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Würzburg: Priester missbraucht Sohn der Haushälterin

Würzburg

Priester missbraucht Sohn der Haushälterin

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    Erneuter Fall von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche (Symbolbild).
    Erneuter Fall von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche (Symbolbild).

    Er hielt den Druck seines schlechten Gewissens nicht länger aus und gestand nun seine Taten. Ein 56 Jahre alter Priester hat offenbart über Jahre hinweg den kleinen Sohn seiner Haushälterin sexuell missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat gegen den Geistlichen nun Anklage erhoben.

    Der 56 Jahre alte katholische Priester soll nun vor Gericht gestellt werden. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Dietrich Geuder am Dienstag mitteilte, hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen sexuellen Kindesmissbrauchs erhoben. Der Priester hatte sich bereits im März 2011 dem Missbrauchsbeauftragten des Deutschen Ordens in Mainz offenbart und sich selbst angezeigt.

    Der Geistliche lebt der Staatsanwaltschaft zufolge derzeit in einem Kloster. Wie ein Sprecher des Bistums Würzburg am Dienstag bestätigte, war der Mann bis 2009 in der Diözese beschäftigt. Man habe sich damals nach zwölf gemeinsamen Jahren von ihm getrennt, weil er umstrittene Praktiken in der Seelsorge angewendet haben soll. Darauf habe er beim Bistum Fulda gearbeitet. Beide Diözesen hätten von dem Missbrauch bis zur Selbstanzeige des Priesters nichts gewusst.

    Der Mann, der auch im Landkreis Main-Spessart als Seelsorger arbeitete, soll das Kind zwischen 1993 und 1998 in 14 Fällen sexuell missbraucht haben. Der Junge sei bei der ersten Tat erst vier Jahre alt gewesen. Weitere Details gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt.

    Das Landgericht Würzburg muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Ein Prozess könnte dem Landgericht zufolge nicht vor Mitte des Jahres beginnen. Erst im Dezember hatte der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann einen Priester in den sofortigen Ruhestand versetzt, der sexuelle Kontakte zu einem Jungen vor mehr als 30 Jahren zugegeben hatte. dpa/AZ

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