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Statistik: Wo es in Bayern am häufigsten blitzt

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Wo es in Bayern am häufigsten blitzt

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    Insgesamt registrierte der Blitz-Informationsdienst im vergangenen Jahr rund 443.000 Blitze in Deutschland.
    Insgesamt registrierte der Blitz-Informationsdienst im vergangenen Jahr rund 443.000 Blitze in Deutschland. Foto: Bernd März, dpa (Archiv)

    Es kracht im Alpen-Idyll: Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sind 2017 die meisten Blitze niedergegangen. Nach einer Auswertung des Blitz-Informationsdienstes von Siemens schlugen im vergangenen Jahr in der Region 3,5 Blitze pro Quadratkilometer ein. Auf den weiteren Plätzen folgen die hessischen Landkreise Main-Taunus und Gießen. 

    443.000 Blitze in Deutschland

    Insgesamt registrierte der Blitz-Informationsdienst im vergangenen Jahr rund 443.000 Blitze in Deutschland; das waren 11.000 mehr als im Vorjahr. Das blitzreichste Bundesland ist Sachsen, Schlusslicht ist Bremen. Die wenigsten Blitze gab es 2017 in Pirmasens, Oldenburg und Bonn.

    Garmisch-Partenkirchen löste als Spitzenreiter die unterfränkische Stadt Aschaffenburg ab, in der es 2016 am häufigsten geblitzt hatte. 2015 rangierte Schweinfurt auf Platz eins. Im Langzeitvergleich sind die neuen Zahlen keine Überraschung: Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999 gingen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen die meisten Blitze pro Quadratkilometer nieder (4,3), gefolgt vom Landkreis Berchtesgadener Land (3,8). Garmisch sei aufgrund seiner Lage im Alpenvorland, wo sich die Wolkenmassen stauen, einer der Dauerkandidaten für Blitzrekorde, sagte der Leiter des Blitz-Informationsdienstes, Stephan Thern.

    2017 hat es vergleichsweise wenig geblitzt

    Im vergangenen Jahr hat es vergleichsweise wenig geblitzt. "Insgesamt war es zu warm, die Kaltwetterfronten - eine der Voraussetzungen für heftige Gewitter - fielen nicht so ausgeprägt aus", erklärte Thern. Der Langzeit-Tiefstwert mit 432.000 Blitzen stammt aus dem Jahr 2016. Zum Vergleich: 2008 blitzte es fast eine Million Mal in Deutschland.

    Der Blitz-Informationsdienst zählt deutschlandweit alle Blitze - sowohl die in den Wolken als auch die, die die Erde berühren. In die Statistik flossen jedoch nur die Blitzeinschläge am Boden ein. Gemessen wird das mit Antennen, die das elektromagnetische Signal eines jeden Blitzes wahrnehmen. "Mit der aktuellen Software können wir bis auf 100 Meter genau ermitteln, wo gerade ein Blitz eingeschlagen hat", sagte Thern.

    Wie Blitze entstehen

    In Deutschland blitzt es jedes Jahr mehr als zwei Millionen Mal - meist in den Wolken, seltener zwischen Himmel und Erde.

    Gewitter entstehen, wenn an schwülen Tagen warme, feuchte Luftmassen aufsteigen und dabei abkühlen. Es bilden sich Wassertropfen und Eiskristalle.

    In der Gewitterwolke reichern sich im oberen Teil positiv geladene Eiskristalle an. An der Wolkenunterseite gibt es mehr negativ geladene Wassertropfen.

    Überschreitet die daraus resultierende Spannung eine bestimmte Schwelle, kommt es zu einem gigantischen Kurzschluss. Der Blitz entlädt sich innerhalb der Wolke oder zwischen Wolke und Boden.

    Die Daten sind wichtig für Versicherungen, die Unwetterschäden bezahlen sollen, und für Vorhersagen. Deshalb zählen auch Energieversorger und Industriebetriebe zu den Kunden.

    Erstmals hat der Blitz-Informationsdienst 2017 auch die Zahlen europäischer Nachbarstaaten analysiert. Mit durchschnittlich 4,53 Einschlägen landete Slowenien auf Rang eins der blitzreichsten Regionen Europas. Irland und Norwegen nehmen den letzten Platz (0,3) ein. (dpa/lby)

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