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Bayern: Wie geht es für Flüchtlinge weiter?

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Wie geht es für Flüchtlinge weiter?

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    Der Freistaat Bayern kann die Anzahl der Flüchtlinge kaum stemmen. In den kommenden Monaten werden fünf neue Erstaufnahmeeinrichtungen gebaut.
    Der Freistaat Bayern kann die Anzahl der Flüchtlinge kaum stemmen. In den kommenden Monaten werden fünf neue Erstaufnahmeeinrichtungen gebaut. Foto: David Ebener (dpa)

    Oft werden sie vertrieben aus dem eigenen Land oder flüchten aufgrund der schwierigen politischen Situation zuhause. Sie kommen aus fremden Ländern nach Deutschland, weil sie sich hier eine bessere Zukunft erhoffen - Asylbewerber. Erschöpft erreichen sie die deutschen Grenzen. Doch wie geht es für die Asylbewerber dann weiter?

    Die Ankunft der Flüchtlinge

    Die meisten Flüchtlinge kommen laut dem Bayrischen Ministerium aus Syrien, Afghanistan, Nigeria, Eritrea und Somalia nach Bayern. "Zuerst werden Asylbewerber in eine der Erstaufnahmeeinrichtungen in München oder Zirndorf geschickt", so Daniela Schürf vom Bayrischen Ministerium für Arbeit und Soziales gegenüber AZ-Online.

    Weitere fünf Erstaufnahme-Einrichtungen in den bayrischen Städten Deggendorf, Regensburg, Bayreuth, Augsburg und womöglich Schweinfurt sollen folgen. Insgesamt gibt es in Bayern 118 Flüchtlingslager, darunter sind eben die zwei Erstaufnahme-Einrichtungen in München und Zirndorf. Dort werden die Asylbewerber medizinisch untersucht. Ebenso werden sie dort registriert. Die Flüchtlinge, die einen Asylantrag stellen, erhalten einen Termin zur Antragstellung und einen weiteren Termin zur Anhörung. In der Anhörung werden die Menschen umfassend zu ihrer Fluchtgeschichte und ihrem Fluchtweg befragt.

    Die Unterkunft in Einrichtungen

    Nach drei Monaten werden die Asylbewerber von der Erstaufnahme-Einrichtung nach einem festgelegten Schlüssel in die bayrischen Regierungsbezirke verteilt. Dort angekommen, werden sie in Gemeinschaftsunterkünfte gebracht. Wenn diese überfüllt sein sollten, werden die Bewerber auf Landkreise verteilt. Dort kommen sie in Pensionen oder angemieteten Häusern unter.

    Asylbewerber haben das Recht, nach neun Monaten zu arbeiten und Geld zu verdienen. Geduldete Asylbewerber - die weder anerkannt noch abgeschoben wurden - haben ab zwölf Monaten das Recht zu arbeiten. Zur Zeit wird im Koalitionsvertrag über eine Senkung auf drei Monate diskutiert. Hingegen ist es Flüchtlingen - das sind aufgenommene Asylbewerber - ohne Ausnahmen gestattet, Geld zu verdienen.

    In den Unterkünften bekommen die Asylbewerber hauptsächlich Sachleistungen. "Sie bekommen alles, was sie zum Leben brauchen", berichtet Ministeriums-Sprecherin Daniela Schürf. Ihnen werden eine Wohnung, Bett und Kleidung gestellt. Ein Catering organisiert die Essensausgabe in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Die Essenspakete, die vor einiger Zeit für die Bewerber bereitgestellt wurden, gibt es heute in den Gemeinschaftsunterkünften nicht mehr. Dort bekommen sie Geld. Den Landkreisen ist es freigestellt, wie sie diese Organisation regeln.

    Während des Asylverfahrens ist der Aufenthalt in Deutschland erlaubt, so das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Dem Betroffenen wird ein Bleiberecht erteilt. Damit ist er verpflichtet, den Behörden notwendige Angaben zu machen und Urkunden sowie Unterlagen vorzulegen und zu Terminen zu erscheinen. Ausreisepflichtig ist der Ausländer, wenn der Asylantrag abgelehnt wird. Tritt er keine freiwillige Ausreise an, kann die Person abgeschoben werden.

    Die Integration in Deutschland

    Asylbewerber, die in Deutschland aufgenommen wurden, bekommen eine Chance, sich zu integrieren. Sie werden wie deutsche Bürger behandelt: Sie können aus den Gemeinschaftsunterkünften ausziehen und sich eine eigene Wohnung suchen und arbeiten. Hilfe bekommen sie beim Start in ein "normales" Leben durch Sozialleistungen.

    In Bayern ist die Anzahl der Flüchtlinge ab dem Jahr 2007 stark angestiegen. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gab es im Vergleich zum Vorjahr 2013 (16.698 Asylbewerber) bis Ende August 2014 rund 16.450 Asylanträge. In dem selben Zeitraum entschied das Bundesamt über 10.147 Asylanträge. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wurden die Prognosen für 2014  in Bayern zuerst auf 21.400 Bewerber geschätzt. Diese wurde aufgrund des Ansturms auf 33.000 Asylsuchende für das gesamte Jahr 2014 revidiert. Demnach erwartet Bayern weitere 17.000 Menschen, so das Bundesamt.

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