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München: So viele Autofahrer wurden im Kiesselbach-Tunnel geblitzt

München

So viele Autofahrer wurden im Kiesselbach-Tunnel geblitzt

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    Der Luise-Kiesselbach-Tunnel wurde im Juli 2015 in betrieb genommen.
    Der Luise-Kiesselbach-Tunnel wurde im Juli 2015 in betrieb genommen. Foto: Marc Müller dpa

    Rund sechs Jahre wurde an ihm gebaut, vor rund einem Jahr wurde er endlich eröffnet: Der Luise-Kiesselbach-Tunnel in München ist eine Entlastung für Autofahrer und Anwohner. Der Tunnel ist hell und modern - und voller Blitzer. Tempo 60 gilt hier überwiegend. Wer die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreitet, wird geblitzt - und merkt es noch nicht einmal. An sechs Stellen in dem Tunnel gibt es insgesamt 13 Blitzer, berichtet Peter Beck, Sprecher der Polizei München. Es sind sogenannte Schwarzblitzer. Die Temposünder sehen also kein rotes Licht, wenn sie zu schnell sind. Sie merken - nichts. Vorerst zumindest.

    Erst seit dem 4. April 2016 sind die Blitzer laut Polizei dauerhaft scharf geschaltet. In diesem Monat wurden 9414 Fahrzeug geblitzt. 8911 davon fallen noch in den Verwarnungsbereich. Sie sind also bis zu 20 km/h zu schnell gewesen. Den Rest erwartet eine Anzeige, sagt der Polizeisprecher. Im Mai stiegen die Zahlen an. 13.576 Mal waren die Blitzer im Einsatz. Davon wurden 12.888 Fahrer verwarnt. Das klingt nach vielen erwischten Verkehrssündern. Aber laut Peter Beck müsse man das im Verhältnis sehen. Denn am Tag passieren 100.000 Fahrzeuge den Kiesselbach-Tunnel. "Das sind 99,7 Prozent Autofahrer, die richtig fahren und sich an das Tempolimit halten", betont er.

    Polizeisprecher betrachtet Blitzer im Kiesselbach-Tunnel nicht als Abzocke

    Beck wehrt sich gegen Vorwürfe der "Abzocke" in dem neuen Münchner Tunnel. "Bei 99,7 Prozent, die sich ans Tempo halten, kann man nicht von Abzocke sprechen. Wir haben schon Wochen vorher in der Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht." Es seien ja keine Blitzer, von denen niemand wisse.

    Oft geblitzt wird offenbar, wenn Autofahrer von der Starnberger Autobahn kommen und das Tempo bei der Einfahrt zum Tunnel nur noch 40 beträgt. Peter Beck spricht hier von einer gefährlichen Stelle. Er begründet das Tempolimit. "Wenn ich hier in die Einfahrt reinfahre, dann in die Kurve komme und ich kann nicht mehr bremsen, weil ich zu schnell bin, dann ist das Geschrei groß", sagt der Polizeisprecher auf gut bayerisch.

    Übrigens wird in München nicht nur im Kiesselbach-Tunnel geblitzt. Im Richard-Strauss-Tunnel etwa sind auch zwölf Blitzer an insgesamt sechs Stellen angebracht. Auch im Aubinger Tunnel sollte man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten.

    Der Polizeisprecher appelliert an die Autofahrer: "Passt bitte auf, es geht uns ja nicht ums Geld. Wir als Polizei haben ja nichts davon. Es geht uns um die Sicherheit."

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