
Wenn das Rathaus brennt …

Die Feuerwehr probt in der Gundelfinger Innenstadt den Ernstfall. Der Einsatz läuft wie am Schnürchen. Eine prominente Bürgerin wird dabei gerettet.
Rauch dringt aus den Fenstern im zweiten Stock des Gundelfinger Rathauses. Oben stehen Menschen, schreien um Hilfe. Es brennt! Zumindest wird das an diesem Samstagabend in der Gundelfinger Innenstadt geübt. Doch die Situation für die Einsatzkräfte ist wie im Ernstfall. Mit dem Alarmstichwort „B3 ausgelöste Brandmeldeanlage“ werden die Helfer der Freiwilligen Feuerwehren Gundelfingen, Peterswörth, Echenbrunn, Lauingen und die Werksfeuerwehr Gartner per Funk und durch das Jaulen der Sirene alarmiert. Jetzt heißt es schnell sein. In zehn Minuten müssen sie laut der Hilfsfrist des Bayerischen Feuerwehrgesetzes am Einsatzort sein. Mit Blaulicht und Martinshorn rollt das erste Fahrzeug ans Rathaus. Einsatzleiter Florian Grethlein springt aus dem Feuerwehrauto, schnappt sich den Schlüssel fürs Rathaus und begibt sich zur Brandmeldeanlage. Wo haben die Rauchmelder angeschlagen? Das festzustellen, ist seine erste Aufgabe.
Schnell stellt sich heraus, dass es nicht nur im zweiten Stock, in dem sich auch Bürgermeisterin Miriam Gruß befindet, brennt, sondern auch im Keller. Hier, so das Übungsszenario, wurde eine Zigarette achtlos fallen gelassen, der Brand im zweiten Stock entstand durch Kochen. Kurze Zeit später trifft das Drehleiterfahrzeug ein. Mit ihm kommt auch der Atemschutztrupp. Gemeinsam zwängen sich die beiden Feuerwehrleute, die eine extra Ausbildung für den Atemschutz absolviert haben, in die hautenge Brandschutzkleidung. Keine Stelle darf unbedeckt bleiben, schließlich würden sie im Ernstfall ins brennende Gebäude gehen, um Personen zu retten. „Die haben die härteste Aufgabe“, sagt auch Michael Wohlhüter, Kommandant der Gundelfinger Feuerwehr. Er blickt seinem Stellvertreter Grethlein an diesem Abend nur über die Schulter und schaut, wie sich der Einsatzleiter schlägt. „Wenn der Atemschutztrupp in den Raum kommt, sieht er absolut nichts. Das ist wie Leistungssport und eine immense psychische Belastung“, lobt er seine Kollegen, die sich zu diesem Zeitpunkt in den mit Disconebel gefüllten dritten Stock begeben. Zwei Personen sollen hier noch sein. Auf Knien robben sie durch den stockdusteren Raum und werden nach kurzer Zeit fündig – eine große Wärmeflasche und eine kleine. Bei einem echten Einsatz wären das ein erwachsener Mann und ein Kind gewesen.
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