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Ausbildung: Was sich in der Ausbildung von Erziehern und Pflegern ändert

Ausbildung

Was sich in der Ausbildung von Erziehern und Pflegern ändert

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    In der Ausbildung sollen Erzieher durchgängig bezahlt werden.
    In der Ausbildung sollen Erzieher durchgängig bezahlt werden. Foto: Bernd Thissen, dpa (Symbol)

    "Unser Beruf wird attraktiver." Darin sind sich Sarah Theidel und Tim Dadrich einig. Beide sind gerade in der Ausbildung. Sie werden im Josefinum, in der Frauen-, Kinder- und Jugendlichenklinik der Katholischen Jugendfürsorge in Augsburg, in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ausgebildet. Diese Ausbildung ändert sich zum 1. Januar, wenn das Pflegeberufegesetz in Kraft tritt. Und nicht nur angehende Pflegekräfte müssen sich umstellen. Die Ausbildung der Erzieher soll nach dem Willen von Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) kürzer und finanziell attraktiver werden.

    Die Erzieher-Ausbildung soll auf vier Jahre verkürzt werden

    Das Ziel von Piazolo ist klar: Mehr junge Frauen und Männer sollen sich für den Beruf des Erziehers beziehungsweise der Erzieherin entscheiden. Bisher dauert es, wie der Minister erklärt, in der Regel insgesamt fünf Jahre bis zum Abschluss als "staatlich anerkannter Erzieher" und nur im letzten Jahr gebe es eine Vergütung. Die Ausbildung soll auf vier Jahre verkürzt werden. Seine Pläne will Piazolo nun mit den zuständigen Verbänden und den Ausbildungseinrichtungen besprechen. Ein Datum für den Start der Reform wollte er daher noch nicht nennen.

    Alten-, Kranken-, und Kinderkrankenpfleger lernen künftig gemeinsam

    Dagegen ändert sich für angehende Pflegekräfte schon zum Jahresbeginn Grundlegendes: Die drei Berufe Alten-, Kinderkranken- und Krankenpflege, die bisher getrennt ausgebildet wurden, werden vereint. Erst nach der gemeinsamen Grundausbildung in der Pflege können sich die angehenden Pflegefachkräfte spezialisieren. "Die Ausbildung wird also generalisiert", erklärt Sabine Berninger, Pflegedirektorin am Josefinum und Vizepräsidentin im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe. Sie begrüßt die Reform. Denn damit sei auch eine europaweite Anerkennung der Berufe verbunden und somit wiederum ein flexiblerer Einsatz der Fachkräfte gewährleistet. Wichtig für Berninger ist auch: "Die Finanzierung der Schulen wurde komplett neu geregelt." Alle Träger der Ausbildung – also etwa Krankenhäuser und Pflegeheime – müssten künftig in einen Fonds einzahlen. Das Schulgeld falle für die Auszubildenden komplett weg, sie erhalten eine Ausbildungsvergütung. Und noch einen Pluspunkt hebt sie hervor: Es wird ein Pflegestudium in Ergänzung zur beruflichen Pflegeausbildung geben, das eine weitere Qualifizierung des Pflegeberufs bedeute.

    "Für die Patienten ändert sich nichts", sagt Berninger. Oder vielleicht doch? Schließlich verbindet sich auch im Pflegebereich mit der Ausbildungsreform die Hoffnung, dass sich mehr junge Leute für den Beruf entscheiden.

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