
Corona-Testzentrum in Dillingen eröffnet - kann sich jetzt jeder testen lassen?

Das Testzentrum des Dillinger Landratsamtes hat seinen Betrieb aufgenommen. Wer sich dorthin wenden kann.
In Dillingen konnte jetzt mit den ersten Covid-19-Reihentestungen begonnen werden. Im Gebäude des ehemaligen Gesundheitsamtes in der Weberstraße sind in den vergangenen Wochen dafür zwei Teststationen eingerichtet worden. Dort wurden unter anderem die Tests der Kontaktpersonen nach dem Corona-Fall im Dillinger Kindergarten St. Josef durchgeführt (Nach Covid-19-Fall: Dillinger Kindergarten kann wieder öffnen). Dank der Unterstützung durch die Bundeswehr ist der Aufbau des Testzentrums so weit fortgeschritten, sodass mit den ersten Reihentestungen schon begonnen werden konnte. Derzeit erfolgen dort Reihentestungen des pädagogischen Personals der Kindertageseinrichtungen. Noch vor Schulbeginn sollen auch Lehrkräfte einen Test erhalten.
Soldaten vom Dillinger Bundeswehrstandort packen mit an
Mit Blick auf die wenigen Ressourcen und Testkapazitäten bei niedergelassenen Ärzten hat der Landkreis zum Betrieb der Teststation ein Amtshilfeersuchen bei der Bundeswehr gestellt. Zehn Soldaten der Bundeswehr aus den Standorten Dillingen und Stetten am kalten Markt werden ab dieser Woche am Testzentrum unterstützend tätig sein.
Dillingens Landrat Leo Schrell freute sich, dass dem Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr binnen weniger Tage stattgegeben wurde. Der Landkreis verfüge dank der zahlreichen, gut aufgestellten Hilfsorganisationen über funktionierende Strukturen des Katastrophenschutzes. „Dies haben insbesondere das BRK und das THW beim Betrieb der Teststation in Lauingen über Wochen hinweg mit einem beispielgebenden ehrenamtlichen Einsatz unter Beweis gestellt“, betonte Schrell in einer Pressemitteilung.
Gute Zusammenarbeit von Bundeswehr, Behörden und Kommunen im Landkreis Dillingen wird gelobt
Der stellvertretende Landrat Alfred Schneid begrüßte kürzlich gemeinsam mit der Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Uta-Maria Kastner, und dem Kommandeur des Standortes Dillingen, Oberstleutnant Markus Krahl, die ersten Soldaten im Testzentrum. Dabei betonte Schneid, dass die rasche und unbürokratische Entscheidung auch ein Ausdruck der traditionell guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr, den Behörden und den Kommunen im Landkreis in Krisenlagen sei. Benedikt Kastner erläuterte der Delegation das Konzept des Testzentrums und die vorgesehenen Abläufe.
Derzeit sind Testungen von Einzelpersonen nicht ohne Weiteres möglich
Oberstleutnant Krahl sagte, dass das Bataillon am Standort Dillingen auf eine lange Geschichte zurückblicken könne. Dabei konnte das Bataillon immer auf die Unterstützung und den Rückhalt in der Bevölkerung vertrauen. Insofern freue er sich, nun der Bevölkerung mit der Unterstützung durch die Soldaten etwas zurückgeben zu können.

Bis im Testzentrum auch Testkapazitäten für Einzelpersonen geschaffen sind, sind noch weitere organisatorische Vorbereitungen notwendig. Derzeit sind Testungen von Einzelpersonen ohne Veranlassung durch das Gesundheitsamt nicht möglich. Termine für Testungen von engen Kontaktpersonen werden weiterhin vom Gesundheitsamt vergeben und durchgeführt.
Wer sich testen lassen muss
Reiserückkehrer aus Risikogebieten, soweit sie nicht am Flughafen oder anderen Teststellen der Autobahnen getestet wurden, müssen sich testen lassen. Da es derzeit überall länger dauert, bis das Testergebnis vorliegt, sind sie gesetzlich verpflichtet, bis zum Vorliegen eines negativen Ergebnisses in Quarantäne zu bleiben. Nur zur Abnahme des erforderlichen Testes beim Hausarzt darf die Quarantäne verlassen werden. Außerdem müssen sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten beim Landratsamt unter Telefon 09071/51449 oder per E-Mail risiko@landratsamt.dillingen.de und zur Entlassung aus der Quarantäne melden und ein negatives Testergebnis in Deutsch oder Englisch vorlegen. Testergebnisse können nur aus Ländern anerkannt werden, die beim RKI gelistet sind und unter folgendem Link
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Tests.html abrufbar sind. Es gilt außerdem zu beachten, dass die Abstrichentnahme nur maximal 48 Stunden vor Einreise vorgenommen worden sein darf.
Wer an den vom Testzentrum aus organisatorischen Gründen vorgegebenen Terminen nicht erscheinen kann, kann sich bei jedem niedergelassenen Arzt nach dem bayerischen Testkonzept testen lassen. Die Kosten trägt der Freistaat Bayern.
Ärzte, die Tests auf das Coronavirus anbieten, können unter www.kvb.de unter Eingabe der Postleitzahl abgerufen werden.
Nach dem bayerischen Testkonzept dürfen sich alle Personen unabhängig von Symptomen bei niedergelassenen Ärzten testen lassen. Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist, zur Bewältigung der Corona-Pandemie unter anderem gegen Ende der Sommerferien ein ausreichendes, flächendeckendes Testangebot zur Verfügung zu stellen. Dazu hatte der Ministerrat am 10. August beschlossen, in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt ein „Bayerisches Testzentrum“ einzurichten. (pm)
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