Hussein Hemmat sagt nicht viel. So gut ist sein Deutsch auch nach zwei Jahren im Land nicht, als dass er viele Worte verlieren würde. Also greift der junge Mann aus Afghanistan in die Hosentasche seiner Jeans, zieht die blaue Karte heraus und streckt sie dem Friseur fragend entgegen. Hasan, der den Barbershop führt, schüttelt den Kopf. "Keine Karte, nur Cash", sagt er. Hemmat wendet sich zum Gehen. Seine 50 Euro Bargeld, die ihm als Asylbewerber im Monat zustehen, hat er an diesem Tag, Ende April, längst ausgegeben. Keine Scheine, kein Haarschnitt – so einfach ist das.
Flüchtlinge