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Tarifkonflikt: Streikwelle erreicht am Donnerstag die Region

Tarifkonflikt

Streikwelle erreicht am Donnerstag die Region

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    Am Donnerstag streiken in Bayern Angestellte im Öffentlichen Dienst. Die gesamte Region, vom Allgäu bis ins Ries, ist betroffen.
    Am Donnerstag streiken in Bayern Angestellte im Öffentlichen Dienst. Die gesamte Region, vom Allgäu bis ins Ries, ist betroffen. Foto: dpa

    Viele Menschen in Bayern müssen sich am Donnerstag auf Behinderungen einstellen. Die Angestellten im Öffentlichen Dienst sind fest entschlossen, für mehr Lohn zu streiken. So scheint sicher, dass Mülltonnen stehen bleiben. In Krankenhäusern und Kitas werden zeitweise nur Notbesetzungen arbeiten.

    Müllabfuhr, Bauämter und Stadtwerke streiken

    Die Gewerkschaften in Augsburg und Ingolstadt wählen dabei ähnliche Strategien: Ihre Aktionen konzentrieren sich auf die Müllabfuhr, Bauämter sowie Stadtverwaltung und Stadtwerke der Großstädte. „Wir wollen erst mal ein Signal setzen. Sollte es zu weiteren Aktionen kommen, wird sich das steigern“, sagte Kai Winkler, Streikleiter von Verdi Augsburg, unserer Zeitung.

    Auf dem Land ist nach Stand der Dinge ein anderes Bild zu erwarten: Die Mitarbeiter von Rathäusern und Landratsämtern beteiligen sich dort voraussichtlich nicht an den Warnstreiks. Unterschiedlich ist die Lage bei den Krankenhäusern: Das Personal der Kliniken in Günzburg, Krumbach, Nördlingen, Donauwörth und Augsburg beteiligt sich am Streik. Pflegekräfte und Verwaltungsangestellte wollen stundenweise die Arbeit niederlegen, um sich an den Kundgebungen zu beteiligen. Der Betrieb läuft währenddessen mit weniger Personal weiter.

    In Augsburg streiken zudem die Erzieherinnen der städtischen Kindertagesstätten. Winkler rechnet aber nicht damit, dass die Kitas deshalb schließen werden. Sollte es doch so weit kommen, werden die Eltern rechtzeitig informiert, versichert er. Im Allgäu nehmen laut stellvertretendem Verdi-Bezirksgeschäftsführer Manfred Heeb die Verwaltungen aller größeren Kommunen an den Aktionen teil. Betroffen sind zum Beispiel die Rathäuser von Kempten, Kaufbeuren, Lindau oder Memmingen. Krankenhäuser und Kitas sind im Allgäu vom Ausstand ausgenommen, sagte Heeb.

    Bus und Bahn sind nicht betroffen

    Bei Bus und Bahn wird es keine Ausfälle geben, da die Nahverkehrsbetriebe in Bayern nicht an den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes angeschlossen sind. Anders in Baden-Württemberg: In Ulm mussten viele Menschen am Dienstag mit dem Auto zur Arbeit fahren. Ein Großteil des Nahverkehrs wurde lahmgelegt, teilten die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm mit.

    SPD-Chef Sigmar Gabriel hat sich indessen klar auf die Seite der Arbeitnehmer gestellt. In den vergangenen Jahren sei beim Personal massiv gespart worden, sagte Gabriel. „Gute Arbeit braucht auch guten Lohn, sonst finden wir keine Leute, die die gute Arbeit auch machen“, erklärte der Parteivorsitzende. „Völlig überzogen“, nannte dagegen Thomas Böhle, Vorsitzender des Kommunalen Arbeitgeberverbands Bayern, die Forderungen der Gewerkschaften. „Das ist alles nur Stimmungsmache“, sagte Böhle über den Streik. mit afp, dpa

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