Schadstoffe im Grundwasser gefährden unser Trinkwasser
Plus Eine Anfrage der Grünen an die Staatsregierung bringt eine deutlich überhöhte Schadstoffbelastung des Grundwassers ans Licht. Auch Schwaben ist betroffen.
Es fließt in den Hohlräumen der Erdrinde unter uns, wird durch versickerte Niederschläge oder See- und Flusswasser gespeist und ist stellenweise mehrere Millionen Jahre alt: das Grundwasser. Rund 90 Prozent des Trinkwassers in Bayern stammen aus dem örtlichen Grundwasser, es ist überlebenswichtig für Mensch und Natur. Umso schlimmer, wenn Giftstoffe hineingelangen, denn das bedeutet oft eine jahrelang bestehende Ablagerung. So ist es beispielsweise bei Atrazin, das ab den Sechzigerjahren als Pflanzenschutzmittel insbesondere beim Maisanbau in hohen Dosierungen verwendet wurde. Wegen der langjährigen Nutzung, dem langsamen Abbau im Boden und dem Nachweis von Atrazin und seinen Abbauprodukten in Oberflächen- und Grundwasser wurde die Anwendung des Herbizids 1991 in Deutschland verboten, wie das Bayerische Landesamt für Landwirtschaft erklärt. Doch auch 30 Jahre später lässt sich Atrazin noch im Grundwasser nachweisen. Auch in Schwaben.
Schadstoffe im Grundwasser: Zugelassene Höchstwerte wurden überschritten
Vor diesem Hintergrund forderten im April neun Landtagsabgeordnete aus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen von der Staatsregierung eine Auflistung der Pestizide, die in den vergangenen drei Jahren in den bayerischen Messstellen über den festgesetzten Höchstwerten liegen – und tatsächlich wurden die zugelassenen Höchstwerte mehrmals überschritten.
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