Hunderttausende Fans freuen sich, Adele in München live zu sehen. Währenddessen bleiben mindestens genau so viele enttäuscht zurück. Die Gründe dafür sind unfair.
Für zehn Konzerte wird die britische Sängerin Adele, die sich auf Bühnen sonst eher rar macht, nach München kommen. So schmeichelnd dieses Event für die Stadt auch sein mag: Aus Sicht der Fans erscheint einiges an dieser Show-Reihe unverhältnismäßig und vor allem unfair.
Da wären zum einen die hohen Preise. 150 Euro kann man schon mal ausgeben, um sein Idol zu sehen – doch dafür gibt es nur die günstigsten Plätze auf den hintersten Rängen. Ist es das wirklich wert, wenn man mit zusammengekniffenen Augen einen ameisengroßen Menschen sieht, der wohl Adele ist? Die restlichen Karten starten aktuell bei knapp 370 Euro. Ein Ticket sein Eigen zu nennen, wird zum Statussymbol der finanziell privilegierten Fans oder jener, die monatelang gespart haben, um dem Star einmal nahe zu sein. Hinzu kommen für viele noch weitere Hunderte Euro für Anreise und Verpflegung.
Adele ist seit 2016 nicht mehr auf europäischem Festland aufgetreten
Hier liegt das zweite Problem der aufgeblähten Shows. Diese hätten auf ganz Europa verteilt werden können, genügend Fans hat die Britin offensichtlich. Aber nein, sie wurden alle nach München verlegt – vermutlich, weil das für Adele sowie die Veranstalter am bequemsten ist. Es ist zu erwarten, dass Fans aus aller Welt für den Besuch ihr Erspartes ausgeben.
Eigentlich sollten Konzerte nach den Bedürfnissen der Fans geplant werden. Denn ohne sie wäre eine Künstlerin wie Adele nicht da, wo sie jetzt ist. Doch wer bei diesem Brimborium noch denkt, dass die zehn Shows aus Liebe zu den Fans veranstaltet werden, glaubt wohl auch, dass es Oktoberfest-Besuchern um die bayerische Kultur geht.
Die Diskussion ist geschlossen.
Luxusprobleme; Schliesslich muss niemand Konzertkarten kaufen. Die Künstlerin ist nunmal anerkannter Weltstar, folgerichtig wird dies entsprechend vermarktet. Ist bei diversen Top-Events doch nichts anderes. Was kostet ein Ticket für ein Spiel der führenden Fussballclubs und Sitzplätze mit bester Sicht aufs Spielfeld? Damit nicht genug, Fans reisen ihrem Verein noch europaweit hinterher, ohne jeglichen Zwang. Wir leben in einem Umfeld mit Angeboten, die wahrgenommen werden können, was aus meiner Sicht gut ist. Und relativ zudem - Nach Besuchen von Musik- und Sportveranstaltungen hat die dort herrschende Atmosphäre freilich etwas Unnachahmliches. Die bessere Perspektive und den größeren Hörgenuss allerdings haben jedoch zumeist die Leute daheim, welche - günstiger - ein übertragenes und perfekt geschnittenes Ereignis in nicht minder gemütlicher Atmosphäre genießen dürfen.
Hier drängt sich schon der Eindruck hinsichtlich eines dünnen Bretts auf...
>> Hier liegt das zweite Problem der aufgeblähten Shows. Diese hätten auf ganz Europa verteilt werden können, genügend Fans hat die Britin offensichtlich. Aber nein, sie wurden alle nach München verlegt – vermutlich, weil das für Adele sowie die Veranstalter am bequemsten ist. <<
Wäre eine etwas weitergehende Betrachtung des Themas Nachhaltigkeit eines solchen Events zu viel verlangt? Ja das wäre echte journalistische Leistung den Aufwand bei Transport, Auf- und Abbau sowie soziale Qualität der Mitarbeitenden des Konzertes mindestens im Ansatz abzuwägen?
P.S. im Artikel steht auch die Erklärung für die Ballung der Termine in München.
https://www.augsburger-allgemeine.de/kultur/adele-in-muenchen-2024-ticket-vorverkauf-startet-heute-id69282231.html
>> Erst wurden nur vier Konzerte angekündigt. Wegen der hohen Nachfrage wird es nun aber ganze zehn Shows gaben. <<
Ja okay, Konzerte sind massiv teurer geworden.
Ist das ein Problem?
Nein, ist es nicht.
Heute hat man Spotify, Apple Music und viele mehr und kann mehr oder weniger umsonst Musik hören, wo man früher Unsummen für Schallplatten/CDs ausgegeben hat.
Ich besuche jedes Jahr ca 4-8 Konzerte und 1-2 Musikfestivals und kann trotz gestiegener Preise sagen, dass ich deutlich weniger Geld für Musik ausgebe als noch vor 15 Jahren.
Also bitte...
Hören sie bitte auf zu jammern.
Doch, das ist schon ein Problem. Haben Sie die Doku über Spotify gesehen? Schauen Sie sich die doch mal an, dann wissen Sie warum. SIE tragen Ihr Geld zu den Stars, die ohnehin in selbigem schwimmen und freuen sich, dass sie die andere Musik viel günstiger bekommen als früher. Nur, dass die Künstler, die keine Stars sind, so gut wie nix mehr bekommen für ihre Arbeit/Leistung.
Wer hingeht, soll hingehen. Ich schau mir's, wenn überhaupt, bequemer und vor allem billiger zu Hause an.
Was die so genannten Stars, sei es im kulturellen oder sportlichen Bereich, heutzutage verdienen, "geht auf keine Hutschnur mehr". Aber solange die Menschen noch bereit sind, ihr Geld bei dieser "abgehobenen" Kaste abzugeben, wird eben abkassiert. Priviligiert her oder hin.
Das ist eben Marktwirtschaft. Was die Sicht betrifft: Bei vielen Konzerten sind riesige Monitore, auf denen man die Akteure gut sieht.
Ich koennte Ihre Argumentation nachvollziehen, wenn es um ein lebenswichtiges Gut ginge. Aber bei einem Luxusgut wie es ein solches Konzert nun mal ist, geht es eben marktwirtschaftlich, also nach Angebot und Nachfrage.
Wo sonst sollte es denn so sein ?
Das war aber bereits bei den Stones auch schon so.
Ich warte darauf bis die Ticketpreise derart hoch werden und ein Song über benachteiligte Menschen erklingt...