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Soziale Netzwerke: Tagesschau überholt den Tatort - bei Facebook und Twitter

Soziale Netzwerke

Tagesschau überholt den Tatort - bei Facebook und Twitter

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    Die Tagesschau hat den Tatort überholt - zumindest was die Erwähnungen in den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook im Jahr 2016 betrifft.
    Die Tagesschau hat den Tatort überholt - zumindest was die Erwähnungen in den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook im Jahr 2016 betrifft. Foto: Franz-Peter Tschauner (dpa)

    Die "Tagesschau" hat den "Tatort" überholt - zumindest was die Erwähnungen in den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook im Jahr 2016 betrifft. Die ARD-Nachrichtensendung wurde in 1,41 Millionen Tweets und Posts genannt - nach rund 747 000 im Vorjahr, wie die in Düsseldorf ansässige Agentur MediaCom errechnete. Sie forstete knapp elf Millionen Netz-Beiträge zu 245 TV-Formaten durch.

    Die hohe Zahl der "Tagesschau"-Tweets erkläre sich allerdings auch durch die vielen Beiträge, die die Redaktion selbst ins Netz stelle und auf die sie wiederum Reaktionen zum Beispiel in Form von Retweets erhalte, hieß es von MediaCom.

    Der "Tatort", der mit gut 757 000 Nennungen im Jahr 2015 ein wenig vor der "Tagesschau" lag, musste sich diesmal mit etwa 656 000 Posts und Tweets deutlich geschlagen geben. Auch die durchschnittliche Einschaltquote der Lieblings-Krimireihe der Deutschen war 2016 um rund eine halbe Million Zuschauer auf gut neun Millionen zurückgegangen. 

    In der Social-Media-Statistik hielt sich die RTL-Dschungelshow "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" auf Platz drei. Trotz des relativ kurzen Zeitraums ihrer Übertragung kam sie auf gut 627 000 Treffer (nach etwa 620 000) im Netz. Die ARD-Talkshow "Anne Will", neu im Wettbewerb, brachte es auf Anhieb auf 494 000 Erwähnungen und die WDR-Nachteule Jürgen Domian in seinem letzten Jahr mit der Sendung auf 486 000 (468 000).

    Twitter Nachrichten, die Geschichte schrieben

    21. März 2006: Twitter-Gründer Jack Dorsey (Twitter-Username: @jack) schickt den ersten Tweet der Geschichte: »just setting up my twttr» (»richte gerade mein twttr ein»). Dabei handelt es sich um eine automatisierte Botschaft. Den ersten Live-Tweet sendet er noch am selben Tag hinterher: »lade Mitarbeiter ein».

    10. April 2008: Der US-Student James Buck (@jamesbuck) setzt aus Ägypten einen Tweet aus nur einem Wort ab: »Arrested» (»Festgenommen»). Weil er während einer Demonstration fotografiert hat, ist er in Gewahrsam. Der Tweet löst große Empörung über die Festnahme aus - was als früher Beweis für die Macht der sozialen Netzwerke gilt. Seine Freilassung nach nur einem Tag verkündet Buck ebenfalls in nur einem Wort: »Free» (»Frei»).

    15. Januar 2009: »Da ist ein Flugzeug im Hudson. Ich bin auf der Fähre, um Leute aufzusammeln. Verrückt.» So lautet der Tweet des US-Bürgers Janis Krums (@jkrums). Ein mit seinem Smartphone aufgenommenes Foto des Flugzeugs im Fluss in New York hat er angehängt. Er ist einer der ersten, der die Nachricht von der sensationell gelungenen Notlandung des US-Airways-Flugs im Fluss vor Manhattan verbreitet - alle großen Medien sind später dran.

    12. Mai 2009: Der US-Astronaut Mike Massimo (@astro_mike) schickt den ersten Tweet aus dem All: »Aus der Umlaufbahn: Der Start war toll!! Ich fühle mich großartig, arbeite hart und genieße den großartigen Blick, das Abenteuer meines Lebens hat begonnen!»

    1. Mai 2011: »Hubschrauber hängt um 01.00 Uhr in der Luft über Abbottabad (das ist ein seltenes Ereignis).» Ohne es zu wissen, twittert der IT-Experte Sohaib Athar (@ReallyVirtual) über den Einsatz der US-Spezialkräfte in der pakistanischen Stadt, bei der Al-Kaida-Chef Osama bin Laden erschossen wird.

    7. November 2012: Nach seiner Wiederwahl twittert US-Präsident Barack Obama (@BarackObama): »Vier weitere Jahre». Beigefügt ist ein Foto, auf dem er seine Frau Michelle innig umschlingt. Die Nachricht wird rasant weiterverbreitet und zum meistgeteilten Tweet jener Zeit.

    12. Dezember 2012: Jetzt twittert auch der Papst. Der erste Botschaft von Benedikt XVI. auf dem frisch eingerichteten persönlichen Account des Kirchenoberhaupts (@pontifex) lautet: »Liebe Freunde, es freut mich, mit Euch über Twitter in Kontakt zu treten. Danke für Eure großzügige Reaktion. Ich segne Euch alle von Herzen.» Nachfolger Franziskus setzt später das Twittern fort - eine neue Kirchentradition ist begründet.

    2. März 2014: Ein von der Oscar-Gala über Twitter verbreitetes Foto erreicht Rekordwerte. Moderatorin Ellen DeGeneres (@TheEllenShow) hat ein Selfie zusammen mit mehreren Stars, darunter Meryl Streep, Jennifer Lawrence, Brad Pitt und Bradley Cooper geschossen und geschrieben: »Wenn Bradleys Arm nur länger wäre. Bestes Foto aller Zeiten.#oscars.» Das Foto wird mehr als drei Millionen Mal von anderen Usern »retweetet».

    6. Juni 2014: Der US-Geheimdienst CIA (@cia) beweist Sinn für Humor: »Wir können weder bestätigen noch dementieren, dass dies unser erster Tweet ist.»

    1. Juni 2015: Via Twitter macht Caitlyn Jenner (@Caitlyn_Jenner) ihre neue Identität als Transgender publik: »Ich bin so glücklich, dass ich nach einem so langen Kampf mein wahres Selbst lebe. Willkommen in der Welt Caitlyn. Kann kaum erwarten, dass Du sie/mich kennenlernst.» In ihrer früheren Identität als Bruce Jenner war die heutige Caitlyn Olympiasieger im Zehnkampf und Stiefvater von TV-Starlet Kim Kardashian.

    Dahinter folgten der "Eurovision Song Contest" mit 446 000 (593 000) Nennungen und "Germany's next Topmodel" auf ProSieben mit 349 000 (523 000). Jan Böhmermanns Satiremagazin "Neo Magazin Royale" sammelte 316 000 Erwähnungen im Netz - eine deutliche Steigerung nach 251 000 im Jahr davor. Böhmermann hatte 2016 für viel Gesprächsstoff wegen seines Fernduells mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gesorgt.

    Das NDR-Magazin "Extra 3" schaffte mit 314 000 Kommentaren den Sprung unter die Top 10 genauso wie die ZDF-Nachrichtensendung "heute" (344 000). Völlig rausgefallen aus der Wertung ist die Sat.1-Reihe "Newtopia", die wegen schwacher Quoten im Sommer 2015 beendet wurde. Im Netz hatte sie mit 457 000 Erwähnungen in Tweets und Posts noch für eine gewisse Aufregung gesorgt. 

    Insgesamt drehten sich 10,96 Millionen Einträge im Internet um das Thema Fernsehen - eine Steigerung um etwa acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der unterschiedlichen Autoren lag bei fast konstant rund 2,21 Millionen.  (dpa/AZ)

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