunken.

    Innenminister Herrmann sieht zudem insgesamt eine positive Entwicklung der Verkehrssicherheit in Bayern: So sank die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu 2018 um 12,5 Prozent – von 618 auf 541. Noch im Jahr 2011 waren gar 780 Menschen auf Bayerns Straßen gestorben. Auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen ging deutlich zurück. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord meldete am Donnerstag so wenige Unfalltote wie seit neun Jahren nicht: 23 Menschen starben 2019, zwei weniger als noch 2018. "Aber jeder Verkehrstote ist einer zu viel", betont das Präsidium. In diesem Jahr gab es bereits drei Verkehrstote.

    Erneut gestiegen ist dagegen die Zahl der Verkehrsunfälle mit Sachschäden – was Minister Herrmann vor allem auf den Bevölkerungszuwachs sowie den starken Anstieg der Zahl zugelassener Fahrzeuge zurückführt: So stieg der Kfz-Bestand in Bayern seit dem Jahr 2011 deutlich von 8,8 auf nun 10,2 Millionen Autos.

    Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle ist überhöhte Geschwindigkeit

    Neben der verbesserten Sicherheitstechnik der Fahrzeuge sieht Herrmann auch in den verstärkten Verkehrskontrollen der Polizei einen wichtigen Grund für die höhere Verkehrssicherheit: So führen etwa eigene Motorrad-Kontrollgruppen bei allen Polizeipräsidien gezielte Kontrollen durch. Die Zahl der Motorrad-Unfälle sei auch deshalb im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozent gesunken, sagte Herrmann.

    Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle ist mit rund 27 Prozent nach wie vor eine überhöhte Geschwindigkeit. Allerdings sei auch hier die Zahl der Unfälle und der dabei getöteten Menschen gesunken. Dies sei auch auf intensive Kontrollen der Polizei zurückzuführen. Das "Blitzen" bleibe deshalb auch im Jahr 2020 ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit, kündigte Minister Herrmann an: "Denn offensichtlich halten sich viele nur dann an ein Tempolimit, wenn sie befürchten müssen, erwischt zu werden." (mit ina)

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