
Grundwasser-Probleme in Bayern: "Der Kampf ums Wasser wird zunehmen"

Plus Anfang März war der Grundwasserspiegel in Bayern so niedrig wie nie. Und jetzt, nach diesem nassen Frühling? Eine Geschichte darüber, was uns unser Wasser eigentlich wert ist.

Der Ort, an dem man dem Wasser auf den Grund gehen kann, könnte unscheinbarer nicht sein. Kein Schild, kein Hinweis führt zur Messstelle Scheuring 983. Wer den Fleck hier im nördlichen Landkreis Landsberg finden will, braucht GPS-Koordinaten und ruckelt dann über den Schotterweg, der hinter dem Dorf beginnt, immer weiter hinaus aufs Feld. Zwischen den Hecken und Bäumen fällt das gut einen Meter hohe Rohr mit dem Deckel darauf kaum auf. Karlheinz Daamen – graue Haare, Bart, kariertes Hemd unter der leuchtend gelben Schutzjacke – hat es ja schon vorher gesagt. Dass das, was unter der Erde im Verborgenen liegt, nicht nur unscheinbar ist, sondern sich auch kaum veranschaulichen lässt.
Also hat Daamen, der beim Wasserwirtschaftsamt in Weilheim unter anderem für die Grundwassermessstellen zuständig ist, ein Lichtlot mitgebracht. Der 62-Jährige öffnet den Deckel, dreht eine Schraube auf und lässt das Kabel immer weiter durch das Rohr hinab – so lange, bis es ein Geräusch ertönt. „Wenn es piepst und leuchtet, haben wir Wasserkontakt.“ An diesem kalten Maitag, an dem der Regen unablässig vom Himmel fällt, beginnt das Grundwasser 5,47 Meter unter Karlheinz Daamens Fußsohlen. Anfang Februar stand das Wasser hier noch etwa 40 Zentimeter tiefer – zwei Zentimeter unter dem absoluten Tiefstand, der in Scheuring gemessen wurde. Kurz darauf verbreitete das zuständige Landesamt für Umwelt (LfU) die alarmierende Nachricht: Noch nie war der Grundwasserpegel in Bayern zu dieser Zeit so niedrig, bedingt durch den erneut zu trockenen und zu warmen Winter.
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Die Diskussion ist geschlossen.
>> Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Es regnet immer weniger. <<
Wirklich?
https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/trends-der-niederschlagshoehe
>> Seit 1881 hat die mittlere jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland um rund 7 Prozent zugenommen. Dabei verteilt sich dieser Anstieg nicht gleichmäßig auf die Jahreszeiten. Vielmehr sind insbesondere die Winter deutlich nasser geworden, während die Niederschläge im Sommer geringfügig zurückgegangen sind. <<
2022 war sehr trocken, aber kein Spitzenreiter.
>> Bemerkenswert war 2022 aus klimatologischer Sicht, da es sich wiederholt um ein sehr trockenes Jahr handelte. Besonders im Frühjahr und Sommer blieben die Niederschläge deutlich unter den vieljährigen Mittelwerten.
Mit 670 mm belegt es auf der Rangliste der trockensten Jahre seit 1881 den 24. Platz <<
Hier beim UBA wohl ein Schreibfehler- vmtl. ist der Winter 2022/23 gemeint:
>> Im Winter 2022/2022 lag mit 203,3 mm Niederschlag die Abweichung zum historischen Referenzzeitraum 1881-1910 bei +53 mm. <<
Ich glaube hier machen wieder ein paar Grüne mit Märchenstunde Wahlkampf...
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/2_tab_lineare-trends-nsh_2023-04-21.pdf
Das hatten wir doch schon mehrmals. Es kommt nicht auf die Gesamtmenge, sondern auf die Verteilung der Niederschläge an. Ein aktuelles Beispiel ist die Katastrophe in der italienischen Emilia-Romagna: Erst extreme Trockenheit, dann sintflutartige Regenfälle. Im Schnitt ist alles wunderbar. Das sollten eigentlich auch Sie verstehen können Peter P..
Aber der Regen landet doch trotzdem im Grundwasser? Auch nach dem stärksten Regen ist noch nie Wasser aus unserem Garten auf die Straße gelaufen, das hätte ich gesehn wenn es Erde unter dem Zaun durchgespült hätte. Also ist alles ins Grundwasser versickert. In der Emilia Romagna haben sie nur viel zu viele Flächen versiegelt. Aber auch da ist das ganze Wasser letzten Endes wieder ins Grundwasser versickert.
Wie soll eine Sturzflut, die auf ausgetrocknete Böden niedergeht, im Grundwasser landen? Denken Sie doch mal ausnahmsweise nach. Der Frühjahr in Bayern in diesem Jahr war endlich wieder mal so, dass sich der Grundwasserspiegel etwas erholen konnte: Wochenlanger, nicht zu starker Dauerregen.
Und nun das Märchen von andauernden Sturzfluten in Bayern…
Vielen Dank für den informativen Artikel. Bei den Ursachen fehlt mir jedoch ein Aspekt: wie gehen wir mit unserer Landschaft um?
Wieso lassen wir Regenwasser von Dächern, versiegelten Hofeinfahrten etc. den Bach runtergehen, anstatt es zu versickern?
Warum leisten wir es uns weiter, tagtäglich weitere Flächen zu versiegeln, wo eben nichts mehr versickern kann, anstatt zu überlegen, wie wir unsere Wohn- und Gewerbeflächen auf bereits versiegelten Flächen unterbringen?
Welche Rahmendingungen brauchen Landwirte, damit sie ihre Felder so bestellen, damit Versickerung gefördert und Hochwasserabfluss und Bodenerosion gemindert werden?
Die Liste ließe sich fortsetzen...
Wasser ist lebensnotwendig. Es muss ein Menschenrecht auf kostenfreien Zugang zu sauberem Trinkwasser geben.
Man sollte Industrie betrieben, die massenhaft Grundwasser abpumpen, um es dann kostenpflichtig zu verkaufen Grenzen vorgeben.
Juhu endlich mal was neues, wir werden alle verdursten.
Mal schauen wie lange es dauert bis die Getränkemärkte leer gekauft sind.
Unser tägliche Panik gibt uns, wie in den letzten Jahre auch, unsere Heimatzeitung.
Dabei ist alles wie seit 2013, der FC Bayern München ist Deutscher Meister.
Ja, das Grundwasser - jetzt wird eine neue "Sau" durchs Dorf getrieben!?
Als ob das nicht längst bekannt wäre?
Sicher will man nicht den "Großabzapfern" der Stamm-Wähler an's Leder - sondern eine saftige Verteuerung der Wassergebühren für den Otto-Normalverbraucher vorbereiten? Denn die Kassen der Kommunen sind auch klamm - man hat ja so viele Verpflichtungen - und nicht alle davon dienen uns und sind von uns veranlasst?
Denn wie bei den erneuerbaren Energien - die man zugunsten der Großenergielieferanten und potenten Parteispendengeber - eingebremst hat --- will man nun an die Sparkassen der Bürger ran, damit die mit 30.0 - 100.0 die Kassen der Handwerker und Hersteller füllen um das CO² herunterzudrücken?
Das ist doch der Punkt: Wertvolles Grundwasser zur Bewässerung von Pflanzen einzusetzen - egal ob für die Landwirtschaft oder den eigenen Garten - sollte eingedämmt werden. Oberflächenwasser - z.B. aus wasserreichen Flüssen oder in Zisternen gesammeltes Regenwasser - tut es hier auch.