Als Andreas Heimerl und sein Grabungsteam im Sommer des vergangenen Jahres auf der Großbaustelle in der Dillinger Kapuzinerstraße auf Mauerwerk, Öfen und Tonscherben aus früheren Zeiten stießen, bat der Archäologe um Verständnis für die Bauverzögerung. Mindestens vier Wochen werde es schon noch dauern, um diese bedeutenden Funde zu sichern, hieß es. Beim Bau der beiden Wohn- und Geschäftshäuser seien Verzögerungen leider nicht zu vermeiden. Aus einigen Wochen wurden aber mehrere Monate. Zuletzt haben Heimerl und seine Helfer das Fundament des Eckturms der Stadtbefestigung aus dem Jahr 1674 freigelegt. „Die Fundamente der Stadtmauer sind komplett erhalten“, freut sich der Archäologe und spricht von einem „super Befund“. Dass die Mauern in dieser Höhe und auf einer solchen Länge erhalten seien, ist nach Worten des Experten außergewöhnlich. Dies liege daran, dass bei den Bauten in den 1960er Jahren in der Kapuzinerstraße diese Mauern als Fundamente verwendet worden seien.
Archäologie