Die Staatsregierung will mit Deutschtests vor dem Übertritt in die Grundschulen eigentlich etwas Gutes bewirken. Wer bis zum letzten Kindergartenjahr nicht ausreichend Deutsch spricht, soll gefördert werden. Allerdings gibt es berechtigte Zweifel, ob es dafür genügend Pädagogen gibt. Oppositionsparteien und Lehrerverband warnen, während sich die Staatsregierung zuversichtlich gibt. Konkrete Zahlen kann sie allerdings nicht vorlegen. So ist nicht einmal klar, wie viele Deutschkurse es gibt und wie viele aus Mangel an Personal ausfallen.
Sprachtests in Kitas: Ohne Förderung droht ein Fehlschlag
Wenn sich die Staatsregierung verkalkuliert hat, werden die Kinder und ihre Familien die Zeche bezahlen müssen. Wenn die Kita in der Nähe keine Deutschkurse anbietet, werden die Kinder lange Wege zurücklegen müssen. Gerade für migrantische Familien, die nach ihrer Ankunft in Deutschland kein Auto besitzen, oder Eltern, denen die Zeit fehlt, ihr Kind zu fahren, baut sich dann eine hohe Hürde auf. Das Kind, das ohne Förderung im Kindergarten verbleibt, statt in die Grundschule vorzurücken, wird dann enttäuscht ohne Sprachkurs zurückbleiben und seine Freunde weiterziehen sehen.
Die Tests bergen damit die Gefahr, für Frust zu sorgen. Weder Kind noch Gesellschaft wird geholfen, zudem ist für die Kindergärten eine Altersspanne von drei bis sieben oder vielleicht sogar acht Jahren eine große Herausforderung. Zuerst braucht es genügend Sprachkurse, dann erst haben die Tests einen Sinn. Das wäre die richtige Reihenfolge.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden