
Ideen für die Kreiskliniken

Ein Bundestagsabgeordneter der FDP besucht das Krankenhaus
Der Bundestagsabgeordnete Professor Andrew Ullmann traf kürzlich in Begleitung der FDP-Kreisrätinnen Anette Paulus und Claudia Stocker mit der Chefärztin Dr. med Ulrike Bechtel und dem Geschäftsführer Uli Gerd Prillinger zur Situationsanalyse der Kreiskliniken in Dillingen zusammen. Dr. Bechtel sieht den Pflegenotstand in den Ballungszentren größer als im ländlichen Raum. Dieses Problem sei nicht durch die Schließung kleinerer Klinken auf dem Land zu lösen, da die frei werdenden Krankenschwestern nicht zwingend nach München in eine größere Klinik wechseln. Außerdem sei es wichtig, dass die hausärztliche Versorgung auf dem Land gegeben ist. Die Notfallambulanz sei an den Wochenenden komplett überlastet, da sich Patienten über die Woche „durchschleppen“ und sich am Wochenende hier zur Behandlung anmelden.
Professor Ullmann stellte klar, dass aus seiner Sicht eine Zentralisierung von Krankenhäusern sowie das Bettendenken der Bundesregierung keinen Sinn ergebe. Vielmehr sei es notwendig, dass beide Kreiskliniken auf abgestimmte Konzepte wie Akutkrankenhaus und Nachsorgehaus setzen. „Das Krankenhaus im ländlichen Raum ist wichtig und muss erhalten werden, es kommt auf die Auslegung an“, sagte Ullmann laut Pressemitteilung. In der Diskussion ergänzte Kreisvorsitzender und Bezirksrat Alois Jäger, dass eine Privatisierung beider Kreiskrankenhäuser nicht der Königsweg sei. Jede Privatisierung sei eine gewinnorientierte Ausrichtung, was letztlich das Behandlungsspektrum einschränke oder sich vornehmlich an Privatpatienten richte, argumentierte Jäger.
Zentralisierung von Krankenhäusern könne auch die Zentralisierung von Problemen bedeuten. Allein der Mangel an Pflege- und Fachkräften werde hier mit „zentralisiert“. Ein Neubau eines Kreiskrankenhauses sei zum jetzigen Investitionsstand der Kreiskliniken ausgeschlossen, was auch Landrat Schrell im Gespräch mit Jäger bestätigte. (pm)
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