Microsoft reagiert jetzt auf die Kritik am Internet Explorer. Microsoft will die gefährliche Sicherheitslücke in seinem Browser Internet Explorer am Freitag schließen. Das Unternehmen kündigte ein umfangreiches Software-Update an - in einem Blogeintrag.
Microsoft bietet eine Zwischenlösung an
Auch für die Zwischenzeit ist vorgesorgt: Zunächst bietet Microsoft eine Zwischenlösung an, um die Computer sicherer zu machen. Bisher seien nur wenige Nutzer Ziel einer Attacke geworden, betonte der Windows-Konzern.
Die Sicherheitslücke war am Wochenende bekanntgeworden. Im Internet Explorer von Microsoft hatten Experten eine gefährliche Sicherheitslücke - eine sogenannten Zero-Day-Schwachstelle - entdeckt. Betroffen sind laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) alle Computer-Systeme, die den Internet Explorer 7 oder 8 unter XP, sowie in den Versionen 8 und 9 unter Microsoft Windows 7 verwenden.
So schützen Sie sich gegen Bedrohungen im Internet
Trojaner, DoS-Attacken, Identitätsdiebstahl: Internetnutzer sind einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt - wenn sie sich nicht schützen. So einfach geht's:
Halten Sie Ihr Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand. Denn die Hersteller von Windows & Co. stopfen regelmäßig bekannt gewordene Sicherheitslücken. Bei einem Windows-Rechner empfiehlt es sich, die automatische Update-Funktion zu aktivieren.
Egal ob Internet Explorer, Google Chrome oder Mozilla Firefox: Auch Ihr Internetbrowser sollte immer auf dem neuesten Stand sein. Veraltet und unsicher ermöglicht er nämlich Schädlingen das Eindringen in Ihren Computer. Auch Browser bringen in der Regel eine automatische Update-Funktion mit. Nutzen Sie sie.
Achten Sie darauf, dass auch die kleinen Zusatzprogramme - Add ons oder Plugins genannt - für Ihren Browser stets aktuell sind. Denn auch diese können ein Einfallstor für schädliche Programme und Spione sein.
Virenschutz-Programme sind ein absolutes Muss im Internet. Aber Vorsicht: Sie können nur dann schützen, wenn sie regelmäßig aktualisiert werden. Ein veraltetes Schutzprogramm ist sinnlos.
Eine Firewall kann eine sinnvolle Unterstützung für ein Virenschutz-Programm sein. Viele Hersteller bieten beide Programme in Kombination - in einer sogenannten Suite - an.
"Googeln" Sie regelmäßig Ihren eigenen Namen - geben Sie ihn also unter www.google.de ein und überprüfen Sie die Ergebnisse. Nur so haben Sie die Kontrolle darüber, was über Sie - oder womöglich in Ihrem Namen - im Internet geschrieben und verbreitet wird.
Geben Sie im Internet niemals persönliche Daten heraus, wenn Sie nicht unbedingt müssen. Seien Sie vor allem dann vorsichtig, wenn Sie sich für einen angeblich kostenlosen Dienst mit Name und Adresse anmelden sollen. Daher kann eine Kostenfalle stecken - oder ein Adresshändler.
Der beste Schutz gegen Gefahren im Internet ist ohnehin der gesunde Menschenverstand. Glauben Sie nicht alles, was im Internet oder in Mails behauptet wird. Und klicken Sie nicht jeden Knopf, der Ihnen angeboten wird.
Die Schwachstelle werde bereits in gezielten Angriffen ausgenutzt, so die Experten. Zudem sei der Angriffscode auch frei im Internet verfügbar. Deshalb sei sehr schnell mit einer Ausnutzung durch Kriminelle zu rechnen.
Um die Schwachstelle auszunutzen reicht es aus, Internetnutzer auf eine präparierte Webseite zu locken. "Beim Anzeigen dieser Webseite kann dann durch Ausnutzen der Schwachstelle beliebiger Code auf dem betroffenen System mit den Rechten des Nutzers ausgeführt werden", so das BSI. Die Folge: Die Täter bekommen Zugriff auf das kompromittierte System, können den Rechner zum Beispiel ausspionieren oder fernsteuern.
BSI empfiehlt alternative Browser
Das BSI hat empfohlen, bis zur Bereitstellung eines Sicherheitsupdates einen alternativen Browser für die Internetnutzung zu verwenden. Eine Möglichkeit, die Gefahr etwas zu verringern wäre auch, ActiveX und Active Scripting im Internet Explorer komplett ausschalten. Dazu muss man die Sicherheit der Internet- und Intranet-Zone auf "Hoch" setzen. Allerdings dürften dann viele Internetseiten nicht oder nur noch eingeschränkt funktionieren. AZ/dpa