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Sprachführer für die Wiesn: "A Fetzngaudi" beim "Obandln"

Sprachführer für die Wiesn

"A Fetzngaudi" beim "Obandln"

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    Verständigungsprobleme auf der Wiesn? Mit unserem Sprachführer kein Thema mehr.
    Verständigungsprobleme auf der Wiesn? Mit unserem Sprachführer kein Thema mehr. Foto: dpa

    München - Die Wiesn ist ein bayerisches Fest. 72 Prozent der Wiesn-Besucher kommen nach Angaben des Münchner Tourismusamts aus Bayern. Alle anderen tun sich oft ein bisschen schwer mit dem Verstehen und Verstanden werden auf dem Oktoberfest.

    Deshalb hier ein kleiner Sprachführer, damit auch "Zugroasde" (Zugereiste) mitreden können:

    Wichtig ist zunächst die Verständigung mit den Bedienungen in den Festzelten, um Bier und regionale Spezialitäten bestellen zu können. Als erstes ordert man "oa Bia" (eine Maß Bier), dazu sind entweder "Leewakaas" (Leberkäse), ein halbes "Hendl" (Hähnchen) oder "an Obazdn" (bayerische Käsespezialität mit Camembert, Zwiebeln, Paprika, Kümmel und Butter) zu empfehlen.

    Zwangsläufig plagen einem nach dem Genuss mehrerer Maß Bier weitere Bedürfnisse. Um den Weg aus dem Zelt zu einer der 964 Toiletten oder einem der 878 Pissoirs zu finden, sollte der Besucher fragen "Wo is'n des Heisl?" (Wo finde ich die Toilette?). Alternativ kann man sich ein sogenanntes Talk-Shirt zulegen, auf dem man einfach nur auf die gewünschte Örtlichkeit deuten muss. So versteht jeder, dass man "bieseln" (Wasser lassen) muss, wenn man auf das Zeichen für "Buam" (Männer) und "Madln" (Frauen) zeigt.

    Nach mehreren Prosits der Gemütlichkeit von der Blaskapelle stellt sich in der Regel "a Fetzngaudi" (ein Heidenspaß) ein. Nicht immer bleibt es beim Schunkeln mit der Banknachbarschaft - der ein oder andere Wiesngast will schon mal "obandln" (flirten), "fuaßln" (Fußkontakt aufnehmen) und "busseln" (küssen).

    Hin und wieder hat man es auch mit einem Zeitgenossen zu tun, der "ogschdocha", sprich "angestochen", und auf Hochdeutsch "betrunken" ist und im schlimmsten Fall auch noch "gamsig" (in sexuellem Notstand). Bei Komplimenten wie "Sacradi, bist Du a feschs Derndl!" (Wahnsinn, bist Du eine tolle Frau!) oder "Spinn i, host Du vui Hoiz vor der Hüttn!" (Wahnsinn, hast Du viel Oberweite!) sollte man sich dementsprechend vor unliebsamer Tuchfühlung schützen. Mit einem deutlichen, aber höflichen "Pfiad Eana" (Auf Wiedersehen) kann man schnell das Weite suchen, auch auf die Gefahr hin, dass das männliche Gegenüber "eigschnappt" (beleidigt) ist.

    (Nadine Pflaum)

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