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Zeitgeschehen
18.11.2016

Nazi-Propaganda-Film von 1938 in Aichach wiederentdeckt

Der erste existierende Farbfilm über Aichach (hier am Unteren Tor) zeigt den Kreisparteitag der NSDAP aus dem Jahr 1938.
Foto: Stadtmuseum Aichach

In Aichach ist ein Film über den NSDAP-Kreisparteitag aus dem Jahr 1938 aufgetaucht. Er zeigt einen Marsch durch die Innenstadt. Historiker halten die Aufnahmen für bedeutsam.

Historiker sprechen von einem bayernweit bedeutsamen Fund. In Aichach ist ein Film aus dem Frühjahr 1938 über den damaligen Kreisparteitag der NSDAP in der Stadt aufgetaucht.

Laut Christoph Lang, Leiter des Aichacher Stadtarchivs und -museums, war der Ablauf der fünftägigen Veranstaltung idealtypisch für ganz Bayern. Mit einem Unterschied: Zu keinem anderen Parteitag gebe es bekannte Filmaufzeichnungen.

Auch deshalb hat das Haus der Bayerischen Geschichte Interesse angemeldet. Es will Teile der Aufnahmen im neuen Museum der Bayerischen Geschichte zeigen, das 2018 in Regensburg eröffnet werden soll. Ein Aichacher Lehrer, Leiter der Bezirksbildstelle, drehte den 25 Minuten langen Film. Ein Drittel davon ist in Farbe. Es sind die ersten Farbfilmaufnahmen von Aichach.

Der Propaganda-Film soll für den Schulunterricht aufbereitet werden

Um die drei Filmrollen zu digitalisieren, wurde am Medienlabor der Uni Jena jedes einzelne Bild eingescannt. Aufgrund der historischen Bedeutung geschah das kostenlos. Die Uni Augsburg, an der bereits eine Masterarbeit zu dem Film entstanden ist, will ihn weiter wissenschaftlich auswerten. Sie hat vor allem die Aufbereitung für den Schulunterricht im Blick.

Auch in Aichach ist Stadt und Stadtmuseum an einem sensiblen Umgang mit dem historischen Fund gelegen. An diesem Montag wird der Film öffentlich gezeigt. Wissenschaftler der Uni Augsburg sowie Christoph Lang vom Stadtmuseum ordnen ihn ab 20 Uhr im Pfarrzentrum ausführlich in den historischen Kontext ein.

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Der Film offenbart eine Mischung aus Propaganda, Volksfest, Sportwettkämpfen und Umzügen. In Langs Augen wollte die Partei mit einem „breitenwirksamen Programm“ die Landbevölkerung begeistern, die für sie schwer erreichbar war. Insbesondere im damaligen Bezirk Aichach.

In Aichach hatte die NSDAP kaum Stimmen, 1938 war das anders

Lang zufolge war Aichach von 1919 bis 1933 eines der Bezirksämter mit dem geringsten Anteil an NSDAP-Stimmen: „Die Leute wählten schwarz.“ Die Bayerische Volkspartei (BVP) holte hier im selben Zeitraum bei allen Wahlen ihre landesweit besten Ergebnisse.

Fünf Jahre später aber hatte der Nationalsozialismus auch hier viele Anhänger gefunden. In dem Film über den NSDAP-Kreisparteitag sind die örtlichen Kreisleiter zu sehen, wie sie unter dem Jubel der Menge mit Hitlergruß durch die mit Hakenkreuzfahnen dekorierte Innenstadt marschieren. Die Veranstaltung hatte paramilitärischen Charakter. Ein Nachmittag stand im Zeichen des Wehrsports. Aichachs Stadtarchivar sagt: „Man sieht, dass das Dritte Reich massiv auf den Zweiten Weltkrieg hinarbeitet.“

Der Aichacher Film hat Leni Riefenstahls Propagandafilme zum Vorbild

Kreisparteitage seien „Reichsparteitage im Kleinen“ gewesen. Der Film aus Aichach orientiert sich klar an der Ästhetik der Propagandafilme Leni Riefenstahls. Im September 1938 war er erstmals zu sehen. Dass die Filmrollen noch existierten, war öffentlich nicht bekannt. Bis die Familie des Filmers sie 2014 dem Stadtmuseum gab.

Jetzt, da das Material gesichtet und digitalisiert wurde, geht die Stadt an die Öffentlichkeit. Bürgermeister Klaus Habermann (SPD) ist der Überzeugung: „Es macht Geschichte nicht besser, indem man etwas verschweigt.“ Indem der Film gezeigt und historisch eingeordnet werde, wolle die Stadt vor Gefahren des Rechtspopulismus warnen.

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Die Diskussion ist geschlossen.

18.11.2016

Völlig unfassbar finde ich es, dass die Zahl der Anhänger der Nazis von 1933 bis 1938 so gewachsen ist, obwohl Hitler zu der Zeit schon ein totalitäres und militantes System etabliert hatte und es auch den Letzten hätte klar sein müssen, dass am Ende auch die Anhänger selbst mit ihrem Leben, mit Gefangenschaft, Hunger oder dem Leben ihrer Kinder dafür bezahlen müssen.

Wer sich heute über Trump Wähler, Erdogan Anhänger oder Putintreue aufregt, der bedenke, dass die allerdümmsten Schafe, die ihren eigenen Schlächter gewählt und verehrt haben immer noch unangefochten unsere Großeltern waren.

19.11.2016

Wenn Sie wirklich verstehen wollen, was damals passiert ist, und wie das möglich war, müssen Sie versuchen, sich in die Lebenswirklichkeit der Menschen zur damaligen Zeit zu versetzen: Was sie in ihrem Leben erlebt hatten, und in welcher Welt sie damals lebten.

Unser Geschichtsbild, bzw. das, das uns vermittelt wird, ist unvollständig, und ich befürchte, das ist (oder zumindest war) durchaus so gewollt (Stichwort "Reeducation", Programm der Siegermächte zur "Entnazifizierung" der Deutschen).

Es ist wohlfeil, sich aus unserem heutigen Kontext heraus über die "allerdümmsten Schafe", unsere Großeltern, zu ereifern, ohne in deren Schuhe gesteckt zu haben. Wir haben nicht den Ersten Weltkrieg erlebt, und gerade mal seit ca. 10 Jahren werden die vollständigen Hintergründe und Ursachen dafür auch hierzulande publik gemacht. Wir haben keine Vorstellung, welche wirtschaftlichen und psychischen Folgen das "Diktat von Versailles" für die Menschen damals hatte, die politischen Unruhen nach dem WKI, die Ohnmacht der demokratischen Regierungen danach, die Hyperinflation, die Wirtschaftskrise, die Arbeitslosigkeit, die Ausplünderung und Demütigung Deutschlands durch die "Entetemächte" usw.

(edit/ Nub. 7.2)

Wie ich von meiner Großmutter und so manchen anderen Zeitzeugen erfuhr, fand das Naziregime zwar vielerlei Zustimmung, weil es Deutschland wieder soverän machte, war jedoch keineswegs so anerkannt, wie es heute erscheint. Die Repressalien wurden durchaus kritisiert ("Sei still, sonst kommst nach Dachau"), ebenso die "150%igen" , aber von den meisten hingenommen, quasi als notwendiges Übel. Meine Großmutter hatte Zeitlebens ein ambivalentes Verhältnis zum "3. Reich", teilweise schimpfte sie bitter darüber, teilweise rechtfertigte sie es.

Auch die Kriegsvorbereitungen wurden durchaus kritisch wahrgenommen, aufgrund der empfundenen Feindseligkeit der umgebenden Staaten jedoch als unabänderlich akzeptiert. Es heute so hinzustellen, als ob alle anderen Länder Lämmer und Deutschland der Wolf darunter gewesen wäre, geht am Kern der Sache vorbei:

(edit/ 7.2)

Es wäre schön, wenn wir nach 70 Jahren einen objektiven Blickwinkel auf die Geschehnisse von damals finden könnten, schon deshalb, um daraus die richtigen Schlüsse ziehen zu können und den Herausforderungen von heute mit realistischer Einschätzung und mit dem nötigen Selbstbewußtsein begegnnen zu können.

Auf die heutige Zeit bezogen finden sich durchaus Parallelen, und die erfüllen mich mit Sorge. Das deutsche Volk läßt sich viel zu viel, viel zu lange gefallen, sei es aus Trägheit, vielleicht auch Dummheit, Nativität oder Feigheit. Aber wehe, der "Furor Teutonicus" bricht los...