
Der Container steht - die Jugendlichen fehlen noch


Der Container steht schon auf dem Grundstück in der Riedhauser Straße. Jetzt fehlen nur noch die Heizung - und natürlich die Jugendlichen. Denn in dieser Unterkunft soll der neue Jugendtreff der Stadt Lauingen entstehen. Der hauptamtliche Jugendpfleger Sascha Fischer ist bereits im Einsatz.
An diesem Morgen ist die Fläche rund um den Container noch schneebedeckt. Das Gelände hat die Kommune gemietet. Im Sommer soll hier eine kleine Sportanlage entstehen, ein paar Bänke könnten aufgebaut werden, sagt Bürgermeister Wolfgang Schenk. "Wenn es warm ist, wollen die Jugendlichen ja auch raus. Und wir wollten ihnen etwas anbieten."
In der mobilen Bleibe ist es noch kalt. Rund 36 000 Euro hat die Stadt Lauingen für sie ausgegeben. Weitere rund 15 000 Euro kommen nun für die Heizung dazu, sagt Bürgermeister Schenk. Die Gestaltung will er den Jugendlichen überlassen. Und dafür haben sie einiges an Platz: Zwei große Gruppenräume und zwei kleinere Räume stehen ihnen zur Verfügung. Rund 150 Quadratmeter Fläche bietet der Container. Die Toiletten und Waschbecken sind schon installiert. Möbel wurden teilweise bereits gespendet. Doch, so Schenk: "Wir suchen noch eine Küchenzeile."
Der Bürgermeister freut sich, dass der Jugendtreff nun endlich realisiert wird: "Es war ein langer Weg dahin." Zwar können die Jugendlichen in der Herzogstadt unter dem großen Angebot der Vereine auswählen. Doch es gebe auch Mädchen und Jungen, die dort nicht eingebunden seien. Im neuen Treff könne man sich ohne zeitlichen Zwang unter pädagogischer Anleitung sinnvoll beschäftigen. Und der neue Jugendpfleger Sascha Fischer habe bereits Kontakt mit den Jugendlichen gesucht - zum Beispiel über die Schulen.
Doch nicht nur da - auch auf dem Skaterplatz war der Jugendpfleger schon. Sascha Fischer ist 24 Jahre alt und kommt aus Langenau bei Ulm. Sein Heimatort sei sogar noch ein bisschen kleiner als Lauingen - und in der Herzogstadt fühlt er sich wohl. Ein paar Jungen und Mädchen hat er mittlerweile schon getroffen, die sich für den Jugendtreff engagieren wollen. Schließlich soll der von Jugendlichen für Jugendliche sein. Und deshalb ist jetzt auch noch nicht ganz klar, was angeboten wird - das sollen die Besucher und Helfer selbst bestimmen.
"Mein Ziel ist es, ein möglichst schönes Umfeld für die Jugendlichen zu schaffen", sagt Fischer. Zudem will er Ansprechpartner sein, falls es irgendwelche Probleme gibt. Mit dem Container als Unterkunft ist er mehr als zufrieden: "Das Ding ist riesengroß." Er wünscht sich einen Tischkicker, verschiedene Spiele und ebenfalls eine Küche - in der die Besucher gemeinsam kochen können. Fischer weiß, was bei den Jugendlichen gefragt ist: "Die stehen total drauf, ihre Zeit mit ihren Leuten zu verbringen und einfach auch mal zu chillen." Deshalb soll es im Jugendtreff auch eine entspannte Atmosphäre geben.
Dreieinhalb Jahre hat der Förderverein Jugendcafé für die Einrichtung des Treffs gekämpft. Dass es nun endlich so weit ist, freut den Vorsitzenden Martin Knecht. Den Container hat er bereits gesehen - und er ist der Meinung, dass der von der Größe her recht gut ist. Knecht wünscht sich, dass die Einrichtung nun auch akzeptiert und angenommen wird - und der ein oder andere Konfliktpunkt in der Stadt entspannt wird. Und er ist zuversichtlich, dass das auch geschieht. Denn im Gegensatz zum ersten Treff gebe es jetzt einen hauptamtlichen Jugendpfleger. "Kommentar
Wer Interesse hat, im Jugendcafé mitzuarbeiten, der kann sich bei Jugendpfleger Sascha Fischer unter Telefon 0176/39067897 melden.
Die Diskussion ist geschlossen.