Es ist eine Welt der Kontraste, in die uns Peter Melchin mitnimmt. Der Gründer des „Laufs der guten Hoffnung“ eröffnet das Gespräch mit einem zehnminütigen Solo auf dem Flügel – in roter Trainingsjacke, blauer Jogginghose, Flipflops. Auf dem Instrument steht eine Specksteinfigur von Johann Sebastian Bach, daneben ein verstaubter Kerzenständer, davor eine Handvoll polierter Gitarren. Wie das Bühnenbild im Wohnzimmer des 63-Jährigen aus Gegensätzen besteht, so wechseln sich in Melchins Sprache messerscharfe Analysen mit malerischen Ausschweifungen ab: „Die Unzufriedenheit im Hamsterrad hat mich dazu gebracht, dass ich heute mein Gesicht hergebe, um Kindern in Afrika ein Gesicht zu geben.“
Porträt