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Hintergrund: Wie Söder sein Kabinett so lange geheimhalten konnte

Hintergrund

Wie Söder sein Kabinett so lange geheimhalten konnte

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    Ilse Aigner kümmet sich künftig um die Themen Wohnen, Bau und Verkehr.
    Ilse Aigner kümmet sich künftig um die Themen Wohnen, Bau und Verkehr. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Wenn ein Neuer kommt, dann versucht er, vieles anders zu machen als der Alte. Nun hat der neue Ministerpräsident Söder also das alte Kabinett Seehofer kräftig durcheinandergewirbelt und gleich fünf Seehofer-Minister ausgetauscht. In einem Punkt aber kopiert Söder seinen von ihm ungeliebten Vorgänger.

    Mit einer perfiden Technik hat er es geschafft, seine Regierungsmannschaft fast bis ganz zuletzt geheimzuhalten. Erst am Mittwochmittag, kurz bevor eh alles offiziell wurde, sickerten erste Namen durch. Und das kam so. Söder hat erst am Dienstagabend begonnen, seine Gespräche mit den Betroffenen zu führen, und diese Gespräche wurden bis kurz vor knapp am Mittwochvormittag fortgesetzt. Der eigentliche Clou aber ist, dass Söder zum einen den Einzelnen nicht seine komplette Kabinettsliste zeigt. Und zum anderen nordet er seine Leute kräftig ein: Wer etwas an die Medien ausplaudert, fliegt gleich wieder raus. Das ist die klare Botschaft. Und sie wirkte, wie sie auch bei Seehofer gewirkt hat. Zu groß war die Angst der teils ganz neuen Minister, sich gleich den ersten Ärger einzuhandeln.

    Dass Söder die Methode Seehofer kopiert, liegt also ausschließlich daran, dass sie funktioniert. Denn eigentlich hat der neue Landesvater (neben Franz Josef Strauß) ja ein ganz anderes Vorbild: Edmund Stoiber ist sein Ziehvater. Der hatte es immer anders gemacht und den neuen Ministern und Staatssekretären die gesamte Kabinettsliste gezeigt. Mit der Folge, dass in den Stunden darauf die gesamte geheime Regierungsmannschaft der Öffentlichkeit bekannt wurde…

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