
Reicherzer will für frischen Wind sorgen

Plus Nach einiger Kritik aus den eigenen Reihen kürt der CSU-Ortsverband Finningen die ehemalige Stadträtin von Füssen zur Bürgermeisterkandidatin.
Eitler Sonnenschein herrschte nicht bei der Nominierungsversammlung des CSU-Ortsverbandes im Landgasthof Schlößle in Finningen. Denn einige Mitglieder waren mit der Veranstaltung nicht einverstanden. Mehr noch: mit der Nominierung von Kristina Reicherzer zur Bürgermeisterkandidatin der CSU für die Gemeinde Finningen.
Besonders Anton Wiedemann und Hubert Braun zeigten sich übergangen und verärgert, seien sie doch erst durch die Berichterstattung in der Donau-Zeitung über die Absichten ihrer Partei und der Kandidatin ausführlich informiert worden. Unter anderem bemängelten die beiden, dass bei der CSU-Ortversammlung im Oktober vergangenen Jahres wohl Gemeinderatslisten aufgestellt worden seien, jedoch von einem Kandidaten für die Bürgermeisterwahl ausdrücklich Abstand genommen worden sei.
Alex Lettner stimmte den beiden zu, hob jedoch hervor, dass er Respekt vor der Bewerbung von Kristina Reicherzer habe. „Dennoch sind auch mir im Dorf Stimmen zu Ohren gekommen, dass von oben im Kreisverband Druck gemacht worden sei.“ Deshalb komme diese Nachnominierung seiner Meinung nach „nicht recht gut bei den Bürgern an“.
Die Kandidatin weist Aussagen von Parteifreunden zurück
Kandidatin Kristina Reicherzer wies gegenüber unserer Zeitungen die Aussagen zurück, dass die CSU-Mitglieder erst durch den DZ-Bericht über ihre Kandidatur informiert worden seien. Sie bezeichnete ihre Bewerbung in der Versammlung „als einen ganz normalen demokratischen Vorgang, um den Wählern eine Auswahl an der Wahlurne zu ermöglichen“. Darüber hinaus sei bei der Versammlung im Oktober nicht über eine Bürgermeisterkandidatur abgestimmt worden.
Versammlungsleiter und CSU-Ortsvorsitzender Josef Häusler beendete die Diskussion mit den Worten, Kristina Reicherzer habe ihm gegenüber ihre Kandidatur für das Bürgermeisteramt zum Ausdruck gebracht, weshalb eben heute diese Nominierungsversammlung einberufen worden sei.
Als Gast war ein weiterer Bürgermeister dabei
Häusler begrüßte dazu als Gäste Haunsheims Bürgermeister Christoph Mettel und die stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende Eva-Maria Fink. Nachdem die Formalien für die Nominierung seitens Josef Häusler vorgenommen worden waren, stellte sich die Kandidatin vor. „Ich bin 36 Jahre alt und lebe seit acht Jahren mit meinem Mann und zwei Söhnen in Mörslingen und arbeite im Landratsamt Dillingen, Abteilung Jugendamt.“ Anschließend formulierte sie ihre Absichten als Rathauschefin. „Die Gemeinde soll weiterhin attraktives Wohngebiet bleiben und für die Kindergärten muss ein neues Programm aufgestellt werden.“
Des Weiteren müsse ein Bürgerbegehren bezüglich der Trassenführung B16-Umgehung von Höch-städt durchgeführt werden, und die Bürger sollten mehr in die Gestaltung der Gemeinde einbezogen werden. „Ich will einfach frischen Wind in die Gemeindepolitik bringen“, sagte die Kandidatin Reicherzer.
Von 14 wahlberechtigten Mitgliedern erhielt die Kandidatin neun Ja-Stimmen. Zwei Stimmen waren ungültig, es gab eine Enthaltung und zwei Nein-Stimmen.
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