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Soziales: Rotes Kreuz bringt schon Dreijährigen Erste Hilfe bei

Soziales

Rotes Kreuz bringt schon Dreijährigen Erste Hilfe bei

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    Bereits im Alter von drei Jahren können Kinder Erste Hilfe leisten. Auf dem Programm steht: Trost spenden und Pflaster kleben.
    Bereits im Alter von drei Jahren können Kinder Erste Hilfe leisten. Auf dem Programm steht: Trost spenden und Pflaster kleben. Foto: BJRK

    Können Kindergartenkinder in Notsituationen Hilfe leisten? Davon ist das Bayerische Jugendrotkreuz (BJRK) überzeugt und hilft mit dem Programm „Trau Dich“ nach. So lernen Kinder ab drei Jahren, auf welche Weise sie anderen helfen können und wie sie bei Unfällen reagieren sollen. Ganz nach dem Motto des Programms: „Keiner ist zu klein, um Helfer zu sein.“

    Dass die Erste-Hilfe-Kurse für Kita-Kinder anders aussehen müssen als für Jugendliche, die den Führerschein machen, ist für Florian Rößle vom BJRK klar. Der Diplompädagoge arbeitet vor allem mit den beiden Handpuppen Solfi und Rino. Die beiden machen das, was Kinder eben so tun: Unsinn treiben. So erzählt Rößle anhand der Handpuppen, wie Solfi und Rino spielen, dass sie Piraten wären. Die beiden springen im Bett, lachen, werden übermütig. Und – wumms – stößt Rino mit dem Kopf an der Decke an. Was tun?

    Kinder müssen auch ausgebremst in ihrer Hilfsbereitschaft

    Hilfe von Erwachsenen holen und die Beule kühlen: Das könnten bereits Dreijährige lernen. Vor allem, werden die Kleinen gefördert, Trost zu spenden. „Die Kinder wissen: Wenn jemand traurig ist, bringt man ihm das Lieblingskuscheltier und nimmt ihn in den Arm“ , sagt Rößle vom Jugendrotkreuz. Eigentlich müsse er das weniger den Kleinkindern als Erwachsenen beibringen, ist der Pädagoge überzeugt. „Das Trösten ist im Menschen veranlagt. Je älter man wird, desto eher verliert man die Hilfsbereitschaft.“ Kinder seien offen. Sie seien neugierig. Wollen wissen, wie sie Nasenbluten stoppen oder Quetschungen versorgen können. Die Neugierde der Kindergartenkinder birgt aber eine gewisse Gefahr, wie Rößle weiß: „Sie brauchen viel Eigenschutz und müssen lernen, bei einem Verkehrsunfall nicht auf die Straße zu rennen.“

    Der Pädagoge ist nicht der Einzige, der Erste Hilfe für Kindergartenkinder anbietet. Das Programm des Bayerischen Jugendrotkreuz ist darauf ausgelegt, dass sich Kindergärtner und Erzieher zu Erste-Hilfe-Experten ausbilden lassen. Denn es mache wenig Sinn, wenn Kinder ein einziges Mal einen halbstündigen Kurs besuchen – und dann nie wieder mit Erste Hilfe konfrontiert werden, sagt Rößle. „Nur wenn die Erzieher das Thema selbstständig und über einen längeren Zeitraum ansprechen, bleibt das Wissen darüber nachhaltig im Gedächtnis der Kinder.“

    Programm Erzieher und Kindergärtner, die Ersthelfer werden wollen, können sich an die Kreisverbände des BRJK wenden. Ansprechpartner sind unter diesem Link zu finden.

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