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Interview
07.09.2018

Senioren wollen mehr mitgestalten

Nicht nur mitschwimmen, sondern aktiv mitgestalten, das wollen viele Senioren in Bayern. Daher fordert die Landesseniorenvertretung endlich ein Recht auf Mitsprache.
4 Bilder
Nicht nur mitschwimmen, sondern aktiv mitgestalten, das wollen viele Senioren in Bayern. Daher fordert die Landesseniorenvertretung endlich ein Recht auf Mitsprache.
Foto: stock.adobe.com

Die Zahl der älteren Menschen wächst in Bayern. Doch ihre Anliegen werden vor Ort oft zu wenig gehört, kritisiert der Chef der Landesseniorenvertretung.

Herr Wölfl, Sie sind Vorsitzender der Landesseniorenvertretung in Bayern, welche Sorge treibt die älteren Menschen im Freistaat am meisten um?

Franz Wölfl: Ein großes Problem sehen wir in der mangelnden gesellschaftlichen Teilhabe. In weiten Teilen Bayerns gibt es keine Seniorenbeauftragten oder Seniorenbeiräte. Daher fordern wir eine gesetzliche Regelung, damit endlich das Mitspracherecht älterer Menschen in jeder Gemeinde, in jeder Stadt verbindlich geregelt wird. Aber auch auf Landesebene fordern wir ein Anhörungsrecht.

Was heißt das genau?

Wölfl: Als Landesseniorenvertretung sind wir privatrechtlich als Verein organisiert. In der Praxis heißt das, dass wir beispielsweise gegenüber den Ministerien immer nur als Bittsteller auftreten und nicht auf Augenhöhe angehört werden und mitsprechen können. Daher fordern wir ein Mitsprache- und Anhörungsrecht für alle Belange, die Menschen über 65 Jahre in Bayern betreffen. Man muss doch bedenken, dass Senioren die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe sind. Vor diesem Hintergrund ist es ein Unding, dass wir kein Recht auf Mitsprache und Mitgestaltung haben.

Warum sind Seniorenbeiräte so wichtig? Oft gibt es doch Seniorenbeauftragte in Gemeinden.

Wölfl: Die gibt es auch nicht überall. Außerdem ist das ein großer Unterschied. Weil die Seniorenbeauftragten im Dienst der Gemeinde stehen, können sie nicht unabhängig die Anliegen älterer Menschen einfordern, sondern müssen sich in der Regel an den Wünschen des Gemeinderates orientieren. Außerdem ist es reine Ermessenssache einer Kommune, ob es überhaupt Seniorenbeauftragte gibt.

Was wollen Sie konkret durchsetzen?

Wölfl: Es geht darum, dass sich Seniorenbeiräte vor Ort für die Anliegen älterer Menschen in der jeweiligen Kommune stark machen. Die Anliegen selbst sind von Ort zu Ort verschieden. Wichtig ist aber, dass die Anliegen auch in den entsprechenden Ausschüssen behandelt werden und nicht vom guten Willen des Bürgermeisters abhängen.

Nennen Sie doch bitte Beispiele.

Wölfl: Seniorenbeiräte setzen beispielsweise durch, dass Gehsteige barrierefrei werden, damit auch mit einem Rollator der Bus gut erreicht wird. Seniorenbeiräte machen sich beispielsweise auch für eine ausreichende Anzahl an öffentlichen Toiletten stark, die vor allem auch rund um die Uhr geöffnet sind – ein sehr wichtiges Thema übrigens im Alter, denn viele ältere Menschen müssen öfter und manchmal auch rascher zur Toilette. Aber auch für einen Bewegungsparcours beispielsweise oder einen kostenlosen Internetkurs speziell für Senioren setzen sich Seniorenbeiräte vor Ort ein.

Aber Computerkurse für Senioren bieten doch viele an – etwa auch die Volkshochschulen.

Wölfl: Die Digitalisierung ist aber aus unserer Sicht ein so zentrales Thema, bei dem die Senioren nicht abgehängt werden dürfen. Die Digitalisierung ist so wichtig wie die Pflege oder das Wohnen. Hier müssen die Kommunen tätig werden und kostenlose Kurse und Übungsmöglichkeiten speziell für Senioren anbieten. Viele ältere Menschen haben nun mal Hemmungen, das Internet zu benutzen. Viele kennen sich zu wenig aus. Gleichzeitig bietet das Internet gerade im Alter enorme Chancen.

Wo sehen Sie die größten Chancen?

Wölfl: Das fängt schon damit an, dass sich Menschen, die nicht mehr aus dem Haus können, ihr Essen übers Internet bringen lassen können. Über Veranstaltungen kann man sich informieren, Reisen vorbereiten und vor allem auch Kontakte halten. Letzteres wiederum hilft, das große Problem Einsamkeit im Alter zu verkleinern. In der Realität sieht es aber so aus, dass von den 65- bis 85-Jährigen nur jeder zweite das Internet nutzt. Das ist doch besorgniserregend. Hier droht einer wachsenden Zahl an Menschen die digitale Exklusion. Hinzu kommt, dass viele Medien wie etwa die Tagesschau im Fernsehen weitere Informationen ausschließlich online bieten. Und auch Behörden, Banken und andere Dienstleister schränken ihre persönlichen Angebote vor Ort ein – zu Lasten der vielen älteren Menschen, die im Internet unerfahren sind.

Ein wichtiges Thema für Sie ist der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Wölfl: Ja, gerade auf dem Land herrschen hier oft untragbare Zustände, da es nicht selten nur zwei Busverbindungen gibt – eine am Morgen und eine am Abend. Beim Thema Mobilität machen wir uns aber auch für Details stark, die den Alltag älterer Menschen erleichtern. Beispielsweise sind die Bus- und Bahnpläne oft so klein gedruckt, dass man schon eine große Lupe bräuchte, um sie überhaupt lesen zu können. Viele Bahnhöfe in Bayern haben darüber hinaus noch immer keinen Aufzug und keine Hilfen, um barrierefrei in die Züge ein- und aussteigen zu können. Und auch an dieser Stelle muss ich noch einmal das Toilettenproblem ansprechen: Dass es im Jahr 2018 auch in S-Bahnen eine Toilette gibt, kann doch kein unlösbares Problem sein.

Viele ältere Menschen fürchten sich aber vor allem auch davor, ein Pflegefall zu werden.

Wölfl: Das stimmt. Daher fordern wir ja auch einen massiven Ausbau der Pflegestützpunkte in Bayern. Erst neun gibt es. In einem Flächenstaat wie Bayern können Sie diese Zahl vergessen. In einer allgemeinen Verfügung war von bis zu 60 die Rede. Da tut sich aber nichts mehr. Dabei sind diese Anlaufstellen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen vor Ort unglaublich wichtig, da im Pflegefall oft ein regelrechter Spießrutenlauf auf die Betroffenen und ihre Angehörigen zukommt. Das kann nicht sein. Vielmehr müsste jede Kommune eine Beratungsstelle haben, in der beispielsweise ältere Menschen Unterstützung erhalten, damit sie möglichst lange in ihrer Wohnung bleiben können. Hier besteht enormer Beratungs- und Unterstützungsbedarf. Schließlich gibt es für viele Maßnahmen in den eigenen vier Wänden auch Zuschüsse – aber das wissen viele gar nicht.

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