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Verkehr: Flugzeuge lassen Kerosin über Bayern ab: Ist das gefährlich?

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Flugzeuge lassen Kerosin über Bayern ab: Ist das gefährlich?

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    Über keinem anderen Bundesland lassen Flugzeuge so viel Kerosin ab wie über Bayern. Die Landtags-SPD beklagt fehlende Informationen und befürchtet Gefahr für Mensch und Natur.
    Über keinem anderen Bundesland lassen Flugzeuge so viel Kerosin ab wie über Bayern. Die Landtags-SPD beklagt fehlende Informationen und befürchtet Gefahr für Mensch und Natur. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Zum kontrollierten Kerosinablass der Flugzeuge am bayerischen Himmel gibt es laut SPD zu wenige Informationen. Was die Partei wisse: Von 2012 bis 2016 hätten Flugzeuge über dem Freistaat insgesamt mehr als 630 Tonnen Kraftstoff abgelassen.

    Kerosinablass: Über Bayern lassen Flugzeuge am meisten Kerosin ab

    Das teilte SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher mit Verweis auf eine Antwort der Staatsregierung mit. Das Notverfahren des "Treibstoffschnellablasses" soll Flugzeugen eine sichere Landung mit nicht zu viel Gewicht ermöglichen - etwa bei einer Notlandung kurz nach dem Start.

    Seit 2012 wurden in Bayern 28 solche Fälle gemeldet. Genauere Daten zu den einzelnen Vorfällen seien nicht bekannt. Rinderspacher fordert daher ein "transparentes Informationsmanagement des zivilen und militärischen Luftverkehrs und ein Messnetz, das funktioniert".

    Allein 2015 und 2016 seien über dem Freistaat rund 400 Tonnen Kerosin abgelassen worden. "Über keinem anderen Bundesland wurde in den letzten beiden Jahren mehr Flugzeug-Kraftstoff abgelassen als über Bayern." Eine Studie über die gesundheitlichen Risiken sei daher überfällig: Es gebe bei dem Thema keine validen Daten über die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.

    Bayerisches Gesundheitsministerium weiß nichts von Gefahr durch Kerosinablass

    Das bayerische Verkehrsministerium schreibt, ihm seien "keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen" für die Bevölkerung durch das Ablassen von Kerosin aus Flugzeugen bekannt. Ebenso lägen "keine Kenntnisse zu eventuellen Auswirkungen von abgelassenem Kerosin auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie auf Oberflächengewässer und Grundwasser vor". Im Mai hätten die Umweltminister der Länder den Bund um eine aktuelle Bewertung über Umfang und Auswirkungen von Treibstoffablässen gebeten. Diese stehe noch aus.

    Der Kraftstoff soll nach den Regularien der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO über möglichst dünn besiedeltem Gebiet und in einer Mindesthöhe von 1800 Metern abgelassen werden. dpa

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