
Ein Mann der Praxis und der Wissenschaft
Ehemaliger Dillinger Dozent über die Geschichte der Wissenschaft
Mehr als ein Vierteljahrhundert, nämlich von 1976 bis 2003, war Karl Heinz Scharf Dozent an der Dillinger Akademie für Lehrerbildung und Personalführung. Noch länger – nämlich 30 Jahre – war er Herausgeber der Zeitschrift „Praxis der Naturwissenschaften. Biologie“. Das schreibt uns Bernhard Ehrhart, Leiter des Lauinger Heimathauses. Die wissenschaftlichen Stationen Scharfs: Staatsexamen in Biologie und Chemie, Diplom und anschließend Promotion in Biologie (1970). Autor und Redakteur beim Schroedel-Verlag, dann 1976 Beginn der Dozententätigkeit an der Akademie, zugleich Unterricht am Johann-Michael-Sailer-Gymnasium. Vor ziemlich genau zwei Jahren hat der rührige Ruheständler seine zweite Dissertation vorgelegt, diesmal in Philosophie. Am 14. August 2018 wurde er zum Dr. phil. promoviert.
Die fast 700 Seiten umfassende Arbeit beschreibt die Schwierigkeiten, naturwissenschaftlichen Unterricht an den höheren Schulen zu etablieren. Die Altsprachler, allen voran Thiersch, machen dabei keine gute Figur; ebenso wenig Geistesgrößen wie Kant und Hegel, schreibt Ehrhart. Am meisten verblüffe die Feststellung, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Naturwissenschaften eher Eingang in die Lehrer- und Priesterseminare gefunden haben. Der einzige Konsens, der zwischen den widerstreitenden Parteien besteht, ist die Notwendigkeit naturwissenschaftlicher Sammlungen (Präparate, Mineralien, Fossilien und Petrefakte beispielsweise). (pm)
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