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Foto: Bundeszentrale für politische Bildung
Foto: Bundeszentrale für politische Bildung

Der Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Bayern 2018 ist online.

Landtagswahl 2018
14.10.2018

Wahl-O-Mat für die Bayern-Wahl: Wen wählen?

Von Sandra Liermann

Bayern wählt heute einen neuen Landtag. Noch unentschlossen? Der Wahl-O-Mat könnte helfen. Infos zur digitalen Unterstützung hier.

Sie wissen noch nicht genau, welcher Partei Sie bei der Landtagswahl in Bayern, die heute am 14. Oktober 2018 stattfindet, Ihre Stimme geben sollen? Sie möchten sich über die Ideen und Vorschläge der Parteien informieren, ohne stundenlang Wahlprogramme zu durchforsten?

Seit 2002 gibt es den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), der in genau dieser Situation weiterhelfen soll. Im Vorfeld von Wahlen hat der Wahl-O-Mat sich mittlerweile zu einer festen Informationsgröße etabliert: Insgesamt wurde die digitale Wahl-Entscheidungshilfe laut bpb mittlerweile über 67 Millionen Mal genutzt. Auch vor der bayerischen Landtagswahl im Oktober gibt es ihn wieder. Doch wie funktioniert der Wahl-O-Mat eigentlich genau? Ab wann ist der Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Bayern verfügbar? Und welche Aussagekraft hat das Ergebnis des Wahl-O-Mat? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wahl-O-Mat für die Landtagswahl 2018 in Bayern

Der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl in Bayern ist am Donnerstag, 20. September online gegangen - also knapp dreieinhalb Wochen vor der Landtagswahl 2018. Diese findet am Sonntag, 14. Oktober 2018 statt. Die Augsburger Allgemeine ist Medienpartner des Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und des Bayerischen Jugendrings. Das Tool zur Wahlentscheidung finden Sie daher auch auf unserer Seite.

Link: Hier kommen Sie zum Wahl-O-Mat.

So funktioniert der Wahl-O-Mat zu Landtagswahl in Bayern 2018

Der Wahl-O-Mat ist eine digitale Entscheidungshilfe, die im Vorfeld von Wahlen online geht. Das Frage-Antwort-Tool berechnet, welche zu einer Wahl zugelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht. Nutzer des Wahl-O-Mat klicken sich dazu durch circa 35 Thesen. Diese können mit "stimme zu", "stimme nicht zu", "neutral" oder "These überspringen" beantwortet werden. Schließlich entscheidet sich der Benutzer für bis zu acht Parteien, für die eine Auswertung vorgenommen werden soll.

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Foto: Peter Kneffel, dpa
Foto: Peter Kneffel, dpa

Die Bundeszentrale für politische Bildung betont, dass ihr Wahl-O-Mat keine Wahlempfehlung sein soll. Zur Landtagswahl 2018 in Bayern soll er als Entscheidungshilfe dienen.

Der Wahl-O-Mat vergleicht daraufhin die Nutzer-Antworten mit den Antworten der verschiedenen Parteien. Als Auswertung erscheint für den schnellen Überblick ein Balkendiagramm, das dem Nutzer zeigt, mit welcher Partei er wie stark übereinstimmt. Eine zusätzliche Tabelle liefert einen detaillierten Vergleich der eigenen Antworten mit den Aussagen der ausgewählten Parteien.

Entscheidungshilfe zur Landtagswahl 2018: Wer bestimmt die Fragen im Wahl-O-Mat?

Da der Wahl-O-Mat sich vorrangig an Jung- und Erstwähler richtet, werden die Fragen des Wahl-O-Mat auch von dieser Zielgruppe zusammengestellt. Die Thesen des Wahl-O-Mat entstehen in mehreren Workshops. Maßgeblich beteiligt am Redaktionsprozess ist eine Redaktion aus etwa 25 Jung- und Erstwählern, die von Wissenschaftlern und Experten beraten wird.

Nach einem ersten Workshop, in dem 80 bis 100 Thesen für den Wahl-O-Mat erarbeitet werden, werden diese über ein abgesichertes Online-Eingabesystem den Parteien zur Verfügung gestellt. Die Parteien haben daraufhin zwei bis drei Wochen Zeit, sämtliche Thesen zu beantworten. Zu jeder formulierten These können die Parteien zudem eine Begründung abgeben und ihren genauen Standpunkt präzisieren.

Genauere Info zur Entstehung eines Wahl-O-Mat liefert die Bundeszentrale für politische Bildung.

Wahl-O-Mat zur Landtagswahl in Bayern: So berechnet der Wahl-O-Mat das Ergebnis

Mithilfe eines Punktesystems berechnet der Wahl-O-Mat, wie groß die Übereinstimmung zwischen Wähler und Parteien ist, beziehungsweise in welchen Fragen sie sich nahe stehen. Stimmen Nutzer- und Parteiposition exakt überein, vergibt der Wahl-O-Mat zwei Ounkte. Bei einer gegensätzlichen Position gibt es keinen Punkt, bei einer Annäherung der Nutzer- und der Parteienposition gibt es einen Punkt. Letzteres ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Partei eine These mit "neutral" beantwortet, der Nutzer hingegen "stimme zu" oder "stimme nicht zu" auswählt.

Themen, die Wählern besonders am Herzen liegen, können sie doppelt gewichten lassen. Dieser Wert fließt dann doppelt in die Berechnung ein. Überspringt der Nutzer eine These des Wahl-O-Mat, dann fällt diese aus der Berechnung heraus.

Das Ergebnis des Wahl-O-Mat gibt an, welchen prozentualen Anteil der höchstmöglichen Punktzahl für die Übereinstimmung mit einer Partei der Nutzer erreicht hat. Je nach Anzahl der gewichteten und übersprungenen Thesen kann die maximal mögliche Punktzahl unterschiedlich sein.

Eine Übersicht zur Berechnungsmethode und Beispielrechnungen finden Sie hier.

Welche Parteien sind im Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Bayern 2018 vertreten? 

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) lädt alle Parteien zur Teilnahme am Wahl-O-Mat ein, die vom Landeswahlausschuss mit einer Landesliste zur Landtagswahl in Bayern 2018 zugelassen wurden. Die bpb weist darauf hin, dass somit aber auch Parteien im Wahl-O-Mat auftauchen können, die vom Verfassungsschutz des Bundes oder der Länder beobachtet werden und als extremistisch eingestuft werden.

Welche Parteien als extremistisch eingestuft werden, ist im Verfassungsschutzbericht nachzulesen.

Wahl-O-Mat: Wieso können bei der Berechnung nur maximal acht Parteien ausgewählt werden?

"Der Wahl-O-Mat ist ein Angebot zur politischen Bildung und Information, keine Wahlempfehlung", betont die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Da der Fokus auf der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den einzelnen Thesen liegen soll, sollen Nutzer zunächst eigenverantwortlich eine Entscheidung darüber treffen, welche Parteien für sie überhaupt von Interesse sind.

Maximal acht Parteien können gleichzeitig für die Berechnung des Wahl-O-Mat ausgewählt werden - aus zwei simplen Gründen: nicht nur, um laut bpb "die eigenständige und bewusste Auseinandersetzung zu fördern", sondern auch um die Ergebnisse möglichst übersichtlich, klar strukturiert und leicht verständlich darzustellen.

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Foto: Christian Kirstges (Symbol-/Archivbild)
Foto: Christian Kirstges (Symbol-/Archivbild)

Der Wahl-O-Mat soll Wählern die Entscheidung erleichtern, welcher Partei sie bei der Landtagswahl 2018 ihre Stimme geben.

Wer dennoch im Wahl-O-Mat sehen will, wie groß seine Übereinstimmungen mit weiteren Parteien als der ursprünglich acht ausgewählten ist, kann unter der Auswertung auf den Link "Zurück" klicken und erneut acht Parteien auswählen, ohne sämtliche Thesen noch einmal beantworten zu müssen.

Landtagswahl 2018 in Bayern: Wie aussagekräftig ist das Ergebnis des Wahl-O-Mat?

Sie haben sich durch sämtliche Thesen des Wahl-O-Mat geklickt, Parteien für die Berechnung ausgewählt und bekommen nun ein Ergebnis angezeigt. Ist das nun die Partei, der Sie bei der bayerischen Landtagswahl im Oktober 2018 ihre Stimme geben sollten? Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt dazu: "Ob Sie eine bestimmte Partei wählen sollten oder nicht, will und kann der Wahl-O-Mat Ihnen nicht beantworten. Ihre Entscheidung für oder gegen eine Partei sollten Sie daher in keinem Fall allein von Ihrem Wahl-O-Mat-Ergebnis abhängig machen."

Vielmehr könne der Wahl-O-Mat erste Informationen zur Wahl und den Parteien geben und als "Appetitanreger" für mehr Politikthemen rund um die Landtagswahl 2018 in Bayern dienen. Nutzer des Wahl-O-Mat sollten das Ergebnis daher nicht als Wahlempfehlung sehen, sondern es als Startpunkt nehmen, sich noch besser über die zur Wahl stehenden Parteien und deren Schwerpunkte zu informieren.

Oft lohnt es sich, die Begründung der Parteien zu den einzelnen Thesen des Wahl-O-Mat zu lesen. Denn die "Zustimmung" zu einer These durch mehrere Parteien kann durchaus unterschiedlich motiviert sein. Die bpb liefert ein Beispiel: Mehrere Parteien können etwa der Forderung nach "Einführung eines Mindestlohns" zustimmen. Während jedoch Partei A einen Mindestlohn von 7,50 Euro fordert, möchte Partei B einen Mindestlohn von 10 Euro einführen. Und Partei C will, dass der Mindestlohn nur Deutschen gezahlt wird.

Landtagswahl 2018 in Bayern: Gibt es Alternativen zum Wahl-O-Mat?

Zur Bundestagswahl im September 2017 gab es einige Alternativen zum Wahl-O-Mat. Die Diakonie entwickelte beispielsweise den Sozial-O-Mat, bei dem Nutzer ihre Positionen zu sozialen Themen mit denen der großen Parteien vergleichen konnten. Das Fachmagazin agrar heute kreierte den Agrar-O-Mat, der eine Wahlhilfe für Landwirte sein sollte. Diese Tools stehen für die Landtagwahl 2018 in Bayern jedoch nicht zur Verfügung.

Ein Berliner StartUp entwarf zur Bundestagswahl 2017 den Wahl-Swiper, der ein ähnliches Konzept hat wie die Dating-App Tinder. Auch zur Landtagswahl in Bayern 2018 soll der Wahl-Swiper wieder zur Verfügung stehen - voraussichtlich ab Donnerstag, 6. September 2018.

Bereits seit Ende Juli ist auch der Landomat online, ein Tool der Katholischen Landjugend Bayerns (KLJB). Der Landomat greift vor allem die Themen auf, die die (Land-)Jugend in Bayern betreffen.

10 Bilder
Foto: Barbara Würmseher
Landtagswahl Bayern: Das sind die Spitzenkandidaten der Parteien
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Foto: Barbara Würmseher

Für die CSU tritt Markus Söder als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2018 an. Die CSU kürte ihn bereits im Dezember 2017 nahezu einstimmig.

Foto: Armin Weigel, dpa

Spitzenkandidatin der SPD für die Landtagswahl ist Natascha Kohnen. Obwohl die SPD in aktuellen Umfragen weit abgeschlagen hinter der CSU liegt, will Kohnen ihr die Stirn bieten.

Foto: Lino Mirgeler, dpa

Hubert Aiwanger ist der Spitzenkandidat der Freien Wähler. Die Freien Wähler wollen die absolute Mehrheit der CSU fallen sehen und streben eine Koalition mit den Christsozialen an.

Foto: Andreas Gebert, dpa

Die Grünen schicken ein Spitzen-Duo in die Landtagswahl 2018: Katharina Schulze und Ludwig Hartmann. Umfragen zufolge wünschen sich viele Bayern eine schwarz-grüne Koalition.

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Martin Hagen ist Spitzenkandidat der FDP. Mit ihm hoffen die Liberalen wieder in den Bayerischen Landtag einzuziehen.

Foto: Lino Mirgeler, dpa

Ates Gürpinar und Eva Bulling-Schröter sind die Spitzenkandidaten der Linken für die Landtagswahl in Bayern.

Foto: Grrtextfoto (Archivbild)

Die ÖDP zieht mit der Niederbayerin Agnes Becker (links) als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl.

Foto: Gerlinde Schubert (Archivbild)

Der Landesvorsitzende Florian Weber ist Spitzenkandidat der Bayernpartei.

Foto: Piratenpartei

Benjamin Wildenauer zieht für die Piratenpartei als Spitzenkandidat in die Landtagswahl in Bayern 2018.

Foto: Markus Scholz, dpa

Die AfD, die sich Umfragen zufolge ebenfalls Hoffnungen machen kann, im Oktober 2018 in den Bayerischen Landtag einzuziehen, geht ohne Spitzenkandidat in die Landtagswahl.

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