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Corona-Krise: Verrückte Zeiten für Bahnfahrer: Eine Reise quer durch Corona-Bayern

Corona-Krise

Verrückte Zeiten für Bahnfahrer: Eine Reise quer durch Corona-Bayern

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    Mit Mundschutz und Handschuhen am Bahnsteig: Zugreisende sind in diesen Tagen nicht zu beneiden. In den Regionalzügen gilt eine Maskenpflicht, im Fernverkehr allerdings noch nicht.
    Mit Mundschutz und Handschuhen am Bahnsteig: Zugreisende sind in diesen Tagen nicht zu beneiden. In den Regionalzügen gilt eine Maskenpflicht, im Fernverkehr allerdings noch nicht. Foto: Laurie Dieffembacq, dpa

    Die Frau im dunkelroten Anorak hat Pech gehabt. Gerade ist sie in die S-Bahn Richtung München gestiegen und sucht, durch die Gänge schlurfend, einen guten Platz. Gut heißt momentan: weit weg genug von allen anderen. Doch es ist kurz nach halb acht an diesem grauen Maimorgen, Pendlerzeit, und inzwischen hat in jeder der Vierer-Sitzgruppen jemand Platz genommen. Also setzt sich die Frau mit grauem Haaransatz – sie mag Ende 50 sein – zu einem etwa gleich alten Mann, der ein Buch liest. „Tut mir leid, aber ich stehe heute in der Arbeit noch lange genug“, sagt sie, und es klingt, als wolle sie sich entschuldigen. „Aber Sie schauen ja noch ganz gesund aus.“ Der Mann rutscht ein Stück weg und antwortet: „Das werden Sie dann schon sehen.“ Ob er es als Witz meint oder schroff, bleibt sein Geheimnis, verborgen unter einer blau-weiß gestreiften Stoffmaske.

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