Die Gewalt an Schulen hat zugenommen. Um das zu ändern, müssen Präventionsmaßnahmen genau auf ihren Sinn hin untersucht werden.
Schule ist ein Spiegel der Gesellschaft? Die Kriminalstatistik hat das Zeug dazu, diese Alltagsweisheit zu erschüttern. Denn während die Zahl der Gewaltdelikte mit Tatort Schule 2023 um fast 25 Prozent gewachsen ist, liegt der Anstieg in Bayern insgesamt nur bei vier Prozent. Kriminologinnen und Jugendforscher sehen das Gefälle auch darin begründet, dass Kinder und Jugendliche aus anderen, zusätzlichen Gründen straffällig werden als Erwachsene. Um ihre Grenzen auszutesten etwa – oder um zu prahlen, ihre Taten zu filmen und in den sozialen Medien hochzuladen.
Damit Straftaten verhindert werden, haben Schulen die Auswahl zwischen einer ganzen Reihe von Präventionsprojekten. Das Problem: Wie gut sie wirken, weiß keiner so genau. Wissenschaftliche Untersuchungen dazu gibt es kaum. Das muss sich ändern.
Bayern braucht eine Studie zur Prävention an Schulen
Die Berliner Polizei geht voran und hat den Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie der dortigen Freien Universität ins Boot geholt, um eine Studie zu Erfolg und Grenzen der Präventionsarbeit zu erstellen. Das sollte auch Bayern tun. Und bis dahin auf eine bereits gesicherte Erkenntnis setzen: Am ehesten haben die Maßnahmen gegen Gewalt Erfolg, wenn sie so selbstverständlich Teil des Lehrplanplans sind wie Algebra oder Vokabeltraining – und zwar in allen Jahrgangsstufen.
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Es ist doch eine altbekannte aber nicht gern gehörte Tatsache, dass Kinder heutzutage fast kein gefestigtes Elternhaus mehr haben. Erziehung, Aufsicht, Begleitung, Betreuung soll nach Möglichkeit woanders stattfinden; Kindergarten, vorschulische Ausbildung, Erziehung im Säuglingsalter, usw. fernab des Elternhauses. Und im Zweifelsfall wird das Kind vor den Fernseher bzw. wird im ein Smartphone vorgesetzt und das Kind muss sich selbst beschäftigen. Aber auch den Ordnungsbehörden bzw. der Justiz muss hier ein Vorwurf gemacht werden. Zu sehr wird auf "einmaliges" Fehlverhalten bzw. kindliches Verfehlung argumentiert. Man muss doch mal erkennen, dass die zeitliche Entwicklung der Jugend heute fortgeschrittener ist als noch vor ca. 10-15 Jahren. Nur die Ansichten, Gesetze, etc. haben dem nicht Schritt gehalten. Immer noch wird geglaubt, dass dies "Ausrutscher" wären, aber die Realität zeigt ein anderes Bild.
Gewalt an Schulen spiegelt in erster Linie den Zustand in den Familien wieder und dann erst in der Gesellschaft. Wir haben selber Kinder erzogen und wissen auch was das heißt.. nur heute werden Kinder nicht mehr erzogen, sondern müssen sich selbst erfinden.
In der Schule und auf der Straße bekommen sie dann den radikalen Schliff, vor allen dass man alles machen kann, ohne bestraft zu werden.. Lehrer anspucken, zuschlagen, abzocken usw. und niemand darf was dagegen sagen..
Man darf aber auch nicht die Kinder vergessen die ein gutes Elternhaus haben, gut erzogen und gute Schüler sind.
Maßnahmen gegen Gewalt wie Deutsch, Englisch oder Mathe machen Kinder klüger. aber doch keine guten Mitschüler aus ihnen. Wenn im Elternhaus geschlagen, beleidigt, bedroht wird, werden diese Kinder eher genauso zuschlagen, beleidigen, bedrohen.
Was viel mit Scham zu tun hat, wenn einen Freund*Innen zu Hause nicht besuchen können, Armut, Sucht im Elternhaus usw..
Unsere Gesellschaft ist leider immer noch so.. hast du was.. bist du was.!
Frau Marianne B. dem ist nichts hin zu zu fügen, denn ich denke Sie haben es sehr gut beschrieben und ich füge noch hin zu, es ist auch viel Frust, den Jugendlichen haben, was auch mit dem Elternhaus zu tun hat. Ich denke Kinder sollten auch mit Ihren Eltern reden können und Eltern sollten auch lernen zu zu hören, was Ihre Kinder für Probleme haben die man auch gemeinsam lösen sollte, so viel Zeit sollten unsere Kinder uns wert sein. Eltern sind eigentlich die Vertrauenspersonen, dass war bei uns so und es hat sehr gut Funktioniert!!