
Farbigkeit und Expressivität

Axel Flierl, der künstlerische Leiter des Dillinger Orgelsommers, fasziniert bei der 4. Matinee an der Sandtner-Orgel
Der künstlerische Leiter „seines“ Dillinger Orgelsommers, Basilikaorganist Axel Flierl, hat sich grandios in die Schar seiner internationalen Gäste eingereiht. Bei der mit nahezu 200 Besuchern erfreulich gut gefüllten Basilika bewies der Lokalmatador wieder einmal seine musikalische Reputation, die sich aus reichem technischen Vermögen, gründlichem Werkverständnis und Kenntnis der klanglichen Möglichkeiten der Sandtner-Orgel speiste. In seinem Programm brachte Flierl die französischen Komponisten Jean Langlais und Jehan Alain zu Gehör. Diese Vorliebe gründete sich auf den langjährigen Studienaufenthalt Flierls in Paris.
Im Mittelpunkt der Matinee stand das Ricercar „Dic nobis Maria“ op. 64 von Karl Höller. Hier konnte der Organist auf seine Dissertation über das Orgelwerk des 1987 verstorbenen Präsidenten der Münchner Musikhochschule bauen. Höller beschreibt in seinem letzten Orgelopus die Ostersequenz „Victimae paschali laudes“. In einem Vorwort heißt es: „In Form eines Ricercare (Vorform der Fuge) wird die Ostersequenz musikalisch nachempfunden. Nach einer ausdrucksvollen Einleitung und mit dem Beginn des eigentlichen Ostergeschehens erscheinen die gregorianischen Melodien in tongetreuem Zitat.“ Auf die Frage „Dic nobis Maria“ (Maria künd es an) und auf die erlösende Antwort Sepulchrum Christi“ (Ich sah das Grab vom Tod befreit) erklingt immer erregter das ekstatische „Scimus Christum“ (der Heiland ist wahrhaft erstanden). Höllers romantisch-emotionale Musikauffassung konnte Flierl mit farblichem Reiz und harmonisch-spannungsreich darstellen. Die klangliche Faszination erzielte ihre Wirkung durch orchestrale Weitläufigkeit, Fülle und dynamische Expressivität. Auf der Sandtner-Orgel mit ihrem Fundus an Grundstimmen und dem Schwellwerk gelang es Flierl auf ideale Weise Kontraste und Schattierungen hervorzurufen.
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