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Thema "Glück"
25.11.2018

Der Mann, der die Lotto-Millionäre berät

Rainer Holmer ist Gewinnberater bei Lotto Bayern in München. Lotto-Millionäre bereitet er in einem Gespräch auf ihr neues Leben vor. Und obwohl Holmer täglich mit dem Thema Geld zu tun hat: Glück ist für ihn etwas ganz anderes.
Foto: Judith Roderfeld

Rainer Holmer berät Millionäre, die beim Lottospiel das große Geld gewinnen. Doch nicht immer sorgt der Reichtum für einen Aufstieg.

Wer im Lotto gewinnt, rutscht in einen Glücksstrudel. Doch wie lange hält er an? Erfüllt das große Geld die Wünsche der Menschen oder besteht die Gefahr, in eine Abwärtsspirale zu geraten?

Ob eine, zehn, 30 oder 60 Millionen – viel Geld, sagt Rainer Holmer von Lotto Bayern, verschönere das Leben. Im Flugzeug in der ersten Klasse die Beine ausstrecken, Fünf-Sterne-Hotels buchen, das Auto mit Sitzheizung und mehr PS fahren: Wer diesen Komfort ohne Reue genießen kann, ist oft zufriedener. Aber glücklich? Rainer Holmer schüttelt den Kopf und zitiert einen Spruch von Hermann Hesse: „Glück ist Liebe. Wer lieben kann ist glücklich.“

Der 48-Jährige muss es wissen, denn Holmer ist Gewinnberater bei Lotto Bayern. Wer die richtigen Zahlen tippt und große Summen einstreicht, der besucht die Staatliche Lotterieverwaltung an der Theresienhöhe in München, der besucht Holmer.

Zwei Sofas stehen in seinem Büro. Schwarze Ledersofas mit rotbraunen Holzbeinen. Auf dem Tisch liegen Plätzchen in einer Schale. Wasser gluckert aus einem Buddha-Brunnen. Holmers Büro gleicht einer Glücksoase. Jeder, der mehr als 100000 Euro gewinnt, kommt hierher. Jeder, der über Nacht Millionär wird, kommt hierher. Dieses Jahr waren es 23. Insgesamt 588 Millionen gaben die Bayern im ersten Halbjahr für das Lottospielen aus.

Einige Lotto-Gewinner verfallen in Depressionen

„Geld kann glücklich machen“, sagt Dr. Stephan Lermer, Psychologe und Glücksforscher in München. „Wenn es richtig umgesetzt wird“ – wenn die Lottogewinner ihr Geld in Weltreisen, Weiterbildungen, Hobbys oder in eine Firmengründung investieren. Aber einige würden mit den Millionen die Auflösung ihrer Probleme assoziieren. „Das ist eine große Illusion“, sagt Lermer. So kann es passieren, dass Lottogewinner abstürzen, sich sogar nach ihrem alten Leben sehen. Der Professor Andrew Oswald von der britischen Warwick University untersuchte die Erfahrungen von Lottogewinnern. Er fand heraus, dass drei Jahre nach dem Glückstreffer 80 Prozent wieder in den früheren finanziellen Status zurückfielen, manche sogar höher verschuldet waren. Außerdem litten die Gewinner häufiger an Depressionen als die Durchschnittsbevölkerung.

Woran liegt das? Den Sinn des Lebens, sagt Lermer, bringt Geld nicht. Nicht alle Probleme versickern mit dem Geldregen. Liebe, Familie, Partnerschaft hängen nicht am Portemonnaie. Wichtig sei es, dass Menschen etwas finden, wofür sie brennen, betont der Psychologe. Das kann die Teilnahme an einem Spitzenkochkurs sein, das Restaurieren von Oldtimern, Bauen von Baumhäusern oder die Gründung eines Vereins. „Geld ist die Basis, glücklich macht etwas anderes.“

Viele wünschen sich Häuser, Autos und Reisen

Freudensprünge, Tränen, Coolness, Schweigen – niemand reagiere gleich auf die frohe Botschaft, sagt Gewinnberater Holmer über die Treffen mit den Millionären. Schon viele Geschichten hat er in seinen 17 Jahren bei Lotto Bayern erlebt. Noch genau erinnert er sich zum Beispiel an den Mann, der auf seiner Coach saß, ihn ansah und sagte: „Herr Holmer, ich würde Ihnen die Millionen dalassen, wenn dafür meine Frau wieder gesund wird.“ Oder an den Inhaber eines Handwerksbetriebs. Er stand kurz vor der Pleite, hätte seine Arbeiter vor die Tür setzen müssen. Dann kam der Lottogewinn. „Das sind Märchen wie aus Tausendundeine Nacht.“ Holmer ist bewegt, wenn er daran zurückdenkt. Auch Jahre später. Häuser, Autos und Reisen besetzen die ersten Plätze auf der Wunschliste der Gewinner.

Andere wollen in ihrem Überschwang alles über Bord werfen. Ein junger Mann habe mal 250000 Euro gewonnen, erinnert sich Holmer. „Er wollte direkt seinen Job kündigen.“ Holmer brachte ihn zur Vernunft. Aber nicht mit erhobenem Zeigefinger. Er will Perspektiven zeigen, Türen aufhalten. „Ob die Gewinner aber durch diese Tür gehen, liegt nicht an uns.“ Als Gewinnberater gibt der 48-Jährige nur Ratschläge, bereitet auf das neue, geldreiche Leben vor.

„Lotto-Lothar“ sei nur ein tragischer Einzelfall

Zum Beispiel warnt er davor, gleich die nächste Dorfbank aufzusuchen oder bei Familie, Freunden und Nachbarn alles auszuplaudern. „Denn das Leben findet nicht nur im Porsche oder Ferrari statt.“ Wer über Nacht zum Millionär wird und die Nachricht herumposaunt, den trifft der Neid. Der Gang zum Supermarkt, in die Werkstatt, zur Familienfeier – alles kann sich ändern. „Reich und nicht berühmt sein, das ist die ideale Mischung“, sagt Holmer. Die meisten beherzigen seine Tipps. Die Geschichte von „Lotto-Lothar“ – einem Mann, der öffentlich alles verprasste und mit 53 starb – sei ein tragischer Einzelfall.

Ein Lottogewinner, der sein Geld nur nutzt, um sich drei Ferraris zu kaufen, werde nicht glücklich, sagt Psychologe Lermer. So jemand wolle etwas kompensieren. „Er will als Held dastehen, für die anderen etwas wert sein.“ Geld zu horten ist laut Lermer aber nicht die Lösung. „Geld macht nicht glücklich, wenn es als ideeller Wert auf der Bank liegt.“ Teilen erfreut, es zur persönlichen Entfaltung zu nutzen, erfreut. Denn wenn Geld zu Geiz führt, die Angst zu groß wird es zu verlieren, dann macht Geld vor allem einsam. Holmer ist davon überzeugt, dass Lottogewinner die Chance besitzen, das ganz große Glück zu finden. Nur wer glaubt, Materielles ersetzt das Lebensglück, fällt tief: „Man kann sich ein Haus kaufen, aber kein Zuhause.“

In der Schwerpunktausgabe der Volontäre der Augsburger Allgemeinen dreht sich alles um das Thema "Glück". Welche Beiträge es gibt und wer dahinter steckt, erfahren Sie hier.

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