
Die Bevölkerung im Kreis Dillingen wächst (etwas)

Plus Beim letzten Mal ging es noch bergab. Jetzt fällt die Bevölkerungsprognose für den Landkreis Dillingen wieder positiv aus – wenn auch nur geringfügig. Landrat Leo Schrell sieht die Region gut vorbereitet.

Mit Prognosen ist das immer so eine Sache. Sie können stimmen, sie können aber auch danebenliegen. Bestes Beispiel ist wohl die Wettervorhersage. Doch auch, wenn es um die Bevölkerungsentwicklung geht, liegen die Prognosen nicht immer richtig – auch wenn sie nach wissenschaftlichen Maßstäben entstanden sind. Als Anfang 2019 etwa die Bevölkerungsentwicklung in Bayern bis 2037 vorgestellt wurde, prognostizierten die Experten für den Landkreis Dillingen einen Rückgang um zwei Prozent.
Die gute Nachricht ist: Das ist nicht mehr so. Die neue Prognose, die vergangene Woche vom Landesamt für Statistik veröffentlicht wurde, zeigt, dass wir im Landkreis bis 2039 wieder mehr werden, wenn auch nicht viel mehr.
Waren wir zum Stichtag 31. Dezember 2019 noch 96600 Menschen im Landkreis, sollen es in 20 Jahren 97300 werden. Ein Zuwachs also von 0,7 Prozent. Nur der Kreis Lindau hat in Schwaben laut den Prognosen weniger Wachstum vor sich: Dort geht man von einem Zuwachs von 0,3 Prozent aus. Auch der demografische Wandel wird spürbar: Das Durchschnittsalter steigt im Kreis Dillingen von 44 auf 46,9 Jahre.
Andere Landkreise wachsen stärker als die Dillinger Region
Im Vergleich zu unseren direkten Nachbarn hat der Landkreis Dillingen zum Teil ein deutlich niedrigeres Wachstum vor sich: Für den Landkreis Augsburg gehen die Fachleute von einer Steigerung um 7,6 Prozent aus, in Günzburg von 4,1 Prozent. Das Donau-Ries wächst bis 2039 um 1,3 Prozent.
Einer der Gründe für die Veränderung im Landkreis ist die sogenannte natürliche Bevölkerungsbewegung, also die Differenz zwischen Geburten und Toden. Hier berechnet das Landesamt einen Wachstumswert von -6,4 Prozent voraus. Bei den Wanderungen, wozu etwa Zuzüge zählen, sehen die Experten eine Entwicklung von 7,1 Prozent.
So hat sich der Landkreis Dillingen in den vergangenen Jahren entwickelt
Landrat Leo Schrell sieht sich in den Zahlen wohl ein Stück weit bestätigt: „Ich habe in den zurückliegenden Jahren stets die Überzeugung vertreten, dass sich die Einwohnerzahlen im Landkreis entgegen manchen Prognosen positiv entwickeln werden“, erklärt er gegenüber unserer Redaktion. Seine Überzeugung gelte unverändert und sei gestützt auf die Tatsache, dass „unser Landkreis als Wirtschafts- und Lebensraum hervorragende Bedingungen bietet“. Schrell argumentiert mit der tatsächlichen Entwicklung der vergangenen Jahre: Waren es zum Stichtag 30. Juni 2017 noch 95022 Einwohner, waren es drei Jahre später 96759. Die Prognose des Landesamts bezieht sich freilich auf einen Zeitraum von 20 Jahren.
Was laut Dillingens Landrat für die Region spricht
Klar ist: Auf den Landkreis kommen einige Herausforderungen zu. Die Bevölkerung wird älter, durch Zuzug von außen wird sie zudem diverser. Schrell sieht den Kreis da aber gut aufgestellt: „Eine extrem starke Wirtschaft mit einem gesunden Branchenmix, einer der geringsten Arbeitslosenzahlen in Deutschland und zukunftsorientierten Ausbildungs- und Arbeitsplätzen zählen zu den Rahmenbedingungen eines attraktiven Wirtschafts- und Lebensraums mit Zukunft.“
Eine hervorragende Bildungslandschaft als Bildungsregion in Bayern, ein sehr gut funktionierendes Gesundheitswesen, günstige Mietzinsen und Baulandpreise sowie Freizeit- und Naherholungsmöglichkeiten machen den Kreis nach Meinung des Landrats gerade auch für junge Menschen attraktiv. „Das sind gute Voraussetzungen, dass sich auch Neubürger bei uns sehr wohlfühlen“, so der FW-Politiker.
Projekte im Landkreis Dillingen
Damit das so bleibt, und um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, werde der Landkreis Dillingen in den kommenden Jahren rund 70 Millionen Euro in Bildungseinrichtungen wie den Neubau der Berufsschule Höchstädt oder den Abschluss der Sanierung des Sailer-Gymnasiums investieren. „Zudem steht die Entscheidung über die künftige Krankenhausstruktur im Landkreis auf der Tagesordnung, um auch künftig die bestmögliche stationäre Versorgung der Menschen gewährleisten zu können. Und wir arbeiten seit Jahren beständig und erfolgreich an der Optimierung der bereits hervorragenden Naherholungsmöglichkeiten.“
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