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  3. Agrar: Ukraine-Krieg lässt Düngerverbrauch sinken

Agrar
25.03.2023

Ukraine-Krieg lässt Düngerverbrauch sinken

Ein Landwirt düngt in der Morgendämmerung ein Feld.
Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Archivbild)

Wird das Trinkwasser in Deutschland in Zeiten des Ukraine-Kriegs besser? Eine Folge des russischen Angriffs ist, dass die Bauern weniger düngen.

Hohe Gaspreise und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine haben einen unerwarteten Nebeneffekt für die Umwelt: Der Düngerabsatz in Deutschland ist stark gesunken. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor. Auch in diesem Jahr kaufen die Bauern bislang nur zurückhaltend Dünger ein, wie die Münchner Baywa, Deutschlands größter Agrarhändler, berichtet. Eine mögliche Folge sind schlechtere Ernten. Aber damit einhergehend sind mutmaßlich auch die Stickstoffeinträge im Grundwasser niedriger.

Die drei wichtigsten Düngerarten sind Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K), die im Agrarhandel in unterschiedlichen Konzentrationen und Mischungen angeboten werden. Stickstoff ist Grundnahrungsmittel für Pflanzen und mengenmäßig das wichtigste Düngemittel. Im Wirtschaftsjahr 2021/22 sank der Absatz laut Statistischem Bundesamt um 13 Prozent auf 1,1 Millionen Tonnen.

Bei Phosphatdünger meldete die Wiesbadener Behörde einen um 40 Prozent auf knapp 115.000 Tonnen geschrumpften Absatz. Bei Kali waren es 306.000 Tonnen, ein Minus von 31 Prozent. Der Düngerabsatz geht zwar bereits seit Jahren zurück, doch derart starke Einbrüche sind außergewöhnlich.

"Die Düngemittelpreise hatten sich bereits im Herbst 2021 - vor Beginn des Kriegs in der Ukraine - mehr als verdoppelt und ein utopisch hohes Preisniveau erreicht", sagt eine Sprecherin des Bayerischen Bauernverbands in München. Hauptursache war der starke Anstieg der Gaspreise, der schon vor der russischen Invasion begonnen hatte. "Gas wird hauptsächlich als Rohstoff für die Herstellung von Stickstoffdünger benötigt. "Vor diesem Hintergrund hatten Düngerhersteller die Produktion gedrosselt beziehungsweise Werke zwischenzeitlich stillgelegt."

Der russische Einmarsch bedeutete dann einen weiteren Preisschock für den Düngemittelmarkt. Für die Bauern schien das zunächst weniger schmerzhaft als zu Beginn des Krieges befürchtet. "Die Erzeugerpreise für Weizen sind seit Ende 2021 ebenfalls gestiegen und waren so hoch, dass sich das Düngen in den meisten Fällen für die Bauern trotz der hohen Kosten gelohnt hat", sagt Torsten Kurth, Agrarexperte bei der Unternehmensberatung BCG. "Die wichtigste Frucht in Deutschland ist Weizen, der Erzeugerpreis lag 2019/2020 bei unter 200 Euro pro Tonne. Das ist nach Beginn des Ukraine-Kriegs hochgeschnellt auf in der Spitze über 400 Euro pro Tonne."

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Aber die Preisexplosion war nicht von Dauer. Im Frühjahr 2022 gab es sogar Befürchtungen, dass bestimmte Düngersorten knapp werden könnten, doch das Gegenteil ist eingetreten. "Seit dem vierten Quartal 2022 sehen wir sinkende Düngerpreise", sagt die Baywa-Sprecherin in München. "Das liegt an mehreren Faktoren: geringere Energiekosten und dadurch niedrigere Produktionskosten bei der Düngerherstellung, verhaltene Nachfrage seitens der Landwirte und dadurch ein Überangebot an Dünger im Markt."

Die Bauern, die sich in Erwartung dauerhaft hoher Düngerpreise vorsorglich schon im vergangenen Jahr eingedeckt haben, sind jetzt in einer unerfreulichen Lage. "Die Erzeugererlöse für Getreide und Ölsaaten sind seit Jahresbeginn stetig gefallen", heißt es beim Bayerischen Bauernverband. Der Weizenpreis in Bayern liegt demnach derzeit bei 230 bis 250 Euro pro Tonne. "Viele Landwirte stehen jetzt vor der Situation, mit sehr teurem Dünger zu kräftig reduzierten Getreideerlösen zu produzieren."

Weniger Dünger auf den Feldern kommt nicht nur den Umweltbehörden gelegen. Auch Trinkwasserversorger, Lebensmittelhersteller und Bierbrauer dürften dankbar sein. Erhöhte Nitratgehalte im Grundwasser sind nicht ausschließlich auf die Landwirtschaft zurückzuführen, doch trägt die Düngung dazu bei.

Im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2010/11 ist der Absatz von Stickstoffdünger in Deutschland bereits um fast 690.000 Tonnen gesunken, ohne dass die Erntemengen entsprechend geschrumpft wären. Umweltschützer sehen das als Beleg, dass über Jahrzehnte zu viel gedüngt wurde. Bislang unklar ist, ab wann weitere Reduktionen dann tatsächlich zu schlechteren Ernten führen. "Mit Ertrags- und Qualitätseinbußen wird zu rechnen sein", sagt die Sprecherin des Bayerischen Bauernverbands.

Die EU wolle den Düngemitteleinsatz um 20 Prozent senken, sagt Benjamin Subei, bei der Unternehmensberatung BCG auf Landwirtschaft und Nachhaltigkeit spezialisiert. Umweltvorgaben und Kostendruck sind nach Einschätzung des Beraters gleichermaßen Anreize für die Bauern, anstelle von Chemie in Technologie zu investieren: "Dadurch und aufgrund der höheren Preise sind Landwirte motiviert, Technologien wie Präzisionslandwirtschaft einzusetzen, um die Düngemittelmenge zu reduzieren und gleichzeitig den Ertrag stabil zu halten."

So lässt sich der Stickstoffgehalt im Boden sowohl mit "N-Sensoren" im Feld als auch mit Hilfe von Erdbeobachtungssatelliten messen beziehungsweise erkennen, so dass die Bauern Überdüngung vermeiden können. Derartige High-Tech-Verfahren bedeuten für die Landwirte aber zunächst einmal teure Investitionen.

Gleichzeitig wird Europa abhängiger von Düngerimporten - eigentlich will die EU das Gegenteil erreichen. Doch die chemische Industrie leidet besonders unter den im internationalen Vergleich sehr hohen Gaspreisen. So haben mehrere europäische Hersteller die Produktion von Ammoniak gekürzt, einem Grundstoff für Dünger.

Dementsprechend sind die Importe von Stickstoffdünger nach Deutschland rasant gestiegen, wie der Industrieverband Agrar unter Verweis auf EU-Statistiken mitteilt. Demnach wurden von Juli 2022 bis Januar 2023 insgesamt 350.000 Tonnen dreier Arten von Stickstoffdünger importiert - fast neunmal so viel wie drei Jahre zuvor.

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