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Konzertsaal: Studie: München braucht dritten Konzertsaal aus Kapazitätsgründen

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Studie: München braucht dritten Konzertsaal aus Kapazitätsgründen

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    2020 könnte der Umbau des Konzertsaals der Philharmonie im Gasteig in München beginnen. Wo die beiden Münchner Sinfonieorchester übergangsweise spielen werden, ist unklar.
    2020 könnte der Umbau des Konzertsaals der Philharmonie im Gasteig in München beginnen. Wo die beiden Münchner Sinfonieorchester übergangsweise spielen werden, ist unklar. Foto: Matthias Schönhofer, dpa

    Dies ist das Ergebnis einer vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO) in Auftrag gegebenen Studie des Musikmarktexperten Karsten Witt. "Die Notwendigkeit eines neuen Konzertsaals in München ergibt sich in erster Linie aus der geringen Platzkapazität und dem mangelnden Raumvolumen des Herkulessaals und nicht aus akustischen Unzulänglichkeiten der Philharmonie", heißt es in dem Papier, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. So gebe es schon heute in der "Kernsaison" keinerlei Kapazitätsreserven mehr. Philharmonie und Herkulessaal seien in dieser Zeit "vollständig ausgebucht".  

    "Unkalkulierbare Risiken"

    Zudem berge der von der Staatsregierung und der Landeshauptstadt München geplante Umbau der Philharmonie zu einem Konzertsaal ausschließlich für symphonische Musik "unkalkulierbare technische und finanzielle Risiken" und werde München um einen vielfältigen und vor allem auch von privaten Konzertveranstaltern stark nachgefragten Veranstaltungsraum bringen. Die Kosten für die Schaffung einer Interimsspielstätte für die Zeit der Bauarbeiten werden in dem Gutachten unter Berufung auf eine der Gasteig-Verwaltung vorliegende Studie auf 80 Millionen Euro geschätzt. Es sei "offensichtlich sinnvoller", dieses Geld nicht in ein Provisorium zu stecken, sondern gleich für einen neuen Saal auszugeben.

    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatten jüngst beschlossen, statt eines neuen Konzertgebäudes die erst 30 Jahre alte Philharmonie im Gasteig-Kulturzentrum  zu entkernen und dort einen Saal "auf Weltniveau" zu schaffen. Daraufhin hatte es aus der Kulturszene und aus Teilen des Bürgertums einen Proteststurm gegeben. Eine Online-Petition gegen die Absage an einen neuen Saal hat mittlerweile rund 26 000 Unterstützer gefunden. Daraufhin mehrten sich die Anzeichen, wonach doch noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Seehofer sagte am Mittwoch in einem BR-Interview am Rande des Starkbieranstichs auf dem Münchner Nockherberg, dass er und Reiter lediglich beschlossen hätten, einen Umbau von Philharmonie und Herkulessaal für eine gemeinsame Nutzung durch das BRSO und die Münchner Philharmoniker "zu prüfen". Alles andere seien "Märchen". dpa

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