
AfD und Rep sorgen sich um Grundschulkinder
Eltern berichten der Fraktionsgemeinschaft, dass die Maskenpflicht im Unterricht die Gesundheit beeinträchtige. Die Dillinger Gesundheitsamtsleiterin widerspricht
Die AfD/REP-Fraktionsgemeinschaft im Dillinger Kreistag hat sich in ihrer jüngsten Sitzung mit der Auswirkung der Corona-Pandemie auf Grundschulkinder befasst. Vertreter von Elterninitiativen aus dem Landkreis informierten dabei laut Pressemitteilung über die teils schwierige Situation ihrer kleinen Kinder an den Grundschulen wegen des Tragens der Mund-Nasen-Bedeckung (MNB). Durch das kleinere Lungenvolumen scheinen die Kinder zu wenig Sauerstoff zu bekommen und atmen das zuvor ausgeatmete CO2, das sich noch teilweise zwischen Mund und Maske befindet, wieder ein, heißt es in der Mitteilung. Längerfristig führe das zu einem Ansteigen des CO2-Gehalts in der Lunge. Die AfD/REP-Fraktionsgemeinschaft beruft sich auf die Bekanntmachung des Umweltbundesamts „Gesundheitliche Bewertung von Kohlendioxid in der Innenraumluft“ von 2008. Dort würden als Folgen eines erhöhten CO2-Gehalts Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Konzentrationsschwäche genannt.
Diese gesundheitlichen Beschwerden der Grundschulkinder in unserer Umgebung werden laut AfD und Republikanern häufig genannt. Hinzu kämen wunde Lippen, da diese eingezogen werden, Nasenbluten, durch Asthma bedingte Atemnot und Atembeschwerden. Vermittelt durch Kreisrat Erich Seiler habe deshalb ein Treffen einer Vertreterin einer Elterninitiative mit dem Landtagsabgeordneten, ehemaligen Förderlehrer und Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung und Kultus Markus Bayerbach (AfD) in dessen Büro in Augsburg stattgefunden. Sehr viele Petitionen zur Abschaffung der Maskenpflicht seien von den etablierten Parteien abgelehnt worden, informierte Bayerbach. Er sagte laut Pressemitteilung zu, mit dem Kultusminister möglichst frühzeitig im neuen Jahr den Versuch der Aufhebung der Maskenpflicht bei Grundschülern zu starten, „sobald es die Situation wegen des Coronavirus zulässt“.
Kreisrat Seiler hat laut Mitteilung ebenfalls Anträge im Landratsamt abgegeben. Sobald wie möglich soll als erster Schritt Unterricht bei einer ersten Klasse ohne Maske versucht werden. Im zweiten Antrag gehe es darum, Information über infizierte Personen, Todesopfer und Infektionswege durch das Coronavirus im Landkreis Dillingen an alle Fraktionen zu übermitteln. Veröffentlichungen etwa von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin, aber auch des Bayerischen Gesundheitsministeriums würden zeigen, dass Vorschulkinder und Grundschulkinder weniger ansteckend seien als Erwachsene.
Die Leiterin des Dillinger Gesundheitsamts, Dr. Uta-Maria Kastner, widerspricht der Ansicht der AfD/REP-Fraktionsgemeinschaft. „Aus meiner Sicht gibt es keine belastbaren Erkenntnisse durch wissenschaftliche Untersuchungen oder Studien, die eine gesundheitliche Beeinträchtigung von Kindern durch die Maske dokumentieren“, teilt die Gesundheitsamtschefin auf Anfrage unserer Zeitung mit. (pm, dz)
Die Diskussion ist geschlossen.