Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Unterföhring: Zustand der Polizistin weiter kritisch - Schütze in Psychiatrie

Unterföhring

Zustand der Polizistin weiter kritisch - Schütze in Psychiatrie

    • |
    Ratlosigkeit bei den Polizisten am S-Bahnhof in Unterföhring bei München. Am Dienstagvormittag hat ein Mann mit der Dienstwaffe eines Polizisten auf eine Beamtin geschossen.
    Ratlosigkeit bei den Polizisten am S-Bahnhof in Unterföhring bei München. Am Dienstagvormittag hat ein Mann mit der Dienstwaffe eines Polizisten auf eine Beamtin geschossen. Foto: Peter Kneffel (dpa)

    Der Zustand der jungen Polizistin, die bei einer Schießerei in Unterföhring bei München lebensgefährlich verletzt wurde, ist weiter kritisch. "Die Kollegin schwebt noch immer in Lebensgefahr", sagte ein Sprecher der Polizei München am Donnerstagmorgen.

    Ein Mann hatte am Dienstag am S-Bahnhof Unterföhring einem Polizisten seine Dienstwaffe entrissen und dessen 26-jähriger Kollegin in den Kopf geschossen.   Auch zwei Passanten wurden verletzt, sie erlitten Schussverletzungen am Arm und am Bein.

    Der 37-jährige Täter wurde am Mittwoch in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht. Gegen ihn war zunächst Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt worden. Aufgrund seines Zustandes sei zudem ein Unterbringungsbefehl erlassen worden, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei.

    Der 37-Jährige hatte nach bisherigem Stand bei seinem Vater in den USA gelebt und war zuletzt auf Europareise. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks ist er der Polizei in den USA wegen Alkoholmissbrauchs, Diebstahls und Körperverletzung bekannt.

    Routineeinsatz eskaliert: Was am S-Bahnhof Unterföhring passiert ist

    Es war 8.20 Uhr am Dienstag, als bei der Polizei mehrere Notrufe eingingen. Fahrgäste berichteten von einer Schlägerei einer S-Bahn. Als die Bahn in Unterföhring stoppte, warteten bereits zwei Beamte der Polizeiinspektion Ismaning am Gleis.

    Es war ein Routineeinsatz für die 26-jährige Polizeikommissarin und ihren 30 Jahre alten Kollegen. Sie hielten die beiden Streithähne auseinander. Dann fuhr die nächste S-Bahn ein, darin saßen bis zu 700 Fahrgäste. Plötzlich ging einer der beiden Männer - der 37-Jährige - auf den Polizisten los und versuchte, ihn vor die Bahn zu stoßen. Es kam zu einer Rangelei am Boden. Der Mann griff sich die Pistole des Polizisten, zog sie aus dem Holster, löste die Sicherung und schoss um sich – bis das ganze Magazin leer war.

    Die 26-jährige Polizistin schoss auf den Mann, traf ihn. Er schoss auf sie – sie wurde am Kopf getroffen. Querschläger verletzten zwei Unbeteiligte, erklärte Polizeisprecher Marcus da Gloria Marins. Sie erlitten Durchschüsse am Arm und am Bein. Der Angreifer floh verletzt. Er wurde kurz darauf vor einem Bürogebäude festgenommen.

    Die Bayerische Polizeistiftung will den verletzen und traumatisierten Kollegen helfen, die bei der Schießerei im S-Bahnhof Unterföhring im Einsatz waren. "Wir sammeln gezielt Spenden für die Einsatzkräfte, um ihnen einen Aufenthalt in einem der Häuser der Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft zu finanzieren", sagte Jürgen Ascherl, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung, am Freitag.

    Der Polizistin wurde mit einer Polizeiwaffe in den Kopf geschossen.
    Der Polizistin wurde mit einer Polizeiwaffe in den Kopf geschossen. Foto: Peter Kneffel (dpa)

    mit dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden